Schweden - Österreich 1:4

Dienstag, 8. September 2015

Bei der vergangen WM Qualifikation war nach dem Gastspiel in Schweden der Traum der Qualifikation vorüber gewesen, dass dies diesmal nicht der Fall sein würde war bereits vor der Partie klar. Eine Niederlage wäre kein Drama gewesen. Aber Österreichs Mannschaft trat ganz anders auf.


Beide Teams begannen etwas abwartend, dann begünstigte der verdiente Elfmeter in der Anfangsphase Österreich. Alaba verwandelte staubtrocken und Österreich führte mit 1:0. Schweden zeigte sich nicht geschockt und spielte unbeeindruckt weiter und kontrollierte die Partie. Österreich stand bis zum 16er gut überwanden die Schweden diese Hürde war Österreichs Defensive jedoch ziemlich ungeordnet und anfällig. Der Ausgleich lag in der Luft. Aber Almer hielt sehr gut am heutigen Tag. Und es schien als würde er der Abwehr mit jeder Parade mehr Sicherheit geben, mit jeder Minute stand die Defensive sicherer. Österreich kam nach ca. 30 Minuten besser ins Spiel und traute sich wieder mehr zu, davor war meist über links angegriffen worden, aber fast jeder Angriff blieb in der schwedischen Abwehr hängen. Ein paar gute Angriffe lösten die Blockade und das gewohnt gute Offensivspiel kehrte zurück. Kurz vor der Pause setzte Harnik nach einer schönen Kopfballverlängerung von Janko mit dem 2:0 die erste Qualifikation für eine EM in Griffweite.


Nach der Pause machten die Schweden gezwungenermaßen auf und was folgte war vermutlich Österreichs beste Leistung der letzten Jahre. Kollers Team hielt dagegen kombinierte sicher und schnell und nutze die Räume. Es entstand ein offener Schlagabtausch bei dem Österreich das bessere Team war. Die zentralen Abwehrspieler Dragovic und Prödl spielten staubtrocken und Alaba und vor allem der sehr spielfreudige Arnautovic rissen die Schweden immer wieder auf. Es folgten die verdienten Treffer zum 3:0 und 4:0. Almer sicherte mit ein paar sehr guten Paraden den Vorsprung. Erst in der Schlussphase ließ man Ibrahimovic allein und er bedankte sich mit dem 1:4.


Nichts desto trotz agierte Österreich heute extrem abgebrüht und bissig. Man nutzte den Platz der sich bot und war sicher im herausspielen und schnell im Umschalten. Am Ende steht die fixe Qualifikation für Frankreich und die Tatsache weiter ungeschlagen zu sein in dieser Qualifikation.
Dieses Team hat sich mit der heutigen Partie eindrucksvoll und hoch verdient für die Endrunde qualifiziert und man darf dem Team durchaus auch einiges zutrauen.


Die Spieler in der Einzelkritik.


Almer: Herausragende Leistung, bot großartige Paraden und hatte großen Anteil, dass sein Team befreit aufspielen konnte


Klein: agierte heute eher unauffällig und wurde vor allem in Hälfte zwei viel in die Defensive gedrängt, blieb in der Defensive solide


Prödl: im Gegensatz zur Moldawien Partie agierte er heute unglaublich abgebrüht und war ein Turm in der Schlacht


Dragovic: zeigte seine Klasse bei großartigen Tacklings und sicherem Stellungsspiel


Fuchs: arbeitete viel und ging wie immer oft mit nach vorne


Baumgartlinger: machte heute weniger im Spiel nach vorne, räumte aber großartig vor der Abwehr auf


Alaba: agierte sehr spielfreudig, war immer anspielbar und eröffnete sehr oft Österreichs Angriffe


Harnik: aus dem Spiel weniger gefährlich, jedoch vor dem Tor heute oft zu finden und mit 2 Treffern maßgeblich am Sieg beteiligt


Arnautovic: War sehr spielfreudig, hielt oft den Ball, brachte Ruhe ins Spiel und setzte vor allem in der 2. Hälfte viele Akzente


Junuzovic: Sehr laufstark und ordnend für Österreichs Spiel - zog die Fäden im Mittelfeld.


Janko: Arbeitete sehr viel, war immer anspielbar. Bereitete den Treffer zum 2:0 vor und steuerte selbst einen Treffer bei.

Vorschau Schweden - Österreich

Montag, 7. September 2015

Gegen Schweden kann Österreich frei aufspielen - bei einer Niederlage ist nichts passiert - den einen verbleibenden Punkt, den Österreich zur Qualifikation benötigt muss man nicht in Schweden holen.

Die Vorraussetzungen auf einen Punktgewinn in Schweden stehen insgesamt nicht so gut. Einige Stammkräfte fehlen (Hinteregger) oder sind leicht angeschlagen (Dragovic, Arnautovic) bzw. nicht in Form (Harnik). Dennoch die Tatsache befreit aufspielen zu können ist natürlich positiv. Auch könnte eine verletzungsbedingte Absenz von Ibrahimovic den Schweden einiges ihrer Gefährlichkeit nehmen.

Im Hinspiel hat die österreichische Defensivarbeit über weite Strecken verhindert, dass Schweden ins Spiel kam, offensiv hatte Österreich gefällig agiert.
Schweden steht nach der Niederlage gegen Russland unter Druck und muss auf Sieg spielen. Eine Tatsache die Österreich Raum geben sollte. Ein aggressives Gegenpressing ist gerade gegen Schweden ein hervorragendes Mittel um den Spielaufbau zu stören, Schweden wird viel Risiko nehmen. Es bleibt abzuwarten wie Österreich unter Druck agiert, ein Gegner der mitspielt liegt Österreich auf jeden Fall mehr als Gegner die nur destruktiv agieren - wie z.B. Moldawien.


Österreich - Moldawien 1:0

Sonntag, 6. September 2015

Österreich siegte im heutigen Spiel gegen Moldawien knapp mit 1:0 und erfüllte damit die wichtige Pflichtaufgabe um den Weg nach Frankreich langsam aber sicher zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Nachdem Russland im Duell mit Schweden mit 1:0 siegreich blieb konnten heute noch keine Sektkorken im Ernst-Happel-Stadion knallen und Österreich ist noch nicht fix qualifiziert.

Das Ergebnis ist durchaus erfreulich - das Match war es über weite Strecken nicht. Moldawien agierte erwartungsgemäß defensiv sehr gut organisiert und destruktiv in der Spielanlage. Geschickt wurden Zentrum und Flanken zugestellt und eine massive Menschenmauer in der eigenen Hälfte aufgerichtet. Nach vorne taten die Gäste, bis auf die Schlussphase kaum etwas.
Doch trotz der defensiven Ausrichtung wußte Österreichs Mannschaft meist nur recht wenig gefährliches aus dem Ballbesitz zu erzeugen. Die sonst spielgestaltende Doppelsechs Alaba-Baumgartlinger kam ins Stocken - wohl auch weil die Moldawier sämtliche Anspielstationen zustellten und in Ermangelung der Optionen der Spielfluss bei Österreich oft zum erliegen kam.
Auch das Kombinationsspiel auf engem Raum scheiterte allzu oft an einer Fußspitze, die ein Gegner gerade noch in den Doppelpass stellen konnte. Die in dieser Situation wichtig gewesenen 1:1 Situationen suchten sowohl Arnautovic als auch Harnik zu selten wodurch über die Flanken kaum Überlade-Situationen entstanden. Durch die Mitte wurde es meist zu eng.
In der ersten Halbzeit kam Österreich zu ein paar guten Möglichkeiten - Junuzovic hatte zum Beispiel einen gefährlichen Kopfball - insgesamt blieben die Gastgeber aber zu wenig zwingend.

Nach der Pause begann Österreich überfallsartig und hatte bereits nach 14 Sekunden eine große Chance, in der Folge bekamen die Gäste aber wieder weitgehend Kontrolle über das Geschehen. Erst als die Österreicher erkannten, dass der Schlussmann Moldawiens bei Weitschüssen unsicher war und diese Variante öfter versuchten kam mehr Gefahr auf. Daraus resultierte auch der Siegestreffer als Junuzovic einen Abpraller verwertete. In der zweiten Halbzeit kam über Arnautovic etwas mehr Gefahr und Österreich hatte in den zweiten 45 Minuten mehr Chancen. Dennoch lief der Spielaufbau und die Offensive viel zu wenig koordiniert und erwzungen.

Positiv war dass die Österreicher nie nervös wurden und konzentriert weiterspielten. Moldawien zeigte jedoch klar auf wo die Schwachstelle des österreichischen Spiels liegen dürfte. Fehlen die Räume kommt die Offensive ins Stocken und es mangelt an jenen gefährlichen Offensivmomenten die das österreichische Team benötigt.
Gegen sehr defensiv agierende Teams die spielerisch nicht extrem weit unter Österreichs Niveau liegen tut sich Österreich offenbar enorm schwer.

Die Spieler in der Einzelkritik:

Almer: Kaum geprüft, war zur Stelle, als in der zweiten Halbzeit ein brandgefährlicher Konter zu entschärfen war

Klein: spielte eher unauffällig. In der ersten Halbzeit ging er oft mit nach vorne, fehlte dann aber in der Rückwärtsbewegung. In Hälfte zwei defensiver ausgerichtet

Prödl: Der Ersatzmann für Hinteregger agierte sehr bieder. Ging selten mit vor, stand hinten solide

Dragovic: Bester Mann in der Abwehr, räumte viel ab und war immer wieder Ruhestifter wenn die Abwehr etwas durcheinandergewürfelt wurde

Fuchs: In der ersten Hälfte sehr stark, eroberte viele Bälle. In Hälfte zwei unüblich viele Fehlpässe. Ging sehr oft mit nach vorne

Alaba: Extrem bemüht, versprühte erst in der zweiten Halbzeit jenen Esprit den man von ihm gewohnt ist. Im Spielaufbau manchmal unglücklich, schaltete später mehr auf Einzelaktionen um und brachte so immer wieder gute Aktionen zustande

Baumgartlinger: Offensiv agierte er heute eher zurückhaltend, ging zwar mit und war anspielbar - seine große Stärke war aber die Defensivarbeit, unterstützte die Abwehr oft und fing zahlreiche Gegenangriffe ab

Harnik: Kam kaum zur Geltung - lief sich oft fest und setzte nur wenige Akzente.

Junuzovic: Wie immer sehr beweglich, viel Laufarbeit insgesamt aber auch weniger effektiv als normalerweise - die Moldawier ließen ihm wenig Raum. Der Goldtreffer kann als Belohnung für die herausragenden Leistungen in den bisherigen Quali-Spielen gesehen werden

Arnautovic: Arbeitete viel in der Defensive, blieb offensiv oft im dichten Abwehrverbund hängen, glänzte in der zweiten Halbzeit mit ein paar Glanzlichtern, Effektivität war jedoch heute nicht sein Attribut

Janko: Hatte einen schweren Stand, bewegte sich gut, war aber meist gut gedeckt.

Vorschau Österreich - Moldawien

Donnerstag, 3. September 2015

Am kommenden Samstag trifft Österreich auf Moldawien. Mit einem Sieg wäre Österreich quasi so gut wie für die EM qualifiziert, wenn Schweden gegen Russland nicht verliert wäre die Qualifikation sogar fixiert.
Nur zur Einordnung der Bedeutung dieses Fakts - Österreich konnte sich noch nie in einer Qualifikation für eine EM Endrunde durchsetzen.

Alaba, Arnautovic, Janko und Co. stehen also vor einem historischen Erfolg, der selbstverständlich auch durch die Tatsache bedingt ist, dass erstmals mehr Teams bei einer EM teilnehmen dürfen. Dennoch die Leistung Österreichs in dieser Qualifikation soll dadurch nicht geschmälert werden, immerhin steht man aktuell als Gruppenerster mit wirklich achtbaren Resultaten (Zwei 1:0 Siege gegen Russland und ein 1:1 gegen Schweden) gut da.

Die zwei ausständigen Heimpartien gegen Moldawien und Liechtenstein müssen gewonnen werden, dann kann kaum mehr etwas schief gehen.

Nun steht das Kräftemessen mit Moldawien bevor. Moldawien wird wohl von kaum jemandem als echte Hürde gesehen, doch ganz so leicht darf man das Duell nicht nehmen. Im Hinspiel hat Österreich mit viel Krampf knapp mit 2:1 gewonnen. Aber das Resultat ist nicht schlechter als das Spiel - Österreich tat sich sehr schwer mit einer defensiv gut gestaffelten Mannschaft und auch mit den bissig vorgetragenen Kontern und im Gegensatz zu den meisten Partien in dieser Qualifikation kam Österreich nur schwer dazu das sonst übliche Offensivspiel aufzuziehen. Wie schon in Moldawien kann man sich auch in Wien auf ein Geduldsspiel einstellen. Moldawien wird vermutlich weniger offensiv agieren als im Heimspiel, die Konter könnten aber gefährlich sein.

Wenn Österreich es schafft sein Spiel durchzuziehen, dann wird Moldawien kein Stolperstein sein. Konsequentes und präzises Spiel in der Offensive und eine stabile Defensive sollte reichen.

Die Partie gegen Moldawien ist für dieses Team erneut ein wichtiger Scheideweg.