Tschechien gegen Türkei war das Duell zweier Teams mit gleichen Punkten und gleicher Tordifferenz, ein echtes Endspiel also und wieder mußten die Türken sich in einem Regenspiel beweisen.
In der Anfangsphase spielten praktisch nur die Tschechen, während die Türkei nur reagieren konnten. Zwar versuchten die Türken mit einer gehörigen Portion Härte das Spiel in den Griff zu bekommen, aber die Tschechen zeigten sich davon eher mäßig beeindruckt. Erst nach ca. 17 Minuten konnten die Türken einen ersten Warnschuss abgeben, der aber deutlich am Tor vorbei ging. Die Tschechen hatten bis dahin schon 3 Szenen gehabt.
In der 33. Minute fiel dann der verdiente Führungstreffer für die Tschechen. Nach einer schönen Flanke von rechts kam Jan Koller im Strafraum zum Kopfball und traf schön ins linke obere Kreuzeck.
Die Vorstöße der Türken endeten fast ausnahmslos am 16Meterraum der Tschechen.
Somit änderte sich am verdienten 1:0 für die Tschechen bis zur Pause nichts mehr.
Nach der Pause greifen die Türken gezwungener Maßen mehr an. Tuncay prüft in der 53. Minute Petr Cech aus kurzer Distanz, Cech kann den Kopfball aber halten. Kurz darauf eine Flanke in den Strafraum der Tschechen aber Cech setzt im Luftduell gegen 2 Türken durch. Immer wieder kommen die Türken über die Flanken zu guten Szenen, die tschechische Abwehr hat sichtlich Probleme über die Aussenbahnen.
Die Tschechen sind in dieser Phase verstärkt in die Defensive gedrängt und kommen nur gelegentlich zu Kontern.
In der 60. Minute hatten die Tschechen dann eine große Chance auf das 2:0. Koller wurde mit einem Steilpass gesucht, lief allein aufs türkische Tor zu, der Schuss fiel aber zu unplatziert und schwach aus und landete neben dem Tor.
Sekunden später fiel das 2:0 aber, Flanke von rechts über Sionko und Plasil rutscht am 5er in den Schuss und trifft. Pech für den türkischen Torhüter, der den Ball noch berührt aber nicht abwehren kann.
Nach einer Verletzung von Güngör brachte Fatih Termin Emre Asik, der bereits angeschlagen war und mit Kopfverband spielen mußte. Auch Servet spielte bereits angeschlagen.
Kurios: nach der Verletzung von Güngör bereitete Terim den Wechsel vor, dieser konnte jedoch erst nach dem 0:2 vollzogen werden, daher kassierten die Türken den Gegentreffer nur zu zehnt.
In der 71. Minute traf Sionko nur die Stange den Abpraller versuchte Polak zu nehmen wurde dabei aber von Emre Asik im Gesicht getroffen - ein Elferpfiff blieb aber aus.
Die Tschechen zeigten sich jetzt viel leichtfüssiger und machten viel Druck, die Türken antworteten mit viel Härte und füllten ihr Gelbe Karten Konto weiter auf.
Überraschend fiel dann in der 74. Minute der Anschlußtreffer für die Türken, ein querpass von Altintop in den Strafraum der an allen vorbei geht - außer an Arda, der am langen Eck steht und sofort abzieht und Cech bezwingen kann.
In den Folgeminuten zum Anschlusstreffer machten die Türken enorm viel Druck und schnürten Tschechien am eigenen Strafraum ein.
Nach 81 Minuten hatte Servet die große Chance auf den Ausgleich als ein Kopfball gefährlich aufs kurze Eck gezirkelt wurde, aber Servet konnte den Ball nicht erreichen.
3 Minuten vor Schluss dann eine Flanke von Altintop, Cech kommt heraus läßt und läßt den Ball aus, der Ball fällt Nihat vor die Füße und er trifft zum 2:2.
2 Minuten später dann die Sensation. Steilpass auf Nihat, der dreht sich kurz um und trifft wunderschön unter die Latte zum 3:2.
Die Türken drehten zum zweiten Mal ein Spiel um und begeisterten mit enormen Einsatzwillen und blitzartigen Antritten. Allerdings erst in der Schlußphase davor gehörte die Partie den Tschechen.
In der 92. Minute wurde dann der türkischen Torhüter ausgeschlossen als er nachdem der Ball ins Torout gegangen war einen Tschechen umstieß, die Türken konnten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wechseln somit mußte sich Tuncay ins Tor stellen. Tuncay mußte aber keinen Ball mehr halten und die Türken stiegen in einer in der Schlussphase dramatischen Partie ins Viertelfinale auf.
Zahlreiche angeschlagene Spieler, sowie einige gesperrte sind aber eine große Bürde für die Türken, die im Viertelfinale gegen die Kroaten antreten müssen.
Türkei - Tschechien 3:2 (0:1). Genf, Stade de Geneve, 29.000 (ausverkauft), SR Peter Fröjdfeldt
Torfolge: 0:1 (34.) Koller 0:2 (62.) Plasil 1:2 (75.) Arda Turan 2:2 (87.) Nihat 3:2 (89.) Nihat
Türkei: Volkan - Hamit Altintop, Emre Güngör (63. Emre Asik), Servet Cetin, Hakan Balta - Mehmet Topal (57. Kazim Kazim), Mehmet Aurelio, Tuncay, Arda Turan - Nihat, Semih Sentürk (46. Sabri Sarioglu)
Tschechien: Cech - Grygera, Ujfalusi, Rozehnal, Jankulovski - Sionko (84. Vlcek), Matejovsky (39. Jarolim), Galasek, Polak, Plasil (80. Kadlec) - Koller
Gelbe Karten: Mehmet Aurelio (im nächsten Spiel gesperrt), Mehmet Topal, Emre Asik, Arda Turan bzw. Galasek, Ujfalusi, Baros
Rote Karte: Volkan (91./Tätlichkeit)
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