Halbfinale Deutschland : Italien

Donnerstag, 28. Juni 2012

Im zweiten Halbfinale gabs mit Deutschland gegen Italien ein Duell von zwei grossen Fussballnationen. Und es gab eine Riesenueberraschung weil Italien den grossen Favoriten Deutschland zur Pause mit 2:0 ins Hintertreffen brachte und das auch noch verdient. Italien begann wie gegen England aggressiv und mit Forechecking aber Deutschland liess sich vorerst nicht beeindrucken und hatte in der Anfangsphase gleich 2 sehr gute Chancen. Gerade als Deutschland die Partie unter Kontrolle gebracht hatte schlug Italien zu. Cassano versetzte Hummels flankte kzur Mitte und Balotelli traf per Kopf. Deutschland zeigte sich nicht geschockt aber Italien zog sich zwar mehr zurueck blieb aber das gefaehrlichere Team. Deutschland vertendelte die Angriffe meist beim letzten Pass oder durch den zu uspaeten Torabschluss. Italien konterte enorm giftig und schluge nach einem Traumpass erneut durch Balotelli, der alleine auf Neuer zulief und ihm keine Chance liess. Deutschland war zum ersten Mal in Rueckstand und hatte einige Probleme mit der giftigen Spielweise der Italiener. Eine sehr spannende Vorraussetzung fuer die zweie Halbzeit der grosse Favorit haengt in den Seilen. Deutschland versuchte alles warf alles anch vorne spielte Angriff um Angriff Richtung italienisches Tor aber scheiterte im Abschluss (meist ueber das Tor) oder an Buffon. Italien spielte auf Konter und war bei diesen meist brandgefaehrlich und hatte gut 3-5 gute Chancen auf das 3:0 aber obwohl die deutsche Abwehr alles andere als sattelfest war wurden die Chancen durch eigenes Unvermoegens vergeben. Deutschland musste sich erneut Angstgegner Italien geschlagen geben und Italien, denen viele vor dem Turnier keine Chance gegeben hatten ueberraschte wie 2006 und nach dieser Partie heute muss man Italien eigentlich als Favorit fuers Finale sehen iIn der Nachspielzeit noch Elfmeter fuer Deutschland und Oezil verkuerzte verdient. Die letzten 2 Minuten waren dann hektisch Neuer stand am Mittelkreis und verteilte die Baelle.

Nachtrag: Fotos von unserem gestrigen Fussballabend - Danke an Susanne und Klaus !!!



Elfmeterschiessen - eine statistische Betrachtung

Mittwoch, 27. Juni 2012

Der Abschnitt "Statistik" ist vielleicht von Interesse

http://de.wikipedia.org/wiki/Strafsto%C3%9F#Mathematik_und_Statistik

Deutschlands schlechte Bilanz gegen Italien

Deutschland konnte noch nie bei einer WM oder EM gegen Italien gewinnen - kein gutes Omen für das morgige Halbfinalduell der beiden Teams:

31. Mai 1962, WM-Gruppenphase in Chile: 0:0
17. Juni 1970, Halbfinale in Mexiko: 3:4 nach Verlängerung
14. Juni 1978, WM-Gruppenphase in Argentinien: 0:0
11. Juli 1982, WM-Finale in Spanien: 1:3
10. Juni 1988, EM-Gruppenphase in Deutschland: 1:1
19. Juni 1996, EM-Vorrunde in England: 0:0
4. Juli 2006, WM-Halbfinale in Deutschland: 0:2 nach Verlängerung

England und das Elfmeterschiessen

Aus gegebenem Anlass eine kleine Auflistung der erfolglosen Elfmeterschiessen der englischen Nationalmannschaft.

1990 WM 3:4 gegen Deutschland (Halbfinale)
1996 EM  5:6 gegen Deutschland (Halbfinale)
1998 WM 3:4 gegen Argentinien (Achtelfinale)
2004 EM  5:6 gegen Portugal (Viertelfinale)
2006 WM 1:3 gegen Portugal (Viertelfinale)
2012 EM  2:4 gegen Italien (Viertelfinale)

Halbfinale Spanien : Portugal

Mit dem Nachbarschaftsduell Spanien gegen Portugal hat diese EM ein sehr würdiges Halbfinale gefunden. Beide Teams gehören zu den technisch versiertesten der ganzen Welt und beide haben bei diesem Turnier mit schönem Offensivfussball überzeugt.

Und im Match zeigten die Portugiesen auch gleich, dass sie zurecht soweit bei diesem Turnier gekommen sind. Mit unglaublicher Laufarbeit und sehr konsequentem Forechecking nahmen sie den Spaniern genau den Raum den diese benötigen um ihr Spiel aufziehen zu können. Ausserdem behagte den Spaniern das frühe Attackieren nicht wirklich, was sich bei Problemen im Spielaufbau zeigte. Das, für Spanien typische, Kurzpassspiel und die langen Kombinationen konnten nur selten in voller Blüte zu Ende gespielt werden, spätestens am Strafraum war Schluss. Zwar hatten die Spanier einige Chancen vor allem durch den beweglichen Iniesta, aber meist blieben die Angriffe früher stecken. Portugal stellte die Mitte zu und zwang Spanien damit über die Flanken, nicht gerade das Spiel der Spanier. Portgual schaltete bei Ballgewinn schnell um und kam selbst meist über die Flanken vors Tor - wirklich gefährlich wurde es aber selten, zu gut stand die Abwehr der Spanier. Je länger die Partie dauerte desto mehr gewann Portugal Oberwasser - zur Pause stand es aber noch 0:0.

In der zweiten Halbzeit ähnelte das Match der ersten Hälfte - bis auf die Torszenen, es gab kaum Torchancen - offenbar hatten sich die Defensivabteilungen noch besser eingestellt. Einzig ein paar Freistösse von Cristiano Ronaldo sorgten für etwas Gefahr. Beide Teams neutralisierten sich - und spätestens an der Strafraumgrenze war für beide Teams Schluss.
Ein taktisch wirklich gut geführtes Spiel beider Teams - aber aufgrund der fehlenden Torszenen etwas zu wenig unterhaltsam. In der 89. Minute gabs dann noch einen blitzschnellen Konter der Portugiesen aber Ronaldo schoss über das Tor.

Wenig überraschend die logische Konsequenz - Verlängerung.

In der Verlängerung war die Partie wieder etwas lebendiger. Spanien machte mehr Druck und es gab einige Torszenen, die gefährlichste in der 104. Minute.
10 Minuten später lief der eingewechselte Pedro alleine auf Torhüter Rui Patricio zu aber er wartete zu lange mit dem Schuss. Pedro brachte viel frischen Wind aber verzichtete immer auf den Abschluss. Portugal verlegte sich fast ausschließlich aufs Verteidigen.
Somit musste das Elfmeterschiessen entscheiden.
Rein von den Torhütern her eher Vorteile für Spanien durch Iker Casillas der ja als Elfmeterkiller gilt.

Die ersten beiden Elfmeter wurden von den Torhütern gehalten.
Bruno Alves setzte den 4. Elfmeter an die Latte und Fabregasc machte die Entscheidung.
Ronaldo hatte sich den letzten Elfmeter für sich reserviert kam aber nicht mehr dran.

Spanien im Finale !

Three Lions - Leoparden ?

Sonntag, 24. Juni 2012

Ein kleiner geschichtlicher Ausflug zum Thema ob die im englischen Wappen dargestellten 3 Lions Leoparden sind oder nicht - lest selbst:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wappen_Englands

http://de.wikipedia.org/wiki/Leopard_(Wappentier)

Viertelfinale Italien : England

Im letzten Viertelfinale trafen 2 Überraschungsteams aufeinander. Weder England noch Italien hatten viele Experten Chancen auf den Aufstieg ins Viertelfinale zugeschrieben. England schaffte es als Gruppensieger.
Beide Teams agieren aus einer stabilen Abwehr heraus - es wird besonders spannend welches Team mehr für die Offensive tut - generell ist eher anzunehmen dass das die Italiener sein könnten.
Ein offenens Duell ist zu erwarten.

Die erste Hälfte war dann sehr gefällig anzusehen. Nach 5 Minuten hatte es bereits für beide Teams eine Großchance gegeben. Zuerst hatten die Italiener nach einem Weitschuss die Stange getroffen, dann kam Johnson im 5 Meterraum zum Schuss aber Buffon war zur Stelle.England hatte dann etwas mehr vom Spiel ehe nach ca. 15 Minuten die Italiener das Kommando übernahmen. England verlegte sich meist aufs Kontern und wurde dann fast immer über die Flanken gefährlich während Italien die meisten Angriff über die Mitte in Richtung Balotelli lancierte. Und Italien hatte auch die weit besseren Chancen, Balotelli zum Beispiel der alleine auf Hart zulief aber zu lange zögerte und Terry konnte den Schuss dann noch abblocken, oder Montolivo der aus 5 Metern übers Tor schoss oder Cassano mit einem Weitschuss. Balotelli war von der englischen Abwehr schwer unter Kontrolle zu bringen. Beeindruckend war vor allem wie konsequent Italien bei Ballverlust sofort auf den ballführenden Engländer Druck ausübte und so zu sehr vielen Balleroberungen kam. England wirkte schwächer , je länger die erste Halbzeit dauerte. Zur Pause gabs aber ein 0:0. Trotzdem ein schön anzusehendes Spiel.

In der zweiten Hälfte konnten die Engländer mit dem Druck der Italiener etwas besser widerstehen und kamen selbst zu etwas mehr Chancen, das stärkere Team blieb aber Italien - vor allem Balotelli sorgte für Gefahr und auch De Rossi hatte eine Riesenchance zog aus 3 Metern aber am Tor vorbei.
Die englische Abwehr stand nicht immer sicher aber entweder konnte ein Verteidiger oder der sehr starke Hart das Schlimmste verhindern und natürlich auch die Italiener selbst, die oft zu ungenau zielten. Über fehlendes Glück durften sich die Engländer bis dorthin nicht beschweren obwohl vor allem John Terry eine großartige Partie lieferte und zahllose Angriffe zunichte machte.
In der Offensive waren die Engländer aber zu wenig variantenreich.
Je länger das Match dauerte desto weniger vehement wurden die Angriffe der Italiener, erst in den letzten 5 Minuten drückten sie nochmal stark aufs Tempo. Just in dieser Phase zog Rooney einen Fallrückzieher über das Tor.
Hochspannung pur bei dieser Partie - und die erste Verlängerung dieser EM.

In der Verlängerung das gleiche Bild - beide Teams durchaus nach vorne orientiert - Italien das stärkere Team mit den größeren chancen - vor allem, der für Cassano gebrachte Diamanti sorgte für viele Akzente. England kam nur zu gelegentlichen Konterchancen, die je länger die Partie dauerte immer rarer wurden. Italien hatte dann vor allem in der zweiten Hälfte der Verlängerung wieder einige sehr gute Möglichkeiten, Diamanti z.B.
In der 115. Minute war es dann soweit Nocerino traf nach schönem Ball von Diamanti - aber es wurde zurecht auf Abseits entschieden. Aber England ließ die Italiener immer tiefer auch in den 16er vordringen und wurden dadurch zu sehr nach hinten gedrängt.
Aber trotz einer klaren Überlegenheit der Italiener ging die Partie ins Elfmeterschiessen.

England und Elfermeterschiessen das ist so eine Sache - aber vielleicht kann heute der Bann gebrochen werden - aber auch Italien hatte in der Vergangenheit nicht immer Unterstützung von Fortuna beim Elfmeterschiessen.

Und wieder einmal war das Elfmeterschiessen der Untergang der englischen Titelhoffnung - Italien gewann und trifft im Halbfinale auf Deutschland.

Ein sehr sehr trauriger Tag den man als Fan der englischen Nationalmannschaft heute erleben musste.




Viertelfinale Spanien : Frankreich

Samstag, 23. Juni 2012

Im 3. Viertelfinale trafen mit Spanien und Frankreich zwei sehr attraktiv spielende Teams aufeinander - ideale Vorraussetzungen für ein tolles Match.
Leider sah die Realität anders aus. 
Spanien wirkte in der ersten Hälfte überraschend lustlos, spielte mit wenig Tempo und sehr langsam im Aufbau. Frankreich agierte sehr defensiv und tat wenig für das Spiel, wenn dann konnten sie sich durch Konter in Szene setzen. Der einzige Franzose der Siegeswillen ausstrahlte war Ribery über den auch fast alle Offensivaktionen liefen.
Das Match war ein sehr schwaches mit sehr wenigen Torszenen - eine der wenigen nutze Xabi Alonso mit einem schönen Kopfball  zum verdienten 1:0 - Spanien hatte mehr vom Spiel, viel mehr Spielanteile spielte aber mit viel zu wenig Nachdruck - schöne Kombinationen aber kein Endzweck.

In Hälfte zwei änderte sich leider nichts am Spielcharakter. Frankreich tat unverständlicherweise trotz Rückstand nicht mehr fürs Spiel, Spanien wollte nicht mehr tun und so plätscherte das Match auch in der zweiten Hälfte langweilig dahin. Einzig Ribery mühte sich ab und versuchte doch noch das Match zu drehen. Spanien enttäuschte in dem sie nur das nötigste taten, hatten Frankreich aber immer im Griff.
In der 90. Minute schenkte Schiedsrichter Rizzolli den Spaniern noch einen Elfmeter, den Xabi Alonso in seinem 100. Ländermatch verwertete.

Viertelfinale - Deutschland : Griechenland

Freitag, 22. Juni 2012

Im zweiten Viertelfinale gab es die vermeintlich klarste Rollenverteilung - der Haushohe Favorit Deutschland gegen den Underdog Griechenland.
Die Griechen hatten selbstverständlich ihren Wunsch die Deutschen zu ärgern beteuert im Spiel klappte dann aber sehr wenig. Deutschland war von der ersten Minute an das stärkere Team wenn auch zu Beginn noch nicht mit letztem Risiko agierend. Griechenland wirkte wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Deutschen hatten eine Vielzahl von Chancen, herrliche Kombinationen sogar bis zum 5 Meter Raum - aber dann wurde daneben geschossen, Abseits gegeben oder der Torhüter war zu Stelle. Aber in Minute 39. traf Lahm aus 16 Metern mit einem mit sehr viel Effet versehenen Schuss ins rechte obere Eck zur hoch verdienten Führung.

In der zweiten Halbzeit versuchten die Griechen ihr Glück zu Beginn mehr in der Offensive und begannen aggressiv - und tatsächlich gelang ihnen, wie so oft im bisherigen Turnier das Comeback. Samaras traf nach einem Stanglpass mit etwas Glück unter Neuer hindurch zum Ausgleich.
Wer jetzt geglaubt hatte die Deutschen würden verunsicher werden hatte sich getäuscht. Völlig unbeirrt spielten die Deutschen ganz ruhig aber umso entschlossener weiter und übernahmen wieder die völlige Kontrolle über das Spiel. Die erneute Führung fiel etwas glücklich, nach einer Flanke kam der Ball überraschend zu Khedira der aber volley herrlich unter die Latte traf, der Bann war gebrochen. Dann traf Klose per Kopf und Reus legte auch noch ein Tor dazu. Griechenland kam zu ein paar Konterchancen, aber Neuer ließ sich nicht nochmal überraschen und stand sicher.

Griechenland bekam in der 88. Minute nach Hands von Boateng (angeschossen) noch einen Elfmeter zu gesprochen und Salpingidis traf sicher - nicht mehr  als Ergebniskorrektur.

Deutschland spielte mit den vielen Kombinationen die griechische Abwehr schwindlig und wirkte nie in Gefahr das Spiel zu verlieren auch nicht nach dem Ausgleich der Griechen.
Eine sehr solide und unaufgeregte Leistung der Deutschen, wie schon im bisherigen Turnierverlauf - mit dieser Leistung bestätigten sie ihre Favoritenstellung auf den Titel.

Und Özil....
agierte nicht allzu auffällig, spielte brav mit , setzte den einen oder anderne Akzent.

Viertelfinale - Tschechien : Portugal

Donnerstag, 21. Juni 2012

Im ersten Viertelfinale war die Aussgangsituation, im Vergleich zum Beispiel mit dem morgigen, relativ ausgeglichen.
Tschechien musste auf Rosicky verzichten und somit natürlich kreativ etwas geschwächt. Aber das wurde durch ein gut funktionierendes Kollektiv wettgemacht. Nach einer etwas langen Abtastphase kamen die Tschechen besser ins Spiel während sich Portugal noch eine Schaffenspause gönnte. Tschechien hatte zu Beginn auch die besseren Chancen, der portugiesische Torhüter musste aber kaum einschreiten. Mit der Zeit fand Portugal, angetrieben von einem aktiven Ronaldo, mehr den Mut zur Offensive und wurde auch gefährlicher - das Highlight war ein Stangenschuss von Ronaldo. In der letzten Viertelstunde gehörte das Spiel eindeutig den Portugiesen, die aber Cech in letzter Instanz auch selten fordern konnten.

In der 2. Hälfte zeigte sich ein etwas anderes Bild, die Portugiesen machten viel mehr Druck und diktierten die Partie. Die Tschechen wirkten über weite Strecken so als würden sie nur auf die Verlängerung hoffen und sie stellten sich sehr defensiv auf, nach vorne ging kaum mehr etwas. Portugal kreierte eine Vielzahl an Chancen, aber die Auswertung ließ zu wünschen übrig und man dachte schon an den Satz "Die Tore die man nicht schießt, ....." Aber diesmal wurde diese alte "Weisheit" nicht wahr - Cristiano Ronaldo verwertete kurz vor der 80. Minute mit einem schönen aufgesetzten Kopfball eine seiner vielen Chancen und brachte Portgual ins Halbfinale. Vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit hochverdient.
Beim Gegentreffer wird sich vor allem Gebre Selassie ärgern, Ronaldo stand bei der Flanke ganz allein, lief dann ungehindert in den Strafraum, an Gebre Selassie vorbei und traf zum Tor.

Somit steht der erste Halbfinalist fest.

Entscheidungstag Gruppe D

Dienstag, 19. Juni 2012

Entscheidungstag in der Gruppe D. England - Ukraine und Frankreich - Schweden. Nach dem enttäuschen Geplänkel am gestrigen Tag erhoffte man sich vom heutigen Tag besseren Fussball. In Hälfte eins bot diesen nur 1 Team der 4 - nämlich die Ukraine. Wie in den verganenen Partien agierten die Ukrainer sehr aktiv mit viel Laufarbeit und bohrten die englische Abwehr immer wieder an brachten es aber nur zu einer Handvoll guter Chancen. England hingegen hatte sich ganz dem Sicherheitsgedanken verschrieben, kaum mutige Aktionen nach vorne und wenn nie ohne das letzte Risiko einzugehen. Ein schnelles hin und her aber meist mit Endstation an den Strafräumen. Die Ukrainer wurden aber immer aggressiver - den Abwehrriegel konnten sie aber nicht brechen - vorerst.

Frankreich mühte sich gegen die motivierten schweden - die auch einen Stangenschuss praktizierten, sonst gab es - wenn man den spärlichen Infos aus der Konferenzschaltung Glauben schenken kann - wenig sehenswertes das uns vorenthalten wurde.

In Hälfte 2 gabs dann etwas mehr Action. Zuerst traf England nach einem schweren Abwehrfehler - nach einer Flanke kam Rooney unbedrängt zum Ball und drückte den Ball per Kopf über die Linie -zum 1:0. Dann gelang Zlatan Ibrahimovic ein Traumtor für Schweden die große Überraschung (54.)
England war jetzt bemüht aufs 2:0 zu spielen machte mehr Druck und kreierte mehr Chancen als in der ersten Halbzeit - die gefährlichsten hatten Cole nach einer kurzen Abwehr von Piatov und Rooney etwas später.
Aber die großen Szenen hatten die Ukrainer - vor allem als sie einen Treffer erzielten, Terry putze den Ball zwar aus dem Tor aber der Ball war hinter der Linie, aber weder Schiedsrichter noch Torrichter gaben den Treffer - da wurden Erinnerungen an das Duell Englands gegen Deutschland wach wo den Engländern  zu unrecht ein Treffer vorenthalten wurde. Einige weitere Male tauchte ein Angreifer ziemlich alleine vor Hart auf aber die Ukrainer warteten immer etwas zu lang mit dem Abschluss und die englische Abwehr konnte klären. In der Schlussphase warfen die Ukrainer wirklich alles nach vorne aber mit viel Glück hielten die Engländer ihr Tor sauber.

Zusätzlich kassierten die Franzosen gegen die Schweden in der Nachspielzeit auch nocht das 2:0 durch Larsson - der einen von der Latte abgeprallten Schuss abstaubte.

England sicherte sich damit den Gruppensieg und wich den Spaniern aus und wird im Viertelfinale auf Italien treffen während sich Frankreich mit Spanien messen muss.


Gruppe C - Entscheidungstag

Montag, 18. Juni 2012

Der Entscheidungstag in Gruppe C zeigte sich in der ersten Halbzeit ziemlich langweilig. Spanien tat gegen Kroatien nur das Nötigste und ließ den letzten Nachdruck vermissen. Kroatien stand hinten ganz gut nach vorne ging aber kaum etwas. Ein logisches 0:0 das wirklich nicht schön anzuschauen war.
Und Italien gegen Irland ? Ein 1:0 in der 35. Minute durch Cassano brachte Italien aufgrund der komplizierten Aufstiegsarithmethik auf den ersten Gruppenplatz - sonst gabs aber auch kaum Höhepunkte. Ein bislang langweiliger Fussballabend.

Und wer gedacht hatte, dass es in der 2. Hälfte besser wurde hatte sich getäuscht. Italien hatte genug mit dem 1:0 machten dann aber sogar in der 90. Minute das 2:0 durch einen herrlichen Volleytreffer nach einer Ecke durch Balotelli und Spanien bemühte sich zwar mehr als in Hälfte eins aber wirklich gefährlich wurden sie nicht. Del Bosque tauschte dann den einzigen Stürmer Torres aus und brachte mit Navas einen Mittelfeldspieler - eine seltsame Massnahme. Die Kroaten riskierten völlig verwunderlich auch nicht voll obwohl sie dringend einen Treffer benötigten.  Trotzdem hatten sie 2 Matchbälle die beide von Casillas mit Mühe entschärft wurden. 5 Minuten vor Schluss dann der erlösende Treffer für Spanien durch - Navas, der den Ball nach Zuspiel von Iniesta nur mehr über die Linie drücken musste.
Trotz allem keine besonders schönen Matches die heute geboten wurden. Enttäuschend vor allem die Spanier - mit solchen Leistungen reichts nicht zum Titel.

Gruppe B - Entscheidungstag

Sonntag, 17. Juni 2012

Nach dem turbulenten Entscheidungstag in Gruppe A gings auch in Gruppe B in der ersten Hälfte sehr spannend zu. Alle Teams konnten den Aufstieg noch fix machen.
Holland begann gut und erzielte früh das 1:0 aber Portugal kämpfte zurück und traf zum Ausgleich durch Superstar Ronaldo. Danach waren die Portugiesen am Drücker. Deutschland spielte sehr unaufgeregt und erzielte nach einer kleinen Druckphase auch das erwartete 1:0. Aber die Dänen, das Comeback-Team bei dieser EM bisher kamen nach einem Stellungsfehler in der deutschen Abwehr zum Ausgleich Torschütze war wieder mal Krohn-Delhi, der auch die Holländer mit seinem Tor bezwungen hatte. Durch die wechselnde Spielstände wechselten auch die zu diesem Zeitpunkt aufgestiegenen Teams - Deutschland bisher noch ungefährdet - bei einer Niederlage aber in akuter Gefahr, Dänemark - Portugal - dann wieder Dänemark - die 2. Halbzeit kann also noch sehr spannend werden.

Nach der Pause schockten die Dänen mit einem Stangenschuss die Deutschen. Deutschland spielte mit wenig Nachdruck, kombinierten schön, aber konnten die massiert am 16er stehende dänische Defensive kaum in Gefahr bringen. Die Dänen konterten gelegentlich und durchaus gefährlich - aber eben zu selten um wirklich Druck auf die Deutschen auszuüben. Inzwischen hatte Ronaldo Portugal in Führung gebracht und damit den Aufstieg gesichert. Bei dieser Konstellation wäre Deutschland bei einem Gegentreffer ausgeschieden. In der 80. Minute entschied dann aber Rechtsverteidiger Lars Bender, der für Boateng in die Mannschaft gekommen war nach einem Pass auf Klose der für diesen zu weit geraten war aber für Bender genau passte das 2:1 und die Entscheidung für den Aufstieg.

Portugal ließ auch nichts mehr anbrennen - ein entfesselter Cristiano Ronaldo hat dem Spiel seinen Stempel klar aufgedrückt und das Team praktisch im Alleingang zum Aufstieg geschossen. Damit sind die Holländer ausgeschieden - ein Team das eigentlich zu den Top-Favoriten auf den Titel gegolten hat - eine große Überraschung - noch dazu punktelos.

Im Viertelfinale treffen sich Portugal und Tschechien und Deutschland - Griechenland.

Und Özil: er spielte heute bei weitem unaufälliger als gegen Holland, spielte brav mit aber ohne zu glänzen.

Nachtrag Gruppe A - Entscheidung

Das war ein Paukenschlag in Gruppe A - Griechenland und Tschechien steigen auf statt Polen und Russland. Alles anders als man vermutet hatte. Die Aussenseiter gewannen 1:0 und drehten die Fussballwelt um. Russland hatte viele Chancen, ebenso wie die Polen aber der Ausgleich gelang keinem der beiden und so gabs das bittere Ausscheiden anstatt der Vorfreude auf das Viertelfinale - ja das ist Fussball...

England - Schweden

Freitag, 15. Juni 2012

England stand nach dem Sieg der Franzosen im ersten Spiel des Tages etwas unter Druck auch einen Sieg zu holen. Roy Hodgson hatte eine Umstellung gemacht und brachte Stürmer Andy Carroll für Oxlade-Chamberlain um die Offensive noch mehr zu stärken.
Und England begann sehr aggressiv - frühes Attackieren war angesagt und England tat mehr für die Offensive als im ersten Spiel und man gewann viele Zweikämpfe verschenkte aber viele Bälle durch unnötige Fehlpässe. Die Schweden begannen wieder defensiv und legten ihr Spiel auf Konter an - fast alles wurde wieder über Ibrahimovic gespielt, meist endete es in Weitschüssen die nicht wirklich gefährlich waren. England gelang der verdiente Führungstreffer durch Carroll nach schöner Flank von Gerrard.
Die Schweden hatten jetzt Druck das vorzeitige Ausscheiden abzuwenden und verteidigte jetzt höher und attackierte früher - als Resultat kamen die Schweden zu mehr Offensiv-Szenen - wirklich gefährlich wurde es dennoch selten - fast immer hatte Ibrahimovic seine Füsse im Spiel. England nahm etwas das Tempo aus dem Spiel und riskierte nicht mehr so viel.

Die 2. Halbzeit war wirklich was für Freunde des Fussballs. In der 49. Minute gelang den Schweden durch Oldie Mellberg der Ausgleich - Schock für England. Die Schweden hatten jetzt Mut geschöpft und warfen alles nach vorne - mit Erfolg - in der 59. Minute machte Mellberg seinen 2. Treffer und stürzte England in das Tal der Tränen. Wieder einmal schien alles umsonst gewesen zu sein .
Aber England bewies Moral - raffte sich noch einmal auf - es folgte ein offener Schlagabtausch. 5 Minuten später jubelten die englischen Fans - Walcott zog vom 16er ab - dem Torhüter war die Sicht verstellt, der Ball hatte überdies eine ungewöhnliche Flugkurve - 2:2. Aber England hatte noch nicht genug und drückte weiter - auch die Schweden drückten noch einmal an - das Spiel stand auf des Messers Schneide. Nach einer Flanke von Young traf Welbeck mit dem Rücken zum Tormann stehend mit der Ferse zum 3:2 Endstand.
Ein heroischer Sieg - beeindruckend wie schnell die Briten den Schock wegsteckten und die Partie zurückdrehten.
ABer auch die Schweden boten guten Fussball in Hälfte 2 - aggressiv und torgefährlich.
Für das englische Team könnte die Partie ein Wendepunkt sein und eine Dynamik auslösen.

Die Schweden:
Zuerst defensiv - gute Ordnung, nach dem Gegentreffer offensiv etwas gefälliger - aber wie schon im ersten Match geht alles über Ibrahimovic. Im Herausrücken oft zu langsam beim Umschalten.In Hälfte 2 zeigten sich die Schweden viel aktiver - aggressiv und bissig, gefährlich bei hohen Bällen und sehr laufstark

Frankreich - Ukraine

Bei diesem Spiel wartete eine Novität - eine Spielunterbrechung aufgrund eines heftigen Gewitters - wolkenbruchartige Regenfälle machten ein Match unmöglich und nach 3 Minuten musste abgebrochen werden und zahlreiche Helfer mussten 30 Minuten den Rasen durchlöchern damit das Wasser abrinnen konnte. Aber es wurde wieder angepfiffen. Rechtzeitig um keine Überlappung mit dem Folgematch der Engländer zu haben.
Das Match benötigte einige Zeit um in Fahrt zu kommen aber von Minute zu Minute wurde es schneller und besser. Meist wurde es mit Weitschüssen oder Einzelaktionen versucht - was aber nicht wirklich zum Erfolg führte.
Die letzten 15 Minuten der ersten Hälfte war es ein richtig gutes Match - ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für die Franzosen.
Nach der Pause gings wieder flott weiter - beide Teams suchten die Entscheidung - und Frankreich machte den ersten vorentscheidenen Treffer. Gleich darauf gelang den Franzosen der zweite Treffer. Das Match war entschieden.
Spielerisch waren die Franzosen besser in den Kombinationen, die Ukrainer agierten eher stereotyp und somit leichter auszurechnen.
Die Ukrainer taten zwar alles um die Niederlage noch zu verhindern - aber die Franzosen spielten zu clever und defensiv zu sicher. Die Ukrainer waren zu sehr von Shevchenko abhängig.

Spanien - Irland

Donnerstag, 14. Juni 2012

Mit Spanien gegen Irland konnte man heute ein klassisches Goliath gegen David Duell erwarten. Und es war auch so. Spanien spielte gewohnt schönen Kombinationsfussball und brauchte gerade einmal 4 minuten zum 1:0 durch Torres, dem man den Hunger auf Tore deutlich anmerkte. Insgesamt wirkten die Spanier aber nicht ganz so sicher in ihren Pässen wie in der Vergangenheit. Irland tat alles was möglich war - enorm viel Laufarbeit, frühes Attackieren und eine gut gestaffelte Defensive. Und obwohl Spanien das von Gegnern ja gewohnt sein müsste hatten sie Mühe ab dem 16er gefährlich zu werden denn dann wurde die Menschenmauer zu dicht. Irland schaffte nur mit schnellen Kontern mit weiten Bällen Entlastung aber wirklich gefährlich wurden sie nicht.

In der zweiten Hälfte zeigten die Spanier dass sie sich besser auf die Menschenmauer der Iren eingestellt hatten und ließen den Ball immer wieder von links auf rechts und zurück zirkulieren um die Abwehr aus der Ordnung zu bringen - was auch einige Male gelang. Wie in der ersten Halbzeit benötigten sie nur 4 Minuten für ein Tor - David Silva rollte den Ball durch 3 Iren hindurch ins Tor.
Irland hatte noch weniger vom spiel - meist nur ein weiter Ball zur Befreiung aber die Spanier hatten zumeist alle Anspielstationen zugestellt und gleich rollte der Gegenangriff der Spanier.
Beeindruckend war die immer noch enorme Laufbereitschaft der Iren und das bissige Forechecking mit dem sie die Spanier immer attackierten. Und so ab der 60. Minute begannen sie damit Erfolg zu haben - immer wieder gelang ein Konter, das aggressive Forechecking behagte den Spaniern nicht sehr.  Vor allem der übermotivierte Walters tat den Spaniern immer wieder weh und sorgte für einige Unruhe in der Abwehr der Iberer, die in dieser Phase nicht mit letztem Nachdruck agierten.
Und gerade als die Iren sich mehr heraus trauten fuhren die Spanier einen schnellen Konter - Torres lief allein auf Given zu und traf. Zum drüberstreuen dann noch das 4:0 vom eingewechselten Fabregas.

Obwohl Spanien mit der Aggressivität der Iren durchaus nicht glücklich war siegten sie am Ende verdient und deutlich - eine Klasse Unterschied zwischen diesen Teams war auf jeden Fall erkennbar.
So wie sich Spanien heute präsentierte sind sie auf dem Weg zu einer Form wie bei der EM und WM aber noch nicht ganz dort angelangt man hatte aber auch ein bißchen das Gefühl, dass nicht der letzte Nachdruck bei den Spaniern vorhanden war.

Analyse Irland:
In diesem Spiel konnte man bei Irland sehen wie gut sie eine Defensive Ordnung halten können und wie gut sie im hinten drinnen stehen sein können - dicht gestaffelt. Aber man konnte auch sehen wie sie zu knacken sind:
Was die Spanier gut zeigten ist, dass die Iren im Offensivspiel arge Probleme bekommen wenn man die 2-3 Spieler die die Hauptempfänger für die weiten Bälle sind zustellt fehlt ihnen die Idee im Spiel nach vorne und es wird recht ungefährlich - weiters ein Muss gegen Irland frühes Attackieren.
Die Defensive bekommt Probleme wenn mit Flanken das Spiel von einer Seite auf die andere verlagert wird und je enger sie stehen desto anfälliger sind sie für diese Querbewegungen. Auch dass man mit flachen steilen Bällen besser beraten ist als mit hohen Bällen in den Strafraum war zu sehen.

Kroatien - Italien

Beide Teams überraschten in ihrem ersten Gruppenspiel und beide gingen es heute etwas gemächlicher an. Nach einem recht langen gegenseitigen Abtasten kam das Match dann etwas besser in Fahrt. Und je länger das Match dauerte desto stärker wurden die Italiener. Hauptgefahrenherd war Marchisio der einige gute Chancen vorfand. Die Kroaten kamen nur gelegentlich zu Konterangriffen und blieben dabei meist harmlos. In der Abwehr standen sie nicht so sicher wie erwartet aber Italien brauchte trotzdem eine Standardsituation - Pirlo versenkte einen Freistoss aus ca. 20 Metern sehenswert im Tor der Kroaten. Italien war vor allem schwer auszurechnen, da sowohl Cassano als auch Pirlo immer für Gefahr sorgten und vorne Balotelli rackerte und wie erwähnt Marchisio mit Distanzschüssen immer gefährlich war.

Kroatien riskierte gezwungener Massen mehr im 2. Durchgang lief sich aber die meiste Zeit an der stabilen italienischen Abwehr fest. Weitestgehend wurde das Match von kleinen Privatduellen, viel Einsatz und zahlreichen Fouls geprägt und auch die kroatischen Fans lieferten mit Rauchbomben ihren Beitrag. Italien verwaltete das Match eher und spielte das was sie am besten können - defensiv. Die Kroaten nutzten dann aber eine der wenigen Unsicherheiten der Italiener zum Ausgleich. Chiellini sprang nach einer Ecke nicht hoch genug - Mandzukic bedankte sich. Danach tat Italien etwas mehr - die Teams neutralisierten sich jetzt aber und es gab nicht mehr viele gute Torszenen.

Letztlich ein verdientes Unentschieden wobei mich die Italiener mehr überzeugt haben.

Nachtrag: Analyse Irland

Mittwoch, 13. Juni 2012

Als Nachtrag gibts noch die Analyse unseres Qualigegners Irland gegen Kroatien, nachdem ich mir das Match heute auf Video angesehen habe.

Folgendes ist mir im Bezug auf die Iren aufgefallen:
enormes Laufpensum, frühes Forechecking, meist Spiel über die Flanken ganz oft mit hohen Bällen, langsamer Spielaufbau dann meist weiter Ball, technisch gut aber hohe Fehlpassquote, Torhüter Given könnte eine Schwachstelle sein - zeigte sich nicht immer sattelfest - dh. weite Bälle könnten eine Variante sein, die irischen Verteidiger sind sehr fehleranfällig wenn sie früh attackiert werden (St. Ledger, Ward, O'Shea), Kroatien hatte viel Platz für Distanzschüsse - die Iren sind tief gestanden, enormer Kampfgeist bis zur letzten Minute wurde gekämpft

Deutschland - Holland

Deutschland - Holland - ein Schlager mit viel Historie. Holland muss gewinnen um die Chance auf den Verbleib im Turnier zu wahren. Bei diesem Duell sieht man Völler und Rijkaard vor sich wie sie 1990 keine großen Freunde wurden.
Holland spielte im ersten Spiel viel besser als die Deutschen - vergaß aber aufs Tore-Schiessen, Deutschland nicht und gewann 1:0.
Alle Vorraussetzungen für ein spannendes Match sind vorhanden - also auf gehts....

Also die erste Halbzeit war eine Machtdemonstration der Deutschen. Es gibt nur 1 Wort - Effektivität. 4 große Chancen - 2 Treffer und 1 Stangenschuss - das war die Ausbeute der Deutschen.
Holland spielte erwartungsgemäß offensiv konnte die Deutsche Abwehr aber eher selten nachhaltig in Probleme bringen. Van Persie hatte in der Anfangsphase 2 gute Chancen, dann noch Robben und das wars. Zugegebenermassen mussten die Holländer die 2 Tore durch Gomez verdauen - das erste kam aus dem Nichts - aber Schweinsteiger und Gomez wurden sträflich vernachlässigt und somit ein Schnitzer der Abwehr. Deutschland spielte nicht spektakulär aber eben enorm effektiv - die Führung geht dementsprechend in Ordnung.

Nach der Pause spielten die Deutschen mit der Sicherheit des 2 Tore Vorsprunges offensiver - allerdings rückten meist nicht alle Deutschen mit - die Absicherung war offensichtlich wichtiger als der 3. Treffer. Angetrieben von einem sehr beweglichen, laufstarken Özil zogen die Deutschen ein ansehnliches Offensivspiel auf aber bis auf 1-2 Chancen war nicht viel drinnen, obwohl die Holländern in der Abwehr weiter anfällig agierten. Die Holländer mussten voll aufmachen, brauchten aber sehr lange - bis zur 73. Minute als Van Persie traf - zuvor hatten die Angriffe der Holländer meist aus Einzelaktionen bestanden. Aus der Sicht von Holland muss man aber sagen, dass das gezeigte für einen Vize-Weltmeister nicht genug ist. Ob sich dieses Team noch erfängt ist fraglich.

Und Özil - mein Tipp auf den Star des Turniers:
Diesmal tatsächlich jener Dreh- und Angelpunkt des Deutschen Spiels, enormes Laufpensum, viele Bälle verteilt, selbst auch 1-2 mal gefährlich gewesen - sehr gute Partie

Dänemark - Portugal

Portugal hatte einiges gut zu machen brauchte aber einige Zeit um ins Spiel zu finden. Erst nach ca. 15 Minuten konnten die Portugiesen die Kontrolle über das Match gelangen. Bis dahin spielten die Dänen gefällig und versuchten wie gegen Holland mit offensiven Nadelstichen die Abwehr der Portugiesen zu knacken. Dann aber lief das Match wie auf einer schiefen Ebene. Portugal diktierte das Match und kam nach einem Eckball durch den Kopfball von Pepe ins kurze Eck zur Führung. Wenig später attackierten die jetzt verunsicherten Dänen Postiga im Strafraum zu unentschlossen - 2:0.  Aber wie gegen Holland zeigten die Dänen Hartnäckigkeit und kamen nochmal zurück, ein weiter hoher Ball in den Strafraum wurde per Kopf von Krohn-Dehli über den Torwart zur Mitte geköpft - die Portugiesen waren stehen geblieben und Bendtner konnte ganz allein stehend im 5er einköpfeln - ein Abwehrschnitzer dieser Art darf den Portugiesen nicht passieren. Portugal ließ in der 43. Minute noch eine 100%ige Chance aus und gingen hoch verdient mit 2:1 in die Pause.

Die 2. Hälfte war kein besonders schön anzusehendes Match. Die Dänen mussten offensiv agieren und man merkte, dass das nicht ihr bevorzugtes Spiel ist, Portugal versuchte das Ergebnis zu verwalten und auf Fehler der Dänen zu warten - diese gab es auch - aber die Portugiesen (allen voran Superstar Cristiano Ronaldo, der 2 Sitzer ausließ) konnten daraus keinen Gewinn ziehen. Dänemark kam auch zu einigen Chancen - wirklich gefährlich wurden sie aber selten.
Aber als niemand mehr mit ihnen rechnete schlugen die Dänen wieder zu - Bendtner machte nach einer Flanke per Kopf sein 2. Tor und den wichtigen Ausgleich.
Portugal warf nun alles nach vorne und brachte Varela, der gegen Deutschland den Matchball ausgelassen hatte, und genau Varela machten den Treffer nach einer Flanke - im ersten Versuch säbelte er unter den Ball, der ihm wieder vor die Füsse fiel und dann zog er ins kurze Eck ab.
Wie in der ersten Halbzeit ein später Treffer für die Portugiesen - ein Match das nicht immer schön anzusehen war aber eine nette Dramaturgie bot.

Polen - Russland

Dienstag, 12. Juni 2012

Der zweite Auftritt der Polen und auch der Russen steht bevor. Ein brisantes Match auch aufgrund der Ausschreitungen zwischen den Fans im Vorfeld - aber auch fussballerisch. Werden die Russen wieder "Zauberfussball" wie gegen Tschechien spielen oder werden die Polen die Grenzen aufzeigen ?......

Ich habe mich im Vorfeld sehr auf dieses Match gefreut - sowohl die Polen als auch Russland haben mir im ersten Match gut gefallen. Und das Duell hielt was man sich versprach. 2 Teams die immer nach vorne spielen - kein taktisches Ball-herum-geschiebe sondern immer der Versuch zum Torerfolg zu kommen.
Russland spielte mehr - die Polen waren gefährlicher aber die Russen machten das 1:0. So macht Fussball Spass !

Nach der Pause gings mit dem offenen Schlagabtausch weiter - die Polen drückten auf den Ausgleich - Russland konterte blitzartig. Es dauerte nicht lange dann hatten die Polen das verdiente Tor. Ein herrlicher Schuss von Blaczykowski (oder wie man den schreibt :-) ) nach einem schönen Solo erlöste die Polen, die jetzt ihre Chance witterten und weiter Druck machten.
Russland spielte jetzt etwas mehr mit Absicherung und ging nicht mehr das letzte Risiko ein aber trotzdem agierten sie eher nach vorne orientiert.
Ein wirklich schönes und spannendes Match das erst in der Schlussphase aufgrund der enormen Laufarbeit beider Teams abflachte - die Akteure waren am Ende ihrer Kräfte.

Bisher aus meiner Sicht das beste Match der EM. Die Russen bestätigten ihre großartige Spielkultur und die Polen die Leidenschaft und Laufbereitschaft aus der ersten Runde des Grunddurchgangs.

Griechenland - Tschechien

Zum Auftakt des zweiten Durchgangs der Gruppenphase trafen Tschechien und Griechenland aufeinander.
Die Tschechen die gegen die Russen arg vorgeführt wurden begannen überfallsartig und führten nach 6 Minuten bereits mit 2:0. Grund war nicht allein das bestechende Offensivspiel der Tschechen sondern auch die unglaublichen Schnitzer in der griechischen Abwehr. Völlig Konfusion herrschte dort und nach 20 Minuten ging der Torhüter vom Platz (es ist nicht ganz klar ob verletzungsbedingt, aufgrund eines Trainerentscheides oder auf Wunsch der Goalies selbst - sehr kuriose Szene).
Danach agierten die Griechen etwas geschockt und in der Vorwärtsbewegung stereotyp meist mit hohen Bällen nach vorne - Gefahr konnten sie nicht erzeugen. Die Tschechen attackierten früh, aber der letzte Nachdruck war nicht zu merken - das Spiel wurde eher verwaltet. Die meiste Gefahr bei den Griechen ging über links bei den Soloversuchen von Holebas, oder bei Standards aus. Und genau aus so einem Standard erzielten die Griechen kurz vor Ende der ersten Halbzeit einen Treffer der aber wegen Abseits aberkannt wurde - sehr knapp aber argumentierbar.

In Hälfte Zwei brachten die Tschechen die Griechen zurück ins Spiel - nach einem Patzer von Cech staubte Gekas im 5-Meterraum dankbar ab. Danach spielten die Griechen mutiger nach vorne und versuchten es meist mit hohen Bällen - die Tschechen zeigten sich aber nicht ganz sattelfest. Bei den Tschechen fehlte der zur Pause ausgewechselte Rosicky im Spielaufbau merklich und die Anzahl an gefährlichen Szenen reduzierte sich dadurch rasant.
Bis zum Schluss konnten die Tschechen sich nicht mehr erfangen - die Griechen im Gegensatz spielten immer verzweifelter nach vorne und kamen noch zur einen oder anderen Chance - letztlich ein durchaus glücklicher Sieg für die Tschechen aufgrund der 2. Hälfte hätten sich die Griechen das Unentschieden verdient.

Ukraine - Schweden

Montag, 11. Juni 2012

Mit der Ukraine startete nun endlich auch der zweite Gastgeber ins Turnier. Jener Gastgeber, der mit den schlechteren Aussichten gestartet war (politische Unruhe, schlechte Vorbereitung,...)
Die Ukrainer starteten erwartungsgemäß hochmotiviert mit viel Laufarbeit und stark offensiver Ausrichtung.
Die Schweden setzten dem ein recht defensiv angelegtes System entgegen in dem 2 4er Ketten alle Angriffe abfangen sollten. Nach vorne wurde meist der direkte Ball auf Ibrahimovic gespielt aber nur zaghaft nachgerückt - so gelang es den Schweden kaum zu wirklich guten Einschussmöglichkeiten zu kommen. Mit Ausnahme eines Kopfballs von Ibrahimovic nach einem langen Ball auf ihn an die Stange

Mit Fortdauer des Spiels wurden die Hausherren selbstbewusster und ballsicherer und versuchten mit shcnellen Kombinationsspiel die Abwehr der Schweden aufzureissen - das gelang meist über die Flanken vor allem über Recht gegen den Linksverteidiger der Schweden Olsson.
Wirklich viele Torszenen konnten sie gegen die gut gestaffelten Schweden nicht herausarbeiten - die paar die es gab wurden leichtfertig ausgelassen.

Nach der Pause gingen die Ukrainer noch aggressiver zu Werke - aber nach 7 Minuten stand Ibrahimovic nach einer Flanke und schönem Stanglpass am 5Meterraum goldrichtig und drückte den Ball über die Linie. Kurz darauf der Ausgleich setze sich Shevchenko gegen Routinier Mellberg bei einer Flanke durch und erzielte den verdienten Ausgleich. Die Ukrainer hatten jetzt Oberwasser und drückten immer heftiger weiter. Shevchenko besorgte in der 62. Minute nach einer Ecke mit einem Kopfball ins kurze Eck das 2:1.
Die Schweden mussten jetzt mehr fürs Spiel tun - aber wie schon in der ersten Halbzeit wurde meist der hohe Ball nach vorne versucht - was nicht wirklich wirkungsvoll war.
Aber die Ukraine spielte weiter nach vorne - die Schweden kamen nur zu ein paar Konterchancen - in der Schlussphase aber noch 2 große Chancen die ebenfalls ausgelassen wurden, der Sieg ging aber verdient an die Ukrainer.

Die Ukrainer zeigten sich stark verbessert zum Match gegen Österreich in Innsbruck. Läuferisch sehr stark - damit war natürlich zu rechen - aber auch im Kombinationsspiel überraschend sicher und mit Shevchenko einen Mann für die entscheidenden Momente.

Was konnte man beim WM-Qualifikationsgegner Schweden erkennen:

2 recht defensiv ausgerichtete 4er Ketten, körperlich robust, agieren recht hart im Defensivspiel, Gegner werden meist gedoppelt, im Umschalten nach vorne meist der weite Ball auf Ibrahimovic, der dann weiterverteilt, recht zögerliches Nachrücken in der Offensivbewegung, dafür umso schnelleres Zurückziehen bei Ballverlust.

Olsson auf der linken Abwehrseite geht öfter mit nach vorne, Lustig auf der rechten eher selten.
Über die Flanken zeigten sich die Schweden verwundbarer als über die Mitte wo die Mittelfeldspieler zusätzlich Raum zustellten.
Granqvist und Mellberg im Abwehrzentrum könnten Probleme mit schnellen Stürmern haben. In der Luft sind die Schweden sehr stark.
Ibramhimovic darf man nie unbeaufsichtigt lassen - er ist jederzeit brandgefährlich.

Probleme haben die Schweden wenn die Abwehrspieler beim Spielaufbau attackiert werden. Wenn Gegner in den Strafraum durchbrechen verlieren die Schweden in der Abwehr öfters die Ordnung weil zu viele auf den Ballführenden gehen dadurch stehen evtl. andere Angreifer frei. Es mit Dribblings zu versuchen könnte demnach ein Mittel sein.

England - Frankreich

Heute startet auch die letzte Gruppe ins EM Turnier und zum Auftakt gibt es gleich den Schlager England gegen Frankreich.

Von Beginn weg zeigten sich die Franzosen etwas spielfreudiger, die Engländer agierten, wie im Vorfeld vermutet recht defensiv.
Nach einer Phase des Abtastens trauten sich die Franzosen immer mehr zu und kontrollierten die Partie zunehmend. England verlegte sich eher aufs kontern und spielte in der Vorwärtsbewegung recht direkt in die Spitze. Aber das Glück meinte es gut mit den Engländern und so gelang Innenverteidiger Joelean Lescott, in England aufgrund seiner durch eine Verletzung im Kindesalter großen Narbe am Kopf abschätzig "Elephant Man" bezeichnet, nach einem Freistoss von Kapitän Gerrad der Führungstreffer. Zuvor hatte James Milner nach einem schönen Zuspiel eine Riesenchance vergeben.
England überließ den Franzosen aber weiterhin große Teile des Feldes und zog sich zurück und so verwunderte es nicht, dass Frankreich durch einen schönen Schuss von Nasri zum verdienten Ausgleich gelangte. In der Schlussphase der ersten Halbzeit spielten dann nur mehr die Franzosen.

Zum Nachlesen Infos über den englischen Torschützen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Joleon_Lescott

Die zweite Hälfte brachte mutigere Engländer, die jetzt etwas mehr fürs Spiel taten, insgesamt weniger Torszenen - die beste hatten die Franzosen mit einem brandgefährlichen Schuss von der Strafraumgrenze den Welbeck gerade noch abfangen konnte. Die Konter der Engländer blieben gefährlich - vor allem die Schnelligkeit beim Spiel in die Spitze bereitete den Franzosen immer wieder Probleme.
In der Schlussphase schien es so als wären die Engländer mit dem Punkt zufrieden.
Bei Frankreich spielte Ribery eine großartige Partie - war überall und zog die Fäden.

Und der englische Torhüter - in der Vergangenheit immer ein sehr wunder Punkt Englands. Joe Hart zeigte sich in recht guter Verfassung - war meist auf dem Posten - ließ den Ball aber auffällig oft im ersten Versuch aus und musste nachfassen. Beim Treffer der Franzosen war ihm die Sicht verstellt obgleich der Ball nicht unhaltbar war.


Italien - Spanien / Irland - Kroatien

Aufgrund meines gestrigen Besuchs beim Novarock gibt es leider keine Matchberichte der gestrigen Spiele.

Deutschland - Portugal

Samstag, 9. Juni 2012

Nachdem zum Auftakt der Gruppe B Mitfavorit Niederlande gegen Dänemark gepatzt hatte ging mit Deutschland ein Topfavorit ins Rennen.
Mit den Portugiesen wartete auf die Deutschen gleich ein sehr schwieriger Gegner.
Deutschland begann entgegen der Vermutung vieler Experten mit Gomez statt Klose. Die Aufstellung von 2 defensiven Mittelfeldspielern zeugte vom Respekt vor den Portugiesen.
Das Spiel wurde auch von beiden Teams mit viel Respekt begonnen. Zwar wurde nach vorne gespielt aber nicht mit besonders hohem Tempo noch mit letztem Risiko. Zu wenige Spieler rückten nach und so gab es zumeist nicht genug Anspielstationen um die Angriffe sauber zu Ende zu spielen. Die Deutschen wurden am gefährlichsten wenn sie über die Flanken angriffen - die Portugiesen waren überraschenderweise über rechts (nicht über Cristiano Ronaldo auf links) gefährlicher. Insgesamt war die erste Halbzeit die schwächste bisher bei dieser EM. Erst in der Schlussphase wurde von beiden Teams etwas mehr riskiert und kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Portugiesen die größte Chance des Spiels als Pepe nach einem Eckball im 16er zum Schuss kam den Ball gut platziert aufs rechte obere Eck zirkelte. Es reichte aber nur zu einem Lattenpendler - der Ball war nicht hinter der Linie.
Die Deutschen wirkten insgesamt zu wenig dynamisch und taten sich schwer Chancen zu kreieren. Die Portugiesen standen in der Abwehr sehr gut und schalteten dann schnell in den Angriff um.

Nach dem Seitenwechsel trauten sich die Portugiesen mehr Offensive zu und spielten etwas befreiter auf, wirklich gefährlich wurden sie aber nur selten - die deutsche Abwehr war meist mit Steilpässen über die Flanken zu knacken. Deutschland spielte unverändert diszipliniert aber ohne Esprit und Dynamik so sah es über weite Strecken nach einem 0:0 aus. Aber was wären die Deutschen ohne ihre unglaubliche Effektivität. Aus dem Nichts kam eine Flanke in den Strafraum und Gomez war zur Stelle und brachte die Deutschen in Führung. Portugal warf alles nach vorne kam noch zu einem Lattenschuss und 2 100%igen Chancen aber die Deutschen hielten ihr Tor sauber.

Das Spiel war nicht das beste das man bisher bei dieser EM gesehen hatte - beide Teams neutralisierten sich weitestgehend  - Portugal zeigte sich im Abschluss einfach zu verschwenderisch bei den eher spärlichen Chancen und Deutschland zeigte zu wenig Dynamik und Spielwitz.

Und Özil.... ?
Mein Tipp auf den Spieler der dem Turnier seinen Stempel aufdrückt zeigte praktisch gar nichts - war selten zu sehen und konnte gar keine Akzente setzen. Also um meinen Tipp aufgehen zu lassen muss er sich noch bei weitem steigern.

Niederlande - Dänemark

Im ersten Spiel der Gruppe B trafen die Niederlande auf den großen Aussenseiter Dänemark. Die Dänen begannen erwartungsgemäß defensiv und versuchten vor allem den Holländern kaum Räume zu bieten. Das funktionierte ganz gut und die Holländer suchten ihr Heil dadurch vermehrt in Einzelaktionen und Schüssen vom 16 Meter Raum. Im Unterschied zum gestrigen Match der Russen fehlte bei Holland aber die Dynamik und Laufbereitschaft wodurch die Abwehr der Dänen auch kaum aufgerissen werden konnte. Die Dänen zeigten sich aber in den Kontern extrem bissig und so gelang eigentlich aus dem Nichts das 1:0 für den Aussenseiter. Holland änderte aber nichts an der Spielanlage und spielte unverändert weiter. Zwar diktierte man das Spiel aber so wirklich gefährlcih wurden sie selten - ausser bei einem Stangenschuss von Robben, der nach einem schlechten Ausschuss von Anderson eine 4 gegen 3 Situation der Holländer einleiten konnte - aber auch hier - hätte Robben abgespielt wäre Van Persie ganz frei zum Schuss gekommen - zu viele Einzelaktionen oder zu frühe Abschlüsse brachten die Holländer um einige bessere Chancen.
Die Abwehr der Holländer zeigte sich bei den wenigen Angriffen der Dänen aber auch nicht ganz sattelfest.

Nach der Pause änderte sich am Charakter des Spiels recht wenig - die Holländer machten das Spiel, meiste nur bis zum 16er scheiterten dann aber beim Abschluss - wenn auch meist knapp. Die Dänen konnten nur mehr gelegentlich für Entlastung sorgen waren dann aber meist gefährlich. Trotz der Vielzahl an Chancen für Holland gelang den Dänen die Sensation - sie brachten mit enornem Kampfgeist das 1:0 über die Zeit und sorgten für die erste große Überraschung dieser EM.

Tschechien - Russland

Freitag, 8. Juni 2012

Im zweiten Spiel der Gruppe A trafen mit Tschechien und Russland zwei Teams aufeinander, die beide auf glorreichere Zeiten zurückblicken können.

So ausgeglichen wie die Ausgangssituation war auch die Partie. Die ersten 15 Minuten gehörten den Tschechen, dann übernahmen die Russen das Kommando. 
Beide Teams spielten schnellen Kombinationsfussball auf sehr hohem technischem Niveau. Den Unterschied in der ersten Halbzeit machte die Effizienz der Russen aus. Aus 4 Chancen erzielten sie 2 Treffer. Vor allem das schnelle umschalten auf die Offensive und die brandgefährlichen Steilpässe rissen die tschechische Abwehr immer wieder. Besonders Arshavin zeigte sich sehr spielfreudig. Die Tschechen waren zwar sehr bemüht fanden aber kein Mittel die sehr kompakt auftretenden und perfekt verschiebenden Russen. 

Auch in der zweiten Halbzeit gönnten sich die Russen 15 Minuten Pause - genau diese Zeit nutzten die Tschechen um zum Ausgleich zu gelangen. Mit einem schön herausgespielten Angriff wurde die Abwehr ausgehebelt. Danach übernahm wieder Russland die Kontrolle und begeisterte mit Offensivfussball aus dem Lehrbuch. Den Steilpässen auf die Flanken oder in die Spitze konnten die Tschechen nichts entgegensetzen und durch das perfekte Verschieben aller Mannschaftsteile zwischen Offensive und Defensive verloren die Russen nie die Kompaktheit und hatten immer mehrere Anspielstationen zur Verfügung. Das 4:1 war letztendlich hochverdient. 

Es wird sehr spannend ob die Russen dieses Spiel gegen alle Gegner in dieser Form aufziehen können oder ob es daran lag, dass die Defensive der Tschechen heute nicht ihren besten Tag erwischt hat.




Polen - Griechenland

Eröffnungstag bei der Euro !!!
Zuerst gabs eine nette Eröffnungsfeier, dann gings endlich los.

Das Eröffnungsmatch bot gleich fast alles was ein Match braucht - bis auf einen Sieger.
Eine gelb-rote Karte, Unterzahl, eine rote Karte, einen (gehaltenen) Elfmeter, 2 Treffer und tolle Stimmung.
Aber der Reihe nach.
Die Griechen starteten überraschend mit einem 4-3-3 kamen aber, vor allem in der ersten Hälfte, kaum zu offensiven Szenen. Die Polen begannen überfallsartig und versuchten mit enormer Dynamik und Laufarbeit früh zu einem Treffer zu kommen. Und der Plan ging auf. Nach 17 Minuten stellte Lewandowski auf 1:0, schon zuvor hatten die Gastgeber einige gute Angriffe gehabt.
Polen drückte weiter und es schien als würden die Griechen sang und klanglos untergehen, vor allem als es kurz vor der Pause auch noch einen ungerechtfertigten Ausschluss für die Griechen gab.

Nach dem Seitenwechsel wandelte sich das Gesicht der Partie völlig. Die Griechen verlegten sich verständlicherweise aufs Kontern und machten tatsächlich in Unterzahl den lucky punch.
Nach einem schnell vorgetragenen Konter unter starker Mithilfe der polnischen Innenverteidigung und des Torhüters gelang der Ausgleich.
Die Polen waren sichtlich geschockt, was den Griechen jetzt mehr Raum verschaffte, den diese nun auch besser zu nutzen verstanden. Aber die Verunsicherung der Polen sollte noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben. Nach einem weiten Ball konnte sich der polnische Schlussmann Szeczny nicht anders helfen als den griechischen Angreifer zu foulen und es gab Elfmeter und Rot gegen den Schlussmann.
Aber der eingewechselte Tyton hielt den Strafstoss.

Beide Teams agierten vorsichtiger, auch wenn beide noch Anstalten machten das Match für sich zu entscheiden. Den Griechen wäre das fast gelungen, ein schön vorgetragener Konter wurde zwar im Tor untegebracht das Tor aber zurecht wegen Abseits aberkannt.

In der Schlussphase schienen beide Teams mit dem Unentschieden zufrieden zu sein.

Fazit: Die Polen zeigten vor allem in Hälfte eins wie gut sie Fussball spielen können. Vor allem das breit aufgefächerte Spiel und die schnellen Kombinationen waren sehr schön anzusehen. Auf der anderen Seite zeigte sich wie sehr die Polen vom Spielverlauf abhängig sind und wie leicht sie ein Spiel aus der Hand geben können.
Die Griechen zeigten erst in Unterzahl, als es nur ums Kontern geht, ihre Stärken, schnelles umschalten und kompromisslose Defensivarbeit. Offensiv wird recht schnörkelos agiert.

Vorschau Polen - Griechenland / Russland - Tschechien

Donnerstag, 7. Juni 2012

So. Das erste Match der EM steht bevor - also los geht das heitere Matchergebnisse vorhersagen. Wer neben den zahlreichen Tippspielen noch Lust hat kann sich auch hier mittels Kommentar deklarieren wie die morgigen Matches ausgehen werden.

Hier meine Tipps:
Polen : Griechenland  1 : 0
Russland : Tschechien 1 : 1

Einstimmung auf die EM

Montag, 4. Juni 2012

Wer noch nicht ganz in EM-Stimmung ist - hier ein sehr schöner Treffer des Polen Lewandowski aus dem Testspiel gegen Andorra.

http://www.youtube.com/watch?v=wKNCoZMpkTE

Wer wird der Star der EM ?

Die große Frage vor einem Turnier ist ja immer wer wird der große Star des Turniers ?

Ich freue mich schon auf eure Vorschläge - bitte schreibt einfach Kommentare mit eurem Tipp welcher Spieler dem Turnier am meisten seinen Stempel aufdrücken wird.

Mein Tipp: Özil

EM Spielplan

Hier auch der Spielplan:

http://derstandard.at/1333528635951/Ueberblick-Der-Spielplan

Der Pokal

Für alle die sich fragen wofür sich die zahlreichen Spieler und Trainer eigentlich so anstrengen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Coupe_Henri_Delaunay

Diverse Infos zur EM

Für alle die sich vor der EM noch mit wissenswerten Infos versorgen möchten:

Hier Infos zu den Stadien:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalstadion_Warschau
http://de.wikipedia.org/wiki/Stadion_Miejski_(Posen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Stadion_Miejski_(Wroc%C5%82aw)
http://de.wikipedia.org/wiki/PGE_Arena_Gda%C5%84sk

http://de.wikipedia.org/wiki/NSK_Olimpijskyj
http://de.wikipedia.org/wiki/Donbass_Arena
http://de.wikipedia.org/wiki/Metalist_Stadium
http://de.wikipedia.org/wiki/Arena_Lwiw

Mir gefällt das Nationalstadion in Warschau am besten (Link 1)



Frankreich

Sonntag, 3. Juni 2012

Die Franzosen haben nach Weltmeister (1998) und Europameister (2000) und Vize-Weltmeister (2006) einen Generationswechsel durchlebt. Ganz abgeschlossen ist diese Phase immer noch nicht - aber es hat sich mittlerweile ein Gerüst in der Mannschaft herausgebildet. In der Qualifikation blieben die Franzosen knapp vor dem Überraschungsteam aus Bosnien, leisteten sich aber vor allem gegen Weissrussland (0:1 daheim 1:1 auswärts) Ausrutscher. Die großen Stars sind Stürmer Karim Benzema, Franck Ribery, der eine sehr starke Saison bei den Bayern gespielt hat und Nasri der mit Manchester City englischer Meister wurde. Einige sehr starke und erfahrene Spieler wie Clichy, Evra oder Malouda runden den Kern des Teams ab.
Laurent Blanc musste nach den peinlichen Machtspielchen zwischen Trainer und Spielern bei der WM 2010 vor allem die interne Kommunikation verbessern - es scheint ihm gelungen zu sein, das Team wirkt wieder kompakt. Ein starkes Team mit dem Laurent Blanc ins Turnier geht - aber nicht ganz so homogen wie jene großen Mannschaften von 1984, 1998 oder 2006. Die Gruppe D ist recht ausgeglichen, Erfahrung könnte den Ausschlag geben - davon sollte das recht routinierte französische Team genug haben. Die Gefahr ist das Gefälle im Kader. Fallen Spieler wie Ribery aus werden sie nur schwer zu ersetzen sein.

Mein Tipp: Viertelfinale

England

Und täglich grüßt das Murmeltier - wieder einmal ein Großereignis und wieder einmal spricht man den Engländern Aussenseiterchancen auf den Titel zu und wieder einmal.....
Natürlich ist England wieder im erweiterten Kreis der Favoriten - aber was hat sich in den letzten Jahren verändert, dass es plötzlich zum großen Coup reicht ? Nichts eigentlich - in Englands Liga geben die besten Spieler der Welt den Ton an - aber die meisten davon haben keinen englischen Pass. Und die jungen Spieler kommen an diesen Größen nicht vorbei wodurch die Dichte fehlt. Natürlich der Stamm mit Gerrard, Rooney, Terry, Cole und Young ist schon lange im Team zusammengespielt und dieses mal gibt es endlich Hoffnung dass mit Torhüter Joe Hart ein sicherer Rückhalt zur Verfügung steht. Aber, dass die gleichen Herren die in den letzten Jahren gescheitert sind plötzlich über sich hinauswachsen scheint doch unwahrscheinlich.

In der Qualifikation gewannen die Engländer ihre Gruppe (Schweiz, Wales, Bulgarien, Montenegro) klar und taten sich vor allem gegen Montenegro (2x Unentschieden) schwer.
Nicht nur aufgrund des großen Verletzungspechs (Lampard, Cahill, Barry fallen definitiv verletzt aus, Terry ist angeschlagen) und der Sperre von Rooney in den ersten beiden Spielen glaubt diesmal niemand an ein gutes Turnier der Engländer - vielleicht eine gute Vorraussetzung für eine Überraschung ?

Die Dichte im Kader ist ein Problem - die paar Leistungsträger sind nicht zu ersetzen. Mit etwas Glück sollte die Vorrunde aber zu überstehen sein und solange es nicht zu einem Elfmeterschiessen kommt hat England eine reelle Chance :-)

Mein Tipp: Viertelfinale oder Halbfinale

Schweden

Die große Zeit des schwedischen Fussballs war zwischen 1992 (Halbfinale der Heim EM) und 1994 (3. Platz bei der WM). Seit damals spielen die Schweden recht regelmässig bei einem Großereignis mit aber ohne großen Erfolg.In der Qualifikation belegten die Schweden zwar nur den 2. Platz hinter den Niederlanden aber qualifizierten sich als bester Gruppenzweiter direkt für die EM. Das Team der Schweden schart sich um Superstar Zlatan Ibrahimovic und besteht zu einem Gutteil aus Legionären und kann viel internationale Erfahrung (Länderspiele) aufweisen, was ein Vorteil sein kann. Viele junge Spieler sucht man dementsprechend vergeblich und vor allem im Angriff ist die Dichte nicht gegeben. Mit einem Offensivgewitter werden die Schweden vermutlich nicht glänzen, dafür fehlt vermutlich die Dichte an Kreativspielern. Aber durch die, in skandinavischen Mannschaften übliche Kompaktheit können die Schweden zu einem unangenehmen Gegner werden.
Mein Tipp: Aus in der Vorrunde

Ukraine

Der Co-Gastgeber hat weniger von der Euphorie mitgenommen als die Polen. Vor allem die politischen Diskussionen rund um Julia Timoshenko haben die Ukraine mit Schlagzeilen in die Weltpresse gebracht die man zu dieser Zeit lieber vermieden hätte. Ähnlich wie bei den Polen fällt die Einschätzung schwer da das Team 2 Jahre kein Bewerbspiel bestreiten musste. Der Reihenweise Ausfall der Torleute schwächt das Team aber sicherlich zumindest mental. Sieht man sich den Kader an fällt auf dass es nur 1 namhaften Legionär gibt - Timoshchuk von Bayern München. Das Gros an Spielern stellt wie üblich Dinamo Kiew. Die Geschicke des Teams werden wohl auch direkt mit der Leistung von Altstar Shevchenko verbunden sein. Wenn er noch einmal in Spiellaune kommt kann vielleicht mit der Euphorie im Rücken ein Ruck durch das Team gehen. In der recht schweren Gruppe droht aber das Aus in der Vorrunde.
Im Testspiel gegen Österreich präsentierten sich die Ukrainer noch nicht EM-reif.

Mein Tipp: Aus in der Vorrunde

Irland

Der größte Erfolg der Iren datiert aus dem Jahr 1990 mit dem Erreichen des Viertelfinales bei der WM. Danach gab es kaum mehr herausragende Resultate. Zum letzten Mal war Irland 2002 für ein Großturnier qualifiziert.
Die Qualifikation für 2012 endete auf dem 2. Platz hinter Russland. In der Barrage setzte man sich gegen Estland durch. Der Star der Iren ist der Trainer: Giovanni Trappattoni. Einzig Robbie Keane ist auch dem breiterem Publikum bekannt. Bei genauerem Hinsehen gibt es zwar ein paar Edelsteine im Kader wie Gibson (Manchester City) oder Routinier Damien Duff oder Aidan McGeady (Spartak Moskau) aber die ganz großen Namen fehlen. Und auch die Internationale Erfahrung - ein großer Teil des Kaders spielt in England bei Mittelständlern und hat noch wenig internationale Spiele in den Beinen. Trappattoni wird tief in die Trickkiste greifen müssen um diesem Team die Vorrunde zu überstehen.

Mein Tipp: Aus in der Vorrunde

Kroatien

1998 belegten die Kroaten bei ihrem 2. großen Turnier den 3. Platz. Eine großartige Mischung mit Weltstars wie Boksic, Suker oder Prosinecki. Danach liefen die Kroaten diesem Erfolg immer hinterher. Einige gute Generationen traten an und scheiterten allesamt - oft unglücklich wie beim Viertelfinal-Ausscheiden gegen die Türken 2008. Auch bei dieser EM bieten die Kroaten einen feinen Kader auf. Mit Modric, Kranjcar, Olic, Jelavic, Pranjic, Corluka, Rakitic, Simunic oder Mandzukic stehen einige klingende Namen im Kader. Sowohl Defensive als auch Offensive ist gut besetzt - eine Eigenschaft die nicht auf viele Teams im Starterfeld zutrifft.Der ganz große Coup wird es wohl wieder nicht werden, die Kaltschnäuzigkeit in den entscheidenenden Partien und manchmal auch das Temperament könnten wieder einmal im Weg stehen. Zum Aufstieg in der Gruppe C sollte es aber schon reichen. In der Qualifikation belegten die Kroaten Platz 2 hinter Griechenland und rächten sich in der Barrage an den Türken für 2008.
Mein Tipp: Viertelfinale

Italien

Ähnlich wie 2006 geht es vor einem Großturnier bei den Italienern rund - diesmal sind es Wettbetrugsanschuldigungen die die italienische Liga und auch das Team (Bonucci) erschüttern. Mittlerweile wird sogar laut darüber nachgedacht, dass die Italiener ihre Teilnahme absagen.

Wie werden die Spieler das wegstecken - immerhin kamen in der ersten Aufregung sogar Ideen die Liga für 2-3 Jahre auszusetzen - das kann kaum spurlos an den Italienern vorrübergehen. 2006 dachte man das gleiche und dann wurden die Azzurri Weltmeister.

Diesmal kommt aber noch ein Umbruch in der Mannschaft dazu, die großen Weltstars gibt es derzeit nicht zu Hauf im Team der Italiener.Da tummeln sich auch Spieler von Udinese (Di Natale), FC Turin (Ogbonna), Palermo (Balzaretti) und Bologna (Diamanti). Die großen Namen sind Balotelli, Cassano, Pirlo, De Rossi, Chiellini und Buffon. Nicht alle der zuvor genannten spielten eine großartige Saison.
Vor allem die Abwehr ist mit einigen Spielern besetzt die erst sehr wenige Länderspiele in den Beinen haben - ein Problem wenn die Italiener gerade auf diese Stärke bauen wollen.Die äußeren Umstände deuten auf keine gute EM für die Italiener hin. Die glatte 0:3 Niederlage im Test gegen die Russen lässt auch nicht mehr Hoffnung aufkeimen.

Mein Tipp: Aus in der Vorrunde

Spanien

Die Spanier sind der Gradmesser derzeit im Weltfussball. Angeführt von dem "modernen Fussball" der vom FC Barcelona praktiziert wird - eine ähnliche Revolution wie jene der Holländer in den 70er Jahren - gewannen die Spanier EM und WM souverän und hochverdient. Und auch im Klubfussball mischen die Spanier immer oben mit. Die Qualifikation wurde mit 8 Siegen in 8 Spielen pflichtgemäß gemeistert jetzt bleibt abzuwarten ob das Feuer in den Spielern die in den letzten Jahren auf internationaler Ebene und Klubebene alles gewonnen haben was es zu gewinnen gibt weiterbrennt oder ob sich eine Sättigung einstellt. Die mittlerweile legendäre Achse Xavi-Iniesta ist wieder mit dabei, ebenso EM Finaltorschütze Torres, der allerdings eine schwache Saison bei Chelsea gespielt hat. Leider fehlt der quirrlige David Villa verletzt.

Die Umbauten in der spanischen Mannschaft sind nicht sehr groß und so stehen im Großen und Ganzen die gleichen Spieler am Platz die Europameister und Weltmeister wurden. Einzige Schwachstelle der Spanier könnte der Sturm sein. Auch bei Barcelona offenbarte sich das als größte Schwachstelle (sofern man bei Barcelona von einer Schwachstelle sprechen kann). Die Gruppenphase sollte jedoch kein allzu großes Hindernis darstellen. Wenn diese Spieler noch nicht satt sind dann muss man Spanien dafür bezwingen.

Mein Tipp: Halbfinale oder Finale

Portugal

Nach der Finalniederlage 2004 bei der EM im eigenen Land waren die Portugiesen geknickt, die guten Leistungen konnten aber prolongiert werden. 4. Platz 2006 bei der WM, Viertelfinale 2008 bei der EM und in Südafrika 2010 erreichte man immerhin das Achtelfinale und schied dort gegen den späteren Weltmeister Spanien aus. In der Qualifikation für die EM 2012 kam Portugal mit dem 2. Platz ex aequo mit Norwegen (bessere Tordifferenz) und einer dramatischen Barrage gegen Bosnien (0:0 und 6:2) mit einem blauen Auge davon. Die Mannschaft hat immer noch einige große Namen - allen voran Cristiano Ronaldo, aber auch Meireles, Nani, Quaresma oder Bruno Alves. Dennoch scheint zuviel von Cristiano Ronaldo abzuhängen und zu viele Individualisten die Bildung des Kollektivs zu verhindern. Mannschaftlich treten die Portugiesen oftmals nicht geschlossen auf - ein Umstand der bei Großturnieren den Ausschlag geben kann.
Vor allem in der schweren Gruppe B kommt dieser Umstand vielleicht noch stärker zu Tragen.

Mein Tipp: Aus in der Vorrunde

Dänemark

Der Überraschungssieg bei der EM 1992 blieb das einzige große Highlight der Dänen. In der Qualifikation setzten sie sich als Gruppensieger gegen die favorisierten Portugiesen durch auch wenn die Gruppe generell mit Gegnern wie Zypern, Norwegen und Island nicht extrem schwer war.Was kann man von den Nachfahren der 92-Generation (mit Superstars wie den Laudrup Brüdern) erwarten ? Viele herausragende Stars gibt es in der Mannschaft nicht. Bendtner von Arsenal, Christian Erikssen von Ajax, Simon Kjaer von AS Rom und Daniel Agger von Liverpool sind zwar gute Spieler aber keine Weltstars. Um sie schart sich ein Kollektiv von mehrheitlich Spielern aus der dänischen Liga. Selbst mit einer geschlossen starken Mannschaftsleistung wird es schwer gegen Kaliber wie Deutschland oder Holland zu bestehen. Normalerweise ist nach der Vorrunde für die Dänen Schluss

Mein Tipp: Aus in der Vorrunde

Deutschland

Wie immer zählen die Deutschen zum engsten Favoritenkreis auch wenn in den letzten 16 Jahren kein Titel an die Deutschen ging. 2008 und 2010 scheiterten die Deutschen an den Spaniern (Finale, Halbfinale), 2006 ebenfalls im Halbfinale an den Italienern. Beeindruckend ist wieviele Generationswechsel die Deutschen ziemlich unbeschadet überstanden haben und jedesmal wieder vorne mitmischten.
Die Qualifikation wurde beeindruckend mit 10 Siegen in 10 Spielen absolviert, die zweitmeisten Tore (34 hinter Niederlande 37) erzielt und die Mischung aus erfahrenen und jungen hungrigen Spielern ist gut. Einzig die Abwehr könnte eine Schwachstelle sein, da dort nur 2 Routiniers (Lahm und Mertesacker) mit vielen Länderspielen bereitstehen.
Im Mittelfeld verfügen die Deutschen über viele Alternativen Schweinsteiger, Müller, Özil, Khedira, Podolski und die jungen Schürrle und Götze bieten alle Möglichkeiten für taktische Varianten. Coach Löw nominierte mit Routinier Klose und Gomez nur 2 nominelle Stürmer, das sollte aber kein Problem sein, da aus der Mittelfeld genug Druck nach vorne erzeugt werden kann. Auch im Tor haben die Deutschen mit Neuer einen Spieler der ein entscheidender Faktor sein kann. Nach der Niederlage der Bayern im ChampionsLeague Finale geht die Angst um, dass Deutschlands Nationalteam dadurch beeinträchtigt und die Bayern-Spieler gebrochen sein könnten. Davon ist nicht auszugehen.

Mein Tipp: Halbfinale oder Finale

Niederlande

Schon 2008 vermochten die Holländer zu begeistern und wurden nach der Vorrunde schon als heißester Anwärter auf den Titel gehandelt. Im Viertelfinale gegen Russland verzichteten sie dann aber auf ihre Tugenden und schieden verdient aus. 2010 erreichten die Holländer dann mit wirklich schönem Fussball das Finale gegen Spanien, verspielten aber dort viele Sympathien durch ihre ruppige Gangart und verloren schließlich durchaus verdient. In der Qualifikation wurden die Niederländer Sieger in ihrer Gruppe mit nur 1 Niederlage (3:2 in Schweden) sonst nur Siegen. Der Stamm der Mannschaft hat sich seit dem Finale 2010 kaum verändert. Mit Van Persie, Robben, Huntelaar (Torschützenkönig in Deutschland), Van der Vaart, Sneijder, Van Bommel tummeln sich echte Weltstars in der Auswahl von Trainer Van Marwijk.

Die Offensive ist das Prunkstück der Holländer und kann jedes Team in Verlegenheit bringen. Die Abwehr ist durchaus routiniert aber noch nicht überaltet jedoch nicht immer ganz sattelfest.
Einzige Frage bleibt die Nervenstärke, die den Holländern in der Vergangenheit in Entscheidungsspielen gefehlt hat - ein gutes Beispiel ist sicher Arjen Robben, der bei den Bayern heuer einige Tiefpunkte durchschreiten musste.

Mein Tipp: Halbfinale oder Finale

Tschechien

Jahrelang waren die Tschechen eine echte Größe im europäischen Fussball, mehrere Generationen tschechischer Fussballer machten Furore, spielten bei Topklubs und auch das Nationalteam war durchaus erfolgreich.1996 wurde man Vize-Europameister und 2004 scheiterte man im Halbfinale am späteren Überraschungssieger Griechenland. Danach wurde es aber etwas ruhiger um die Tschechen 2006 und 2008 überstand man die Vorrunde nicht und 2010 scheiterte man dann in der Qualifikation an Slowakei und Slowenien und war gar nicht beim Turnier dabei.Die berühmten Spieler zählen nicht mehr zur Top-Elite (mit Ausnahme von Torhüter Petr Cech und Rosicky). Milan Baros, 2004 noch Torschützenkönig, spielt bei Galatasaray Istanbul, die großen Schlagzeilen füllt er inzwischen jedoch nicht mehr.

Der Legionärsanteil ist mit 15 Spielern zwar immer noch hoch, doch die Vereine bei denen die tschechischen Akteure unter Vertrag sind. Die meisten sind in Deutschland (5) untergebracht - dort jedoch auch nicht unbedingt bei den Spitzenteams. Von der aus Weltstars zusammengestellten Truppe müssen sich die Tschechen jetzt auf ein Kollektiv mit ein paar Stars umstellen. In der Qualifikation gelang das nicht wirklich überzeugend. Ein knapper 2. Platz vor Schottland reichte zum Erreichen der Barrage wo Montenegro bezwungen werden konnte. Aber Ergebnisse wie ein 0:1 daheim gegen Litauen oder ein 2:2 in Schottland geben keinen Anlass zum Jubel. Einziger Hoffnungsschimmer könnte sein, dass in Gruppe A alle Teams ähnlich stark sind und wenn die Leistungsträger eine gute Form erwischen kann der Aufstieg klappen.

Mein Tipp: Aus in der Vorrunde

Russland

2008 war die Welt im russischen Fussball noch in Ordnung. Zwar waren die Russen im Halbfinale der Europameisterschaft in Wien gegen den späteren Europameister Spanien ausgeschieden, aber das junge Team hatte die Fussballwelt begeistert. Technisch feiner Tempofussball wurde da geboten, im Viertelfinale die favorisierten Holländer dominiert und gegen Spanien trotz der Niederlage mit erhobenem Haupt den kürzeren gezogen. Die Spieler wurden mit Wechseln zu Großklubs belohnt Arshavin, Pavlyuchenko, Pogrebnyak und Kershakov waren in aller Munde. Doch was dann kam war ernüchternd. Die Russen schafften die Qualifikation für die WM 2010 nicht, man scheiterte in der Barrage gegen Slowenien und mittlerweile sind die meisten Spieler wieder nach Russland zurückgekehrt weil sie den Durchbruch in Europas Topligen nicht geschafft haben - ganze 2 Legionäre haben die Russen in ihrem EM Aufgebot.

Von der Ausgangssituation alles andere als rosig - doch kann natürlich ein "jetzt erst recht" Effekt eintreten. Die Qualifikationsgruppe gewannen die Russen zwar mit 2 Punkten Vorsprung auf die Iren, aber wirklich oft glänzten sie nicht in einer doch recht einfachen Gruppe (Irland, Armenien, Slowakei, Mazedonien, Andorra). So verlor man daheim gegen die Slowakei 1:0 und kam in Armenien über ein 0:0 nicht hinaus und erreichte gegen Mazedonien zwei mal ein knappes 1:0. Auch beim Trainer gab es Änderungen statt Guus Hiddink schwingt nun Dick Advocaat das Zepter und kommt an die Popularität seines Vorgängers nicht heran.

Mit technisch starken Spielern und einigen "Stars" (die oben genannten plus Zhirkov, Denisov, vielleicht Jungstar Dzagoev und Torhüter Akinfeev) die das Zeug dazu haben Spiele zu entscheiden hätten die Russen eigentlich eine gute Ausgangsituation, die Frage wird sein ob das Team als Kollektiv auftritt und für einander kämpft. Gruppe A ist recht ausgeglichen, die individuelle Klasse einiger Spieler könnte den Ausschlag zum Aufstieg geben.

Mein Tipp: Viertelfinale

Griechenland

Größtes Fragezeichen bei den Griechen wird sein inwieweit die katastrophale wirtschaftliche Situation Spuren hinterlassen hat. Der Großteil des Teams spielt ja in der heimischen Liga, nur 7 Spieler verdienen ihr Geld im Ausland. Von der großen Mannschaft von 2004 sind nicht mehr viele übrig. Karagounis, Katsouranis, Liberopoulos, Gekas, Salpingidis sind ein paar der wenigen der goldenen Genaration der Griechen. Aber es drängen junge Spieler nach wie z.B. Fetfatzidis der bei Piräus eine sehr gute Saison gespielt hat. In der Qualifikation beendeten die Griechen ihre Gruppe auf Platz 1 vor den favorisierten Kroaten ohne einer einzigen Niederlage.

Die Mischung zwischen Alt und Jung stimmt. Auch die taktische Ausrichtung, 2004 unter Coach Rehhagel noch antiquiert mit Libero und Manndeckung, wurde modernisiert, das Torschießen ist aber immer noch nicht die Stärke der Griechen - immerhin waren die Griechen der Gruppensieger mit den wenigsten erzielten Treffern kassierten dafür aber nur 5 Treffer in 10 Spielen. Es bleibt anzunehmen, dass die Griechen unter ihrem portugiesischem Trainer Santos eher defensiv auftreten werden. Gegen die individuell stärkeren Russen und die durch den Heimvorteil beflügelten Polen
könnte das aber nicht ausreichen.

Mein Tipp: Aus in der Vorrunde

Polen

Als Co-Gastgeber lastet auf den Polen mehr Druck als sonst vor großen Turnieren. Auch wenn niemand mit dem Titel rechnet erwarten die Fans zumindest das Erreichen des Viertelfinale.

Nach der goldenen Generation der 70er und frühen 80er Jahre (1972 Olympiasieger, 1974 3. Platz bei der WM, 1976 2. bei Olympia, 1982 3. Platz bei der WM) kamen die Polen nie wieder an die Weltspitze heran. Spieler wie Boniek, Lato, Deyna, Lubanski, Smolarek oder Zmuda blieben unerreicht.
2008 beendeten die Polen in der Vorrunde als Gruppenletzter das Turnier vorzeitig, für die WM 2010 konnten sich die Polen nicht qualifizieren. Dennoch könnten die Polen bei der Heim EM eine Überraschung liefern. Immerhin stehen im Kader mit Robert Lewandowski, Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek 3 Spieler die maßgeblichen Anteil am Meistertitel von Borussia Dortmund haben. Stürmer Robert Lewandowksi belegte mit 22 Treffern immerhin den 3. Platz in der Torschützenliste der deutschen Bundesliga.Neben diesen 3 sind Ludovic Obraniak (geboren in Frankreich), Routinier Dariusz Dudka, Torhüter Wojciech Szczesny von Arsenal London die Stars der Mannschaft.

Wie gut das Team in Schuss ist ist schwer einzuschätzen, da man automatisch qualifiziert war hat das Team schon seit 2 Jahren kein Bewerbsspiel in den Beinen, ein Umstand, der hinsichtlich Homogenität ein Problem darstellen könnte vor allem weil bei der verpassten WM Qualifikation für 2010 sehr schwach aufgetreten wurde.
Auf der anderen Seite kann man davon ausgehen, dass der Heimvorteil das Team beflügeln wird. Mit der nominell einfachsten Gruppe könnten die Polen den Sprung ins Viertelfinale schaffen und dann wird die Euphorie im Sportbegeisterten Polen ungeahnte Ausmasse erlangen.

Mein Tipp: Halbfinale