Die Teilnehmer: Österreich

Mittwoch, 28. Mai 2008



Die Erwartungshaltung für das österreichische Team ist nicht erdrückend groß. Ein Viertelfinaleinzug wäre eine Sensation. Trotzdem wird durch den Heimvorteil ein gewisser Druck entstehen mit dem die Mannschaft umgehen muß. Zumindest unbändigen Einsatzwillen und Bemühen wird die rot-weiß-rote Equipe zeigen müssen um die EM Euphorie ein wenig am Leben zu erhalten.


Einschätzung:
Von den Einzelspielern her hat Österreich vermutlich die schwächste Mannschaft in der Gruppe B, wenn kann nur das Kollektiv den entscheidenen Vorteil bringen.
Wenn sich das österreichische Team nur auf reagieren und "mitspielen" verlegt und das Spiel defensivlastig anlegt, dann kann man mit den Gruppengegnern höchstwahrscheinlich nicht mithalten - frech spielen heißt die Devise.

Im Tor gibt es nach dem Ausfall von Helge Payer mit Macho und Manninger zwei internationale Klassekeeper wobei Macho insgesamt mehr Ruhe ausstrahlt.
Die Abwehr ist mit Stranzl, Pogatetz, Prödl und Garics mit den vielleicht besten Spielern der Österreicher besetzt. Die Ersatzleute mit Hiden, Katzer, Gercaliu, Patocka und Standfest können diesen Level nicht halten - am ehesten noch Hiden mit seiner Routine und Gercaliu, der in den vergangenen Spielen gute Leistungen gezeigt hat. Patocka kann mit seiner körperliche Stärke eine Alternative sein, allerdings verfügt er nur über wenig internationale Erfahrung und auch in der Schnelligkeit hat er Defizite.
Ein paar Varianten hat Hickersberger somit, vor allem Standfest kann auch im Mittelfeld eingesetzt werden.

Das Mittelfeld bietet einige Variantsmöglichkeiten, gesetzt wird Ivanschitz sein, auch wenn er in den letzten Spielen nicht immer überzeugen konnte. Im zentralen Mittelfeld gibt es mit Aufhauser und Säumel 2 ähnliche Spieler, wobei Aufhauser mehr nach vorne arbeitet und auch durch seine Kopfballstärke bei Standards immer wieder gefährlich wird. An den Flanken gibt es mit Korkmaz, Standfest, Fuchs und Leitgeb einige Varianten - je nach Gegner kann man hier varieren - großes Manko alle 4 haben noch kaum internationale Erfahrung.
Korkmaz kann seine Schnelligkeit sicher gut einbringen, Fuchs profitiert von seiner Stärke im Defensivverhalten während Leitgeb Kreativität ins Spiel bringen kann. Mit Ivica Vastic hat Hickersberger einen Routinier, der zwar nicht mehr über die volle Distanz gehen wird können, aber für die Schlußphase einer Partie sicherlich für wertvolle Akzente sorgen kann, vor allem bei Freistößen. Wichtig wird jedoch sein, dass Vastic nicht wie in früheren Jahren seine offensiv ausgelegte Rolle vernachlässigt und sich zu weit zurückfallen läßt.

Mit den Nominierungen im Angriff hat Hickersberger sicher nicht den Geschmack der Mehrheit der Fussballfans getroffen. Hoffer und Linz sind gesetzt, aber über Harnik und Kienast kann man diskutieren. Zumindest ein großgewachsener Stürmer mit etwas Ligaerfahrung hätte die Optionen im Kader erweitert - Janko oder Maierhofer verfügen über die Möglichkeit Verteidiger durch die Wirkung ihres Körpereinsatzes zu ermüden. Es bleibt abzuwarten ob Kienast das in gleicher Weise gelingt. Harnik kommt mit wenig Matchpraxis hat aber in der Vergangenheit mit seiner frechen Einstellung im Team immer wieder für gute Akzente gesorgt.

Fazit:
Das erste Spiel entscheidet alles. Wenn gegen Kroatien ein gutes Ergebnis gelingt dann wird die Euphorie losbrechen und das Team beflügeln dann ist ein Aufstieg sehr wahrscheinlich, da mit den Polen eine vermutlich gleichwertige Mannschaft im 2. Spiel wartet. Wenn aber in der ersten Partie ein Ausrutscher passiert dann wird die öffentliche Stimmung sinken und dann wird man den Heimvorteil nicht nutzen können und vermutlich sang und klanglos untergehen.

Hickersberger nominiert 23 Mann Kader

Torhüter: 1 Alexander Manninger (Siena), 21 Jürgen Macho (AEK Athen), 23 Ramazan Özcan (Hoffenheim)

Verteidigung: 3 Martin Stranzl (Spartak Moskau), 4 Emanuel Pogatetz (Middlesbrough), 13 Markus Katzer (SK Rapid), 14 György Garics (Napoli), 15 Sebastian Prödl (Sturm Graz), 12 Ronald Gercaliu (Austria Wien), 17 Martin Hiden (Austria Kärnten), 16 Jürgen Patocka (SK Rapid), 2 Joachim Standfest (Austria Wien)

Mittelfeld: 5 Christian Fuchs (SV Mattersburg), 6 Rene Aufhauser (Red Bull Salzburg), 8 Christoph Leitgeb (Red Bull Salzburg), 7 Ivica Vastic (LASK), 10 Andreas Ivanschitz (Panathinaikos), 19 Jürgen Säumel (Sturm Graz), 11 Ümit Korkmaz (SK Rapid)

Sturm: 20 Martin Harnik (Werder Bremen), 9 Roland Linz (Braga), 18 Roman Kienast (Ham-Kam), 22 Erwin Hoffer (SK Rapid)

Die Stars: Luka Modric

Der Kroate Modric, geboren am 9.9.85 in Zadar, hat vielleicht das Zeug die Überraschung der EM zu werden. Modric ist eine klassische Nr. 10 und sorgt sowohl bei seinem Verein Dinamo Zagreb, als auch imNationalteam, durch seine Kreativität und hervorragende Technik, für die entscheidenden Impulse.
Bisher absolvierte er 24 Länderspiele und erzielte 3 Treffer.

Die Stars: Freddy Ljungberg

Karl Fredrik Ljungberg wurde am 16.4.1977 in Vittsjö geboren. Von Halmstads BK wechselte er 1998 zu Arsenal ehe er 2007 zu West Ham United wechselte. Der Routinier verfügt über Allrounderqualitäten fühlt sich aber an den Flanken am wohlsten. Ljungberg arbeitet viel nach hinten und erkämpft sich oft die Bälle in der eigenen Hälfte, aber er versteht es auch im offensivbereich Impulse zu setzen. In 70 Teameinsätzen erzielte er 14 Treffer.

Die Stars: Petr Cech

Petr Cech wurde am 10.5.1982 in Pilsen geboren. Anfänglich spielte Cech als Mittelfeldspieler, wechselte nach einer Beinverletzung in seiner Jugend ins Tor. Über Sparta Prag und Stade Rennes gelangte Cech nach London zum FC Chelsea wo ihm der entgültige internationale Durchbruch. Der 1,96m große Torhüter verfügt über eine hervorragende Reaktion auf der Linie und gilt als einer der sichersten Torhüter bei Flanken. Nicht umsonst wurde er 2004 zum besten Torhüter der EM gewählt und 2005 sogar zum Weltbesten Torhüter.Seine Karriere wäre fast durch eine Verletzung vorzeitig beendet worden, als er in einem Liga Spiel bei einem Zusammenstoß einen Schädelbasisbruch erlitt.Zum Glück wurde er wieder fit und spielt seit dem mit einem Kunsstoffhelm.

Österreich - Nigeria 1:1

Österreich erreichte im gestrigen Freundschaftsspiel gegen Nigeria ein 1:1.
Gegen einen zwischenzeitlich eher ruppig spielenden Gegner konnten sich die Österreicher in guter Form präsentieren. Vor allem in der Vorwärtsbewegung zeigte die Mannschaft eine gute Abstimmung und ungewohnt viel Kombinationsfreude. Im Defensivverhalten kann man positiv erwähnen dass vor allem im Mittelfeld die Räume für den Gegner eng gemacht wurden. Die 3er Abwehr war aber mit den Vorstößen der Nigerianer allerdings einige Male überfordert.
Nicht unterschätzen darf man die Auswirkungen des Trainingslagers die sicherlich bei einigen Spielern für schwere Beine sorgte.
Alles in allem kann von einem guten Test gesprochen werden, der aber den erhofften Euphorieschub in Österreich vermutlich nicht auslösen wird.
Hickersberger brachte wenig Aufschluß für die heute stattfindende Kaderreduktion.

Besonders hervorzuheben war der Teamgeist den die Mannschaft auf und abseits des Platzes ausstrahlte.

Die Stars: Iker Casillas

Casillas wurde am 20.5.1981 in Madrid geboren. Seine gesamte Karriere spielte Iker Casillas für Real Madrid und konnte 1999 den Deutschen Bodo Illgner verdrängen und ist seit dem die Nr. 1 bei Real. Über 300 Einsätze absolvierte er bisher für das weiße Ballett. In der Nationalmannschaft ist er erst seit 2002 die Nr. 1. Seine große Stärke ist seine Reaktionsschnelligkeit die ihn auf der Linie zu einem der besten Torhüter der Welt macht. Auch bei 1 gegen 1 Situationen ist Casillas ein Klassespieler. Schwächen hat er bei Flanken.

Die Stars: Miroslav Klose

Klose wurde am 9.6.1978 in Oppeln in Polen geboren. Mit 8 Jahren wanderte seine Familie nach Deutschland ein und Klose begann 1998 seine Profikarriere beim FC Homburg. Der Durchbruch gelang Miroslav Klose dann beim 1. FC Kaiserslautern von wo er 2004 nach Bremen und später zum FC Bayern wechselte. Mit seinen 38 Treffern im Nationalteam in 74 Spielen hat Klose einen starken Torschnitt. Beeindruckend ist aber seine Gefährlichkeit bei Turnieren, bereits 10 WM Tore hat Klose erzielt und erhielt bei der WM 2002 den Silbernen Schuh und bei der Heim WM 2006 sogar den goldenen. Der privat so ruhige und medienscheue Klose besticht auf dem Platz durch enorme Beweglichkeit, seinen platzierten Schuss und den oft zitierten Torriecher.

Die Stars: Adrian Mutu

Adrian Mutu wurde am 8.1.1979 in Calinesti geboren. Bereits mit 21 wechselte er nach Italien zu Inter. Der Durchbruch gelang ihm aber erst beim AC Parma 2003.Daraufhin wechselte er zum FC Chelsea, wurde aber nach Kokainkonsum für 7 Monate gesperrt. Nach einer durchwachsenen Zeit bei Juventus Turin fand er beim AC Florenz endlich zu seiner Form und avancierte mit 32 Treffern in 58 Spielen zur Führungsfigur. Auch im Nationalteam ist er mit seinen 27 Treffern in 58 Spielen einer der Toptorschützen. Der schnelle, wendige stürmer ist sehr durchschlagskräftig - aber etwas launenhaft und kann seine Leistung nicht immer abrufen.

Die Stars: Hakan Sükür

Sükür wurde am 1.9.1971 in Sakarya geboren und wird bei der EM zu den ältesten Spielern zählen und vermutlich nicht mehr zu großen Erfolgen kommen.
Seine Karriere ist aber eng mit der Renaissance des türkischen Fussballs verbunden.
Der Goalgetter erzielte für Galatasaray nicht weniger als 249 Treffer und ist damit Rekordtorschütze von Galatasaray, als auch von der türkischen Liga. Seine 51 Teamtore sind ebenfalls Rekord in der Türkei.Der türkische Rekordmann war lange Jahre das Aushängeschild des türkischen Fussballs und konnte mit dem 3. Platz der Türkei bei der WM 2002 auch die beste Platzierungder Türkei bei einem großen Turnier fixieren.Er hält auch den Rekord für das schnellste WM Tor aller Zeiten - bereits nach 11 Sekunden traf er im Spiel um Platz 3 gegen Gastgeber Südkorea. Seine Technik und sein Torriecher sind gepaart mit seiner aussergewöhnlichen Kopfballstärke die Hauptattribute des Scorers.

Die Stars: Cristiano Ronaldo

Donnerstag, 22. Mai 2008

Cristiano Ronaldo wurde am 5.2.1985 in Funchal in einfachen Verhältnissen geboren.
Über Sporting Lissabon führte sein Weg zu Manchester United, wo er seit 2003 spielt.
Den Transfer zu Manchester erarbeitete sich der wendige Portugiese praktisch selbst, als er bei einem Freundschaftsspiel 2003 von Sporting gegen Manchester derart beeindruckte, dass er praktisch im Anschluss verpflichtet wurde.
Der Ausnahmetechniker ist einer jener Spieler die es noch verstehen den Zuschauern eine Show zu bieten, vor allem durch seine sehenswerten Dribblings bei denen er oft zahlreiche Gegner stehen läßt.
Seine Spielweise erinnert ein wenig an die Brasilianer in den 50er Jahren, bei denen das Showelement stark ausgeprägt war.
Cristiano Ronaldo ist, nach dem Abgang von Luis Figo, der Superstar der Portugiesen und könnte bei der EM für große Schlagzeilen sorgen. Bisher erzielte er in 54 Spielen 20 Treffer für Portugal.

Die Stars: Fabio Cannavaro

Dienstag, 20. Mai 2008

Fabio Cannavaro wurde am 13.9.1973 in Neapel geboren.
Es dauerte relativ lange bis Cannavaro den Durchbruch schaffte, so mußte er bis 1997 auf sein Länderspieldebüt warten.

Über den SSC Neapel, AC Parma, wo er 1999 den UEFA Pokal gewinnen konnte, Inter Mailand und Juventus Turin wechselte er nach der WM 2006, zu Real Madrid.
Trotz seines relativ späten Länderspieldebüts konnte Cannavaro mit 115 Teameinsätzen auf Platz 3 in der Liste der italienischen Rekorspieler vordringen.

Sein größter Erfolg war der Gewinn des Weltmeistertitels 2006, bei dem er als Kapitän seiner Mannschaft den WM Pokal überreicht bekam. 2006 wurde er auch zu Europas Fussballer des Jahres gekürt, als erster Verteidiger seit 10 Jahren.

Der Innenverteidiger verfügt über ein hervorragendes Stellungspiel und ist bei 1:1 Situationen nur schwer zu überwinden. Seine Sprungkraft macht den nur 1,76m großen Verteidiger zu einem guten Kopfballspieler.

EM Geschichte: EM 2004

Den vielleicht überraschendsten Sieger aller Europameisterschaften konnte man 2004 in Portugal durch das Turnier verfolgen - Griechenland.

Trainer Rehagel spielte ein "altmodisches" System mit Libero und Manndeckung und brachte die Griechen völlig unerwartet zum Titelgewinn.

In der Qualifikation überraschten Lettland, das sich letztlich durch die Siege in den Barragespielen gegen die Türkei qualifizierte und die Schweiz die ihre Qualifikationsgruppe gewann. Österreich war in der Gruppe mit Tschechien und Niederlande chancenlos und belegte mit 10 Punkten Rückstand auf die Holländer den 3. Platz.

Maskottchen war Kinas - ein portugiesischer Bub.





Die Gruppen:
Gruppe 1: Portugal, Griechenland, Spanien, Russland
Gruppe 2: Frankreich, England, Schweiz, Kroatien
Gruppe 3: Schweden, Bulgarien, Dänemark, Italien
Gruppe 4: Tschechien, Lettland, Deutschland, Niederlande

Ins Viertelfinale kamen die Gruppensieger Portugal, Frankreich, Schweden und Tschechien sowie die Gruppenzweiten Griechenland, England, Dänemark und Niederlande - Deutschland wurde nur 3. und schied aus.
Das Finale bestritten überraschend Portugal, das über England und Niederlande triumphiert hatte, sowie Sensationsmannschaft Griechenland, die Frankreich und Tschechien besiegt hatten.
Das Endspiel:
Griechenland 1:0 Portugal
Torschütze: 1:0 Charisteas (57.)

Griechenland:
Antonios Nikopolidis, Giourkas Seitaridis, Traianos Dellas, Angelos Basinas, Theodoros Zagorakis, Stelios Giannakopoulos (76. Stylianos Venetidis), Angelos Charisteas, Panagiotis Fyssas, Zisis Vryzas (81. Dimitrios Papadopoulos), Michalis Kapsis, Konstantinos Katsouranis

Portugal:
Ricardo, Jorge Andrade, Costinha (60. Rui Costa), Luís Figo, Pauleta (74. Nuno Gomes), Luis Miguel (43. Paulo Ferreira), Nuno Valente, Ricardo Carvalho, Cristiano Ronaldo, Maniche, Deco

Quelle Bild: www.euro2008.com Getty Images

Bier auf Wiener Fanmeile am teuersten

Wie der heutige Standard berichtet ist das Bier in den Wiener Fanmeilen am teuersten.
Bier kostet in Wien 4,50 Euro, in Zürich 3,68 Euro.

Fotos: "Das Wunder von Cordoba"

Sonntag, 18. Mai 2008

Unter http://picasaweb.google.com/emfanatic/DasWunderVonCordoba
könnt ihr ein paar Fotos von Massimo Furlans Fussballtheatervorführung "Das Wunder von Cordoba" im Hanappi Stadion am 16.5. sehen.

Domenech verzichtet auf Trezeguet

Der französische Teamchef Raymond Domenech verzichet auf Torjäger David Trezeguet.
Obwohl Trezeguet heuer 20 Treffer für Juventus Turin erzielte scheint er nicht im erweiterten Kader von 30 Mann auf.
Grund dürften die persönlichen Differenzen zwischen Domenech und dem Stürmer sein.

Die Stars: Thierry Henry

Thierry Henry wurde am 17.8.1977 in Les Ulis in Frankreich geboren.
Seine Eltern kamen aus den ehemaligen französischen Kolonien, der Vater aus Guadaloupe, die Mutter aus Martinique.

Er begann seine Profikarriere beim AS Monaco und wechselte 1998 nach Turin zu Juventus wo er sich aber nicht durchsetzen konnte. Entscheidend für seinen Durchbruch zumSuperstar war der Wechsel nach England zu Arsenal, wo er mit 174 Treffern in 254 Matches zum Rekordtorschützen des Vereins wurde. Seit 2007 spielt Henry bei Barcelona.

Auch im Nationalteam ist er mit seinen 44 Toren Rekordschütze.

Henry zeichnen vor allem seine Antrittschnelligkeit und sein Torinstinkt aus und er benötigtmeistens nur wenige Chancen um zum Torerfolg zu kommen. Henry verfügt aber auch über den Blick für seine Mitspieler und glänzt auch als Torvorbereiter.

Die Teilnehmer: Spanien

Wie üblich waren die Spanier in der Qualifikation stark und wurden Gruppensieger, mußten aber 2 Niederlagen (2:3 auswärts gegen Nordirland und 0:2 auswärts gegen Schweden) einstecken.
Auch das 1:1 gegen Island war nicht besonders ruhmreich. Aber wie bei jedem großen Turnier zählen die Spanier zum Favoritenkreis - nur seit dem EM Titel 1964 konnten die Iberer keinen großen Titel mehr erringen.

Einschätzung:
Spanien kann bei der EM auf eine routinierte Mannschaft mit Turniererfahrung zurückgreifen - dennoch ist der Großteil der Spieler in Spaniens Aufgebot unter 30 Jahre alt. Defensiv kann Trainer Aragones auf den erfahrenen Torhüter Casillas sowie die gut eingespielte 4er Kette, bestehend aus Puyol und Marchena in der Innenverteidigung sowie Ramos und Capdevila zurückgreifen. Alternativen könnten Ibanez, Guiterrez und Pernia sein.

Das Mittelfeld bietet einige Alternativen, die beiden jungen Iniesta und Shooting Star Fabregas sowie die etwas routinierteren Albelda, der für die Defensivarbeit zuständig ist und Xavi Hernandez haben gute Chancen auf einen Stammplatz wenn auch gerade die Position des Abräumers vor der Abwehr ein wunder Punkt bei den Iberern ist.
Die Alternativen zum nicht perfekten Albelda sind Xabi Alonso und Joaquin, die aber beide auf dieser Position nicht restlos überzeugen konnten.

Die Besetzung im Angriff hat schon vor Beginn der EM für viele Diskussionen geführt, Raul, der beim Trainer nicht besonders hoch im Kurs steht, könnte im Aufgebot fehlen.
Auch sein langjähriger Sturmpartner Morientes könnte nur als Reservist nach Salzburg reisen, dann mit David Villa, der in Qualifikation 7 Treffer erzielt hat und Jungstar Torres dürfte Aragones seine beiden Stammstürmer gefunden haben. Der junge David Silva könnte der 4. Mann im Angriff der Spanier sein.

Fazit:
In der Gruppe D mit Griechenland, Schweden und Russland sollte Spanien Gruppensieger werden. Vom Kader her hat Spanien eine sehr starke Mannschaft und sogar der Titelgewinn ist durchaus möglich - gegen Spanienspricht die Historie, denn die Spanier konnten die hohen Erwartungen in den letzten Jahrzehnten nie erfüllen.

EM Geschichte: EM 2000

Auch 2000 gab es eine Neuerung - erstmals gab es 2 Austragunsländer - Belgien und Niederlande - und somit waren auch beide automatisch qualifiziert.
Die Qualifikation brachte ein paar Überraschungen, die größte war sicherlich Slowenien das sich erstmals qualifizieren konnte, die zweite war Israel, das nach dem 0:5 gegen Österreich den 2. Gruppenplatz erreichte - leider muß auch das 0:9 gegen Spanien aus österreichischer Sicht erwähnt werden.

Das Maskottchen - Benelucky - war wieder ein Löwe.


Das Turnier hatte mit Frankreich, dem amtierenden Weltmeister einen großen Favoriten, der diesmal dem Ruf auch gerecht wurde und den Titel erringen konnte.
Die Gruppen:
Gruppe 1: Deutschland, Rumänien, Portugal, England
Gruppe 2: Belgien, Schweden, Türkei, Italien
Gruppe 3: Spanien, Norwegen, Jugoslawien, Slowenien
Gruppe 4: Frankreich, Dänemark, Niederlande, Tschechien

Den Aufstieg schafften die Gruppensieger Portugal, Italien, Spanien und Niederlande sowie die Zweitplatzierten Rumänien (die England überholten), Türkei, Jugoslawien und Frankreich. Im Finale trafen Frankreich und Italien aufeinander und in der Verlängerung siegte die größere Routine der Franzosen.

Das Endspiel
Frankreich 2:1 Italien
Torschützen: 0:1 Delvecchio (55.), 1:1 Wiltord (90.), 2:1 Trezeguet (103.)

Frankreich:
Fabien Barthez, Bixente Lizarazu (86. Robert Pirès), Patrick Vieira, Laurent Blanc, Youri Djorkaeff (76. David Trezeguet), Didier Deschamps, Marcel Desailly, Zinédine Zidane, Thierry Henry, Lilian Thuram, Christophe Dugarry (58. Sylvain Wiltord)

Italien:
Francesco Toldo, Paolo Maldini, Demetrio Albertini, Fabio Cannavaro, Gianluca Pessotto, Alessandro Nesta, Luigi Di Biagio (66. Massimo Ambrosini), Mark Iuliano, Stefano Fiore (53. Alessandro Del Piero), Francesco Totti, Marco Delvecchio (86. Vincenzo Montella)

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Die Teilnehmer: Frankreich

Donnerstag, 15. Mai 2008

Die beiden Großnationen Frankreich und Italien hatten in der Qualifikation mit den starken Schotten ganz schön zu raufen und Frankreich verlor gegen die Schotten beide Spiele mit 0:1.
Das waren aber auch die einzigen beiden Niederlagen, die den Franzosen zugefügt wurden. Nach dem Abgang von Zidane und Barthez war zwar noch nicht der große Umbau gefordert - aber ein paar Veränderungen gab es schon.

Einschätzung:
Mit Coupet steht bei den Franzosen ein neuer Torhüter im Kader, nachdem Urgestein Barthez seine Karriere beendet hat.
In der Abwehr vor ihm ist nur einer unter 30, nämlich Abidal, der sich die Viererkette mit Gallas, Sagnol und Oldie Thuram teilt. Die Routine steht der Schnelligkeit gegenüber, sicherlich ein wunder Punkt in der französischen Defensivabteilung.
Das defensive Mittelfeld mit Makelele und Viera ist auch schon in die Jahre gekommen.
Die Offensive ist aber mit Nasri, Ribery und Malouda um einiges jünger und spritziger.
Vor allem über die Flanken sind die Franzosen gefährlich.
Vorne steht mit Thierry Henry einer der besten Angreifer der Welt zur Verfügung, wer jedoch neben ihm spielen wird ist noch nicht sicher - Benzema und Anelka haben die besten Karten. Trainer Domenech lässt oft aber auch mit nur einer Spitze spielen.

Fazit:
Die Routine spricht für die Franzosen und gleichzeitig auch gegen sie, in der schweren Gruppe mit Italien, Rumänien und Niederlande ist alles möglich. Kommen die Routiniers schnell in Form können "Le bleus" auch ins Finale vorstossen.

EM Geschichte: EM 1996

Die EM 1996 war die Erste, die auf englischem Boden ausgetragen wurde, England machte sich große Hoffnungen 30 Jahre nach dem Gewinn der WM im eigenen Land auch den EM Titel holen zu können und kam bis ins Halbfinale wo die Deutschen den Gastgeber in einem Elfmeterschießen aus dem Bewerb warfen.

Österreich wurde in der Qualifikation trotz guter Leistungen hinter Portugal, Irland und Nordirland 4.

Maskottchen war ein Löwe namens Goaliath.





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Die Endrunde wurde erstmals mit 16 Teilnehmern und somit mit 4 Gruppen gespielt.
Gruppe 1: England, Schweiz, Niederlande, Schottland
Gruppe 2: Spanien, Bulgarien, Frankreich, Rumänien
Gruppe 3: Deutschland, Tschechien, Italien, Russland
Gruppe 4: Dänemark, Portugal, Türkei, Kroatien

Im Viertelfinale fanden sich die Gruppensieger England, Frankreich, Deutschland und Portugal, sowie die 2. Platzierten Niederlande, Spanien, Tschechien und Kroatien wieder.

Das Finale, das einmalig durch die neu eingeführte, später aber wieder verworfene Regel, des Golden Goals entschieden wurde konnte Deutschland gegen die starken Tschechen für sich entscheiden.

Das Endspiel:
Deutschland 2:1 Tschechien
Torschützen: 0:1 Berger (59. Elfmeter), 1:1 Bierhoff (73.), 2:1 Bierhoff (95.)

Deutschland:
Andreas Köpke, Thomas Helmer, Matthias Sammer, Mehmet Scholl (69. Oliver Bierhoff), Thomas Hässler, Stefan Kuntz, Markus Babbel, Christian Ziege, Jürgen Klinsmann, Thomas Strunz, Dieter Eilts (46. Marco Bode)

Tschechien:
Petr Kouba, Jan Suchopárek, Pavel Nedved, Miroslav Kadlec, Jirí Nemec, Karel Poborský (88. Vladimír Šmicer ), Pavel Kuka, Radek Bejbl, Patrik Berger, Michal Hornák, Karel Rada

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Ausfälle von Spitzenspielern

Im Lauf der letzten Wochen fielen einige Spieler für die EM aus.
So zu Beispiel werden die Fans Tomas Rosicky vermissen, der sich gestern eine Knieoperation unterziehen mußte.
Viele hatten gerechnet, dass Teamchef Brückler Pavel Nedved stattdessen in den Kader holen würde, doch der "blonde Engel" wird keine Gelegenheit zum Comeback bekommen, im gestern bekanntgegebenen EM Kader der Tschechen scheint er nicht auf.

Aber auch der italienische Stürmer Iaquinta oder auch sein kroatischer Kollege Eduardo fallen verletzungsbedingt für das Großevent aus.

Kolportiert wird auch die Absenz des Spaniers Raul, der angeblich nicht auf der vom spanischen Verband durchgeführten Zeckenimpfungsliste zu finden war. Da die Spanier ihren Kader noch nicht entgültig bekanntgegeben haben bleibt den Fans des Stürmers noch die Hoffnung.

EM Geschichte: EM 1992

Montag, 12. Mai 2008

Die Qualifikation brachte wenige Überraschungen einzig die UDSSR überraschte mit ihrem Gruppensieg vor Italien.

Österreich verpatzte die Qualifikation völlig und kassierte gleich beim Auftaktspiel das legendäre 0:1 gegen Färöer, am Ende reichte es hinter Jugoslawien, Dänemark und Nordirland nur zum 4. Gruppenplatz - punktegleich mit den Färöer Inseln.

Durch den Krieg in Jugoslawien rutschte Dänemark nach und durfte an der EM teilnehmen.
Die unbekümmerten Skandinavier spielten locker drauf los und schafften mit ihrem Titelgewinn die große Sensation.

Etwas begünstigt dürften sie durch den quasi Heimvorteil gewesen sein - die Endrunde wurde in Schweden ausgetragen.

Als Maskottchen fungierte erneut ein Hase, der seinem Vorgänger Berni sehr ähnlich sah - aber namenlos blieb.


Die Endrunde:
Gruppe 1: Schweden, Dänemark, Frankreich, England
Gruppe 2: Niederlande, Deutschland, Schottland, GUS (vormals UDSSR)

Im Halbfinale setzte sich Deutschland knapp gegen Schweden durch, Dänemark benötigte gegen Titelverteidiger Niederlande sogar ein Elfmeterschießen.

Im Finale gewann Dänemark in einer spannenden Partie gegen den amtierenden Weltmeister 2:0.
Das Endspiel:
Dänemark 2:0 Deutschland
Torschützen: 1:0 Jensen, 2:0 Vilfort (78.)

Dänemark:
Peter Schmeichel, John Sivebæk (66. Claus Christiansen), Kent Nielsen, Lars Olsen, Kim Christofte, John Faxe Jensen, Flemming Povlsen, Brian Laudrup, Torben Piechnik,,Henrik Larsen, Kim Vilfort

Deutschland:
Bodo Illgner, Stefan Reuter, Andreas Brehme, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Thomas Hässler, Karlheinz Riedle, Thomas Helmer, Matthias Sammer (46. Thomas Doll), Stefan Effenberg (80. Andreas Thom), Jürgen Klinsmann

Quelle Bild: www.um.dk Scanpix Nordfoto

EM Geschichte: EM 1988

Erstmals wurde die EM 1988 in Deutschland ausgetragen.
Österreich war in der Qualifikation hinter Spanien und Rumänien nur 3. geworden.
Der Europameister aus Frankreich verfehlte die Qualifikation ebenso und erreichte hinter Gruppensieger UDSSR und der DDR nur den 3. Platz.

Ohne Niederlage qualifizierte sich der spätere Europameister Niederlande.
Erstmals bei der Endrunde auch Irland, das in der Qualifikation Belgien, Schottland und Bulgarien hinter sich ließ.

Legendär war das Maskottchen Berni.

Quelle Bild: www.euro2008.com

Die Endrunde hatte folgende Gruppen:
Gruppe 1: Deutschland, Italien, Dänemark, Spanien
Gruppe 2: Irland, England, Niederlande, UDSSR
Für das Halbfinale qualifizierten sich die beiden Gruppensieger UDSSR und Deutschland sowie die Gruppenzweiten Niederlande und Italien.
Im Finale trafen Niederlande und UDSSR auf einander - in der Gruppenphase hatte die UDSSR knapp mit 1:0 gewonnen, im Finale ließ das wahrscheinlich beste holländische Team aller Zeiten den Russen keine Chance. Rijkaard, Van Basten und Gullit spielten groß auf und führten ihr Team zum verdienten Titelgewinn.

Das Endspiel
Niederlande 2:0 UDSSR
Torschützen: 1:0 Gullit (32.), 2:0 Van Basten (54.)

Niederlande:
Hans Van Breukelen, Adrianus A Van Tiggelen, Ronald Koeman, Hubertus Van Aerle, Gerald Mervin Vanenburg, Arnoldus J Mühren, Ruud Gullit, Marco van Basten, Erwin Koeman, Frank Rijkaard, Jan Wouters

UDSSR:
Rinat Dasaev, Vagiz Khidiyatulline, Anatoliy Demyanenko, Vassili Rats, Serguei Aleinikov, Gennadiy Litovtchenko, Alexandre Zavarov, Oleg Protassov (71. Victor Pasulko), Ihor Belanov, Olexiy Mikhailichenko, Serguei Gotsmanov (68. Serguei Baltacha)


Quelle Bild: http://www.arach.net.au/

EM Geschichte: EM 1984

Österreich scheiterte in der Qualifikation an Deutschland, mußte aber auch Niederlagen gegen Türkei und Nordirland hinnehmen.


Bei der in Frankreich ausgetragenen Endrunde gab es erneut 2 Gruppen:
Gruppe 1: Frankreich, Dänemark, Belgien, Jugoslawien
Gruppe 2: Spanien, Portugal, Deutschland, Rumänien

Als Maskottchen fungierte der fussballspielende Hahn - Peno.

Quelle Bild: www.euro2008.com

Erstmals wurde ein Halbfinale gespielt für das sich Spanien, Frankreich (jeweils als Gruppensieger) sowie Dänemark und Portugal, das überraschend vor Deutschland auf Platz 2 gekommen war, qualifizierten.

Im Finale traf Gastgeber Frankreich auf Spanien und setzte sich mit 2:0 durch.

Die Mannschaft der Franzosen ist eine der besten Mannschaften die es in Europa jemals gab - mit dem überragenden Platini, Giresse, Tigana oder Bossis.

Das Endspiel
Frankreich 2:0 Spanien
Torschützen: 1:0 Platini (57.), 2:0 Bellone (90.)

Frankreich:
Joël Bats, Patrick Battiston (73. Manuel Amoros), Maxime Bossis, Yvon Le Roux, Jean-François Domergue, Jean Tigana, Luis Fernandez, Michel Platini, Alain Giresse, Bernard Lacombe (80. Bernard Genghini), Bruno Bellone

Spanien:
Luis M Arconada Echarri,Santiago URQUIAGA, Salvador Garcia Puig (85. Roberto Fernandez Bonillo), Ricardo Gallego Redondo, José Camacho, Julio Alberto Moreno Casas (75. Manuel Sarabia Lopez), Juan Antonio Señor Gomez, Victor Munoz Manrique, Francisco Javier, Carlos Santillana, Francisco Carrasco


Quelle Bild: http://www.euro2008.com/, Getty Images

EM Geschichte: EM 1980

Beim Turnier 1980 gab es erstmals 2 Gruppen bei der Endrunde.

Österreich überstand die Qualifikation wieder einmal nicht und mußte sich mit den 2. Gruppenplatz hinter Belgien begnügen.
Überraschend konnte sich erstmals Griechenland qualifizieren und gewann die Gruppe vor namhaften Nationen wie Ungarn oder UDSSR.

Die Endrunde hatte erstmals 2 Gruppen wobei in Gruppe 1 Deutschland, Griechenland, Niederlande und Tschechoslowakei antraten und in Gruppe 2 Belgien, England, Spanien und Gastgeber Italien.

Eine weitere Neurung war ein offizielles Maskottchen - genannt Pinocchio.

Quelle Bild: http://www.euro2008.com/


Die beiden Gruppensieger spielten das Finale, die zweiplatzierten um Platz 3.
Überraschenderweise gewann Belgien die 2. Gruppe, während Italien 2., England 3. und Spanien 4. wurde.

In Gruppe 1 siegte erwartungsgemäß Deutschland vor der Tschechoslowakei.
Das Spiel um Platz 3 endete in einem Elfmeterschießen das erst bei 10:9 zugunsten der Tschechen entschieden wurde.

Im Finale setzte sich Deutschland mit 2:1 gegen Belgien durch.

Das Endspiel:
Deutschland 2:1 Belgien
Torschützen: 1:0 Hrubesch (10.) 1:1 Vandereycken (75. Elfmeter), 2:1 Hrubesch (88.)

Deutschland:
Harald Schumacher, Manfred Kaltz, Karl-Heinz Förster, Uli Stielike, Bernhard Dietz, Bernd Schuster, Hans-Peter Briegel (55. Bernhard Cullmann), Hansi Müller, Karl-Heinz Rummenigge, Horst Hrubesch, Klaus Allofs

Belgien:
Jean-Marie Pfaff, Erik Gerets, Luc Millecamps, Walter Meeuws, Michel Renquin, Wilfried Van Moer, René Vandereycken, Julien Cools, Raymond Mommens, François Van Der Elst, Jan Ceulemans



Quelle Bild: http://www.euro2008.com/, Getty Images

Die Teilnehmer: Deutschland

Nach dem "Sommermärchen" bei der Heim-WM 2006 haben die Deutschen viele überrascht und auch viele Sympathien gewonnen, der Kern der Mannschaft blieb unverändert und könnte bei der EM reif genug für einen Titel sein.
In der Qualifikation gab es nur 1 Niederlage, diese tat aber weh - ein 0:3 daheim gegen die Tschechen was auch den 2. Gruppenplatz statt dem Gruppensieg bedeutete - sonst leisteten sich die Deutschen aber keinen Ausrutscher in der relativ leichten Gruppe mit Tschechien, Irland, Slowakei, Wales, Zypern und San Marino.

Einschätzung:
Das Team der Deutschen kann auf den Großteil der erfolgreichen WM-Mannschaft zurückgreifen und die gesammelte internationale Erfahrung der Spieler in den vergangenen 2 Jahren nutzen. Seit der WM haben sich aber auch neue Spieler aufgedrängt und zu Stammspielern im Nationalteam gemausert.

Jens Lehmann ist im Tor gesetzt - hat aber in der Vergangenheit schon öfter gepatzt und ist sicherlich eine der Schwachstellen der deutschen Mannschaft. In der Abwehr hat Trainer Löw viel Auswahl - Lahm, Friedrich, Metzelder, Mertesacker, Jansen und Fritz werden sich um die 4 Startplätze in der Verteidigung streiten müssen.
Das Mittelfeld ist ähnlich überbesetzt, mit Schweinsteiger und Ballack dürften 2 Fixstarter feststehen, die beiden übrigen Plätze werden unter Borowski, Schneider, Frings, Trochowski, Hilbert und Hitzelsperger aufgeteilt.
Und auch im Angriff muß Löw sich zwischen mehreren Kandidaten entscheiden - Klose, Kuranyi, Podolski und Gomez haben alle das Zeug im EM Sturm der Deutschen zu stehen.
Ein großer Pluspunkt für Deutschland ist auch Trainer Löw, der als genialer Taktiker gilt und großartige Arbeit mit der Deutschen Nationalmannschaft geleistet hat.
Wenn die deutsche Mannschaft Schwachstellen hat, dann liegen diese in der Form der Einzelspieler - einige Leistungsträger hatten in der vergangenen Saison mit Formkrisen zu kämpfen und konnten nicht an ihregewohnten Leistungen anschließen.

Fazit:
Der Gruppensieg in Gruppe B ist wahrscheinlich und nicht zuletzt weil die Deutschen eine absolute Turniermannschaft sind ist ein Finaleinzug durchaus möglich.

EM Geschichte: EM 1976

Samstag, 10. Mai 2008

In der Qualifikation für die EM 1976 blieb Österreich nur der 3. Gruppenplatz hinter Ungarn und Gruppensieger Wales. Aber auch Italien scheiterte und erreichte nur den 3. Gruppenplatz hinter Polen und Gruppensieger Niederlande.

Bei der, in Jugoslawien ausgetragenen, Endrunde, an der Tschechoslowakei, Deutschland, Niederlande und Jugoslawien teilnahmen gab es dann auch eine Überraschung. Im Finale gelang es der Tschechoslowakei, den großen Favoriten Deutschland ein 2:2 abzuringen und nachdem die Verlängerung keine Entscheidung brachte, wurde erstmals der Europameister in einem Elfmeterschießen ermittelt, das die Tschechen dank des legendären Schupfers des späteren Rapidspielers Antonin Panenka für sich entscheiden konnten.

Das Endspiel:
Tschechoslowakei 2:2 (5:3 n.E.) Deutschland
Torschützen: 1:0 Svehlik (8.), 2:0 Dobias (25.), 2:1 Müller (28.), 2:2 Hölzenbein (89.)

Elfmeterschießen:
3:2 Marian Masny, 3:3 Rainer Bonhof, 4:3 Zdenek Nehoda, 4:4 Heinz Flohe, 5:4 Anton Ondruš, 5:5 Hans Bongartz, 6:5 Ladislav Jurkemik, Hoeness über das Tor, 7:5 Antonin Panenka

Deutschland:
Sepp Maier, Berti Vogts, Bernhard Dietz, Hans Georg Schwarzenbeck, Franz Beckenbauer, Herbert Wimmer (46. Heinz Flohe), Rainer Bonhof, Uli Hoeness, Dieter Müller, Erich Beer (80. Hans Bongartz) , Bernd Hölzenbein

Tschechoslowakei:
Ivo Viktor, Karol Dobias (109. Frantisek Vesely), Jozef Capkovic, Anton Ondruš, Ján Pivarnik, Antonín Panenka, Jozef Moder, Marian Masny, Zdenek Nehoda (80. Pavel Biros), Koloman Gögh, Jan Svehlik



Quelle Bild: http://www.euro2008.com/, Getty Image

Die Teilnehmer: Niederlande

Die Holländer konnten in der Qualifikation nicht wirklich überzeugen.

2 Niederlagen (eine gegen Rumänien und eine gegen Weissrussland) und 2 Unentschieden (gegen Rumänien und Bulgarien) sorgten für den 2. Gruppenplatz, der mit nur 1 PUnkt Vorsprung auf Bulgarien erreicht wurde.
Dennoch zählen die Niederlande immer zum erweiterten Favoritenkreis.

Einschätzung:
Der Kader der Holländer ist nicht mehr mit so großen Namen bestückt wie zum Beispiel 1988 oder auch in den 90er Jahren, aber es stehen trotzdem noch einige gute Einzelspieler in den Reihen der Niederländer.

Mit Edwin van der Saar steht in sehr routinierter Mann im Tor. In welcher Zusammensetzung die Viererkette vor ihm spielen wird ist noch nicht fixiert- Mathijsen und Heitinga haben die besten Karten auf einen Fixplatz. Um die verbleibenden Plätze streiten sich Routinier van Bronckhorst, Emanuelson, Melchiot, Ooijer, Bouma und Bouhlarouz. Der Konkurrenzkampf kann durchaus förderlich sein, aber die Stabilität kann darunter leiden auf kein eingespieltes Defensivgespann zurückgreifen zu können.

Im Mittelfeld gibt es mit Arjen Robben, Rafael van der Vaart und Arie van Persie drei absolute Offensivkünstler, die jedem Gegner Kopfzerbrechen bereiten können, um den vierten Platz kämpfen Wesley Sneijder, Danny Landzaat und Haudegen Seedorf.
Auch im Angriff hat Coach Marco van Basten die Qual der Wahl. Van Nistelrooy wird einen Fixplatz haben, mit Kuyt, Babel und Huntelaar hat er drei Kandidaten auf den zweiten Platz im Sturm.
Das große Manko der Niederlande könnte sich bereits in den Qualifikations- und Vorbereitungsspielen gezeigt haben, wo das Team nicht besonders harmonierte und meistens enttäuschend auftrat.

Fazit:
Wenn die holländische Mannschaft die Form der letzten Monate nicht ablegen kann wird es nicht zum Aufstieg ins Viertelfinale reichen.

Die Teilnehmer: Kroatien

England machte in der Qualifikation gegen Kroatien keinen Punkt - vor allem das 2:3 in Wembley hat die Engländer in eine tiefe Krise gestürzt und Kroatien einen gehörigen Schuss Selbstvertrauen verpasst.
Aber bei den Kroaten wechselte Licht und Schatten - so gelang ihnen gegen Russland kein Treffer und sie mußten sich mit zwei 0:0 zufrieden geben.

Besonders unangenehm war der 0:2 Ausrutscher bei Mazedonien, dennoch gewannen die Kroaten die Gruppe E. Der große Erfolg bei der WM 1998, als die Kroaten den 3. Platz belegten, konnte bisher bei keinem Großereignis bestätigt werden.

Einschätzung:
Die Stammelf der Kroaten ist mit beeindruckend starken Einzelspielern besetzt, vor allem die starke Abwehr, die mit Simic, Robert Kovac, Corluka und Simunic viel Internationale Erfahrung aufweit und in der gesamten Qualifikation nur 8 Treffer hinnehmen musste.

Im Mittelfeld ist Niko Kovac als Abräumer vor der Abwehr gesetzt, davor werden sich Kranjcar, Srna und der junge Modric um Druck nach vorne bemühen.

Nach dem schmerzlichen verletzungsbedingten Ausfall von Eduardo wird im Angriff Petric gesetzt sein, er hat nicht nur den entscheidenden Treffer zum 3:2 gegen England erzielt sondernauch noch 6 weitere Qualifikationstreffer beigesteuert.
Neben ihm wird vermutlich Olic zum Einsatz kommen, eine Alternative wäre auch der lange verletzt gewesene Klasnic.

Die große Unbekannte bei den Kroaten ist ihre Unbeständigkeit - an guten Tagen können sie jedes Team der Welt schlagen. In der Vergangenheit haben die Kroaten bei Turnieren aber selten wirklichgute Tage erwischt. Die aktuelle Mischung, die Coach Slaven Bilic zusammengestellt hat, hat aber gute Vorraussetzungen diesen Fluch abzulegen.

Fazit:
Die Auftaktpartie gegen Österreich ist für die Kroaten wichtiger als auf den ersten Blick erkennbar - wenn man sich gegen den Gastgeber einen Ausrutscher leistet wird der Druck wieder groß und ein weiteres Scheitern in der Vorrunde wahrscheinlich. Wenn alles nach der Papierform geht müsste es für die Kroaten zum Aufstieg ins Viertelfinale reichen.

EM Geschichte: EM 1972

Nach einem recht zaghaften Start in die Europameisterschaftskarriere fanden die Deutschen 1972 ihre Liebe zu diesem Turnier.

Österreich scheiterte in der Qualifikation an Italien.

Bei der Endrunde spielten Deutschland, UDSSR, Gastgeber Belgien und Ungarn.


Erwartungsgemäß erreichten sowohl die Deutschen als auch die UDSSR das Endspiel, das mit 3:0, wenig überraschend, klar an Deutschland ging.

Die Mannschaft der Deutschen war eine der stärksten über die sie jemals verfügten und wurde auch 1974 bei der Heim WM Weltmeister.

Das Endspiel
Deutschland 3:0 UDSSR
Torschützen: 1:0 Müller (27.), 2:0 Wimmer (52.), 3:0 Müller (58.)

Deutschland:
Sepp Maier,Horst-Dieter Höttges, Paul Breitner, Hans Georg Schwarzenbeck, Franz Beckenbauer, Herbert Wimmer, Josef Heynckes, Uli Hoeness, Gerd Müller, Günter Netzer, Erwin Kremers

UDSSR:
Evgeny Rudakov, Revaz Dzodzuaschvili, Murtaz Khurtsilava, Vladimir Kaplichny, Iouri Istomine, Anatoli Konkov, Vladimir Troschkine, Victor Kolotov, Anatoli Baidachny, Anatoli Banischevsky, Vladimir Onischenko


Bild-Quelle: footbik.narod.ru

Panoramabild vom Happel Stadion

Sonntag, 4. Mai 2008

Hier noch ein Panoramafoto vom Fotoshooting vom Ernst Happel Stadion:

http://members.chello.at/hubert.herzog/index2.html

"Fotoshooting beim Happel Stadion"

Fotos vom "Fotoshooting" beim Ernst Happel Stadion mit Fotograf Manfred Gruber findet ihr unter:

http://picasaweb.google.com/emfanatic/FotoshootingBeimHappelStadion

An dieser Stelle möchte ich ein herzliches Dankeschön an Manfred für die tollen Fotos aussprechen !

Die Teilnehmer: Tschechien

Die Tschechen mussten in der Qualifikation nur eine Niederlage hinnehmen und zwar gegen Deutschland, die Auswärtsspiele gegen die britischen Teams Wales und Irland endeten jeweils Unentschieden.

Das sollte den Tschechen Mut machen, bei der EM wird kein einziges britisches Team vertreten sein.

Die Mischung aus Alt und Jung scheint Karel Brückler ganz gut gelungen zu sein und einige der "alten Hasen" werden dem Team mit ihrer Routine sicherlichStabilität verleihen auch wenn mit Poborsky und Nedved zwei große Namen nicht mehr dabei sind.

Einschätzung:
Im Tor ist Petr Cech gesetzt und auch in der vor ihm spielenden Abwehr wird es kaum Experimente geben. Jankulovski, Rozenahl und Ujfalusi dürften gesetzt sein, den letzten Platz könnte Zdenko Pospech erhalten.

Im Mittelfeld gibt es einige Auswahl und Möglichkeiten verschiedene taktische Varianten zu erstellen.

Rosicky, Kovac, Plasil, Galasek, Jarolim und Polak haben in der Qualifikation bereits bewiesen, dass sie bereit für die EM sind.

Im Angriff gibt es mit Jan Koller einen, zumindest von der Körpergröße, alles überstrahlenden Mann, auch wenn er schon etwas in die Jahre gekommen ist. Neben ihm gibt es noch einen Spieler mit einem großen Namen: Milan Baros. Danach wird Brückler wohl am ehesten noch auf Fenin zurückgreifen.

Die große Ansammlung an Stars und eine insgesamt recht routinierte Mannschaft sind ein großes Plus.

Das Fragezeichen ist der Angriff, wenn Baros, der in England zuletzt nicht überzeugte, und Koller nicht in Fahrt kommen,könnten die nötigen Tore fehlen.

Fazit:
Tschechien spielt vorraussichtlich mit Portugal um den Gruppensieg.