Nachdem die EURO 2008 jetzt beendet ist, ist die Zeit gekommen eine kleine Retrospektive zu machen.
Die EURO 2008 hat mit Spanien einen wirklich würdigen Sieger gefunden. Das schnelle Kurzpassspiel und der enorme Offensivdrang hat gesiegt und damit jenes Team, das den attraktivsten Fussball gespielt hat. Und eine 44 Jahre dauernde Serie der Erfolglosigkeit konnte beendet werden, was gibt es schöneres.
Finalist Deutschland blieb unter den spielerischen Möglichkeiten und hatte schon einiges an Glück benötigt um ins Endspiel zu kommen, aber dieses Team, das 2006 in nahezu gleicher Besetzung WM Dritter wurde hat sicherlich großes Potential und ist bei der WM 2010 auf jeden Fall wieder im Kreis der engsten Favoriten zu sehen.
Mit der Türkei und Russland gab es 2 wirkliche Überraschungsteams. Die Türken, denen viele vor Turnierbeginn nur wenig zugetraut hatten schafften gegen die Schweiz und Tschechien mit einem tollen Finish den Aufstieg ins Viertelfinale und bezwangen dort völlig überraschend die Kroaten im Elfmeterschießen. Gegen Deutschland endete die Glückserie wenn auch denkbar knapp.
Die Russen kamen erst mit der Rückkehr von Arshavin richtig in Fahrt und überzeugten vor allem in der Partie gegen die Niederlande im Viertelfinale. Das jüngste Team der EM wurde von den Spaniern gestoppt, die es verstanden Arshavin aus dem Spiel zu decken und somit die Offensivdrehscheibe der Russen lahm legten.
Die Gastgeber Österreich und die Schweiz spielten guten Fussball agierten beide aber ohne Glück und auch einen durchschlagskräftigen Stürmer.
Bei Österreich wird der, Teamchef Hickersberger folgende, neue Teamchef eine junge Mannschaft übernehmen können, die erstens Turniererfahrung und ein hohes Potential aufweist.
Enttäuschend präsentierten sich der Titelverteidiger Griechenland, der außer im letzten Gruppenspiel offensiv nicht vorhanden war. Auch die zuvor als Mitfavorit gehandelten Tschechen enttäuschten mit einem langweiligen Sicherheitsfussball.
Die vielleicht größte negative Überraschung brachten aber die Franzosen, die mit einer inhomogen wirkenden Mannschaft nur 1 Treffer erzielten und als Gruppenletzter in ihrer Gruppe ausschieden.
Großartig waren dafür die Fans - die Fanzonen waren meist gut gefüllt und die Teams lautstark unterstützt und das fast ausschließlich friedlich und gewaltfrei.
Die EURO hinterläßt in Österreich sicherlich eine geänderte Einstellung zum Fussballsport, der oft als Sport für gewaltbereite Anarchos gesehen wurde.
Die Euphorie rund um das Turnier wird auch viele Kinder dazu bewegen Fussballspielen zu gehen - eine Entwicklung die vielleicht zu mehr Talenten führt, was bei anderen Sportarten (z.B. Tischtennis oder Schwimmen) nach Erfolgen in der Vergangenheit beobachtet werden konnte.
Die EURO Retrospektive
Montag, 30. Juni 2008Eingestellt von Hubert um 16:09
Labels: Das Turnier
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