Österreich siegte im heutigen Spiel gegen Moldawien knapp mit 1:0 und erfüllte damit die wichtige Pflichtaufgabe um den Weg nach Frankreich langsam aber sicher zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Nachdem Russland im Duell mit Schweden mit 1:0 siegreich blieb konnten heute noch keine Sektkorken im Ernst-Happel-Stadion knallen und Österreich ist noch nicht fix qualifiziert.
Das Ergebnis ist durchaus erfreulich - das Match war es über weite Strecken nicht. Moldawien agierte erwartungsgemäß defensiv sehr gut organisiert und destruktiv in der Spielanlage. Geschickt wurden Zentrum und Flanken zugestellt und eine massive Menschenmauer in der eigenen Hälfte aufgerichtet. Nach vorne taten die Gäste, bis auf die Schlussphase kaum etwas.
Doch trotz der defensiven Ausrichtung wußte Österreichs Mannschaft meist nur recht wenig gefährliches aus dem Ballbesitz zu erzeugen. Die sonst spielgestaltende Doppelsechs Alaba-Baumgartlinger kam ins Stocken - wohl auch weil die Moldawier sämtliche Anspielstationen zustellten und in Ermangelung der Optionen der Spielfluss bei Österreich oft zum erliegen kam.
Auch das Kombinationsspiel auf engem Raum scheiterte allzu oft an einer Fußspitze, die ein Gegner gerade noch in den Doppelpass stellen konnte. Die in dieser Situation wichtig gewesenen 1:1 Situationen suchten sowohl Arnautovic als auch Harnik zu selten wodurch über die Flanken kaum Überlade-Situationen entstanden. Durch die Mitte wurde es meist zu eng.
In der ersten Halbzeit kam Österreich zu ein paar guten Möglichkeiten - Junuzovic hatte zum Beispiel einen gefährlichen Kopfball - insgesamt blieben die Gastgeber aber zu wenig zwingend.
Nach der Pause begann Österreich überfallsartig und hatte bereits nach 14 Sekunden eine große Chance, in der Folge bekamen die Gäste aber wieder weitgehend Kontrolle über das Geschehen. Erst als die Österreicher erkannten, dass der Schlussmann Moldawiens bei Weitschüssen unsicher war und diese Variante öfter versuchten kam mehr Gefahr auf. Daraus resultierte auch der Siegestreffer als Junuzovic einen Abpraller verwertete. In der zweiten Halbzeit kam über Arnautovic etwas mehr Gefahr und Österreich hatte in den zweiten 45 Minuten mehr Chancen. Dennoch lief der Spielaufbau und die Offensive viel zu wenig koordiniert und erwzungen.
Positiv war dass die Österreicher nie nervös wurden und konzentriert weiterspielten. Moldawien zeigte jedoch klar auf wo die Schwachstelle des österreichischen Spiels liegen dürfte. Fehlen die Räume kommt die Offensive ins Stocken und es mangelt an jenen gefährlichen Offensivmomenten die das österreichische Team benötigt.
Gegen sehr defensiv agierende Teams die spielerisch nicht extrem weit unter Österreichs Niveau liegen tut sich Österreich offenbar enorm schwer.
Die Spieler in der Einzelkritik:
Almer: Kaum geprüft, war zur Stelle, als in der zweiten Halbzeit ein brandgefährlicher Konter zu entschärfen war
Klein: spielte eher unauffällig. In der ersten Halbzeit ging er oft mit nach vorne, fehlte dann aber in der Rückwärtsbewegung. In Hälfte zwei defensiver ausgerichtet
Prödl: Der Ersatzmann für Hinteregger agierte sehr bieder. Ging selten mit vor, stand hinten solide
Dragovic: Bester Mann in der Abwehr, räumte viel ab und war immer wieder Ruhestifter wenn die Abwehr etwas durcheinandergewürfelt wurde
Fuchs: In der ersten Hälfte sehr stark, eroberte viele Bälle. In Hälfte zwei unüblich viele Fehlpässe. Ging sehr oft mit nach vorne
Alaba: Extrem bemüht, versprühte erst in der zweiten Halbzeit jenen Esprit den man von ihm gewohnt ist. Im Spielaufbau manchmal unglücklich, schaltete später mehr auf Einzelaktionen um und brachte so immer wieder gute Aktionen zustande
Baumgartlinger: Offensiv agierte er heute eher zurückhaltend, ging zwar mit und war anspielbar - seine große Stärke war aber die Defensivarbeit, unterstützte die Abwehr oft und fing zahlreiche Gegenangriffe ab
Harnik: Kam kaum zur Geltung - lief sich oft fest und setzte nur wenige Akzente.
Junuzovic: Wie immer sehr beweglich, viel Laufarbeit insgesamt aber auch weniger effektiv als normalerweise - die Moldawier ließen ihm wenig Raum. Der Goldtreffer kann als Belohnung für die herausragenden Leistungen in den bisherigen Quali-Spielen gesehen werden
Arnautovic: Arbeitete viel in der Defensive, blieb offensiv oft im dichten Abwehrverbund hängen, glänzte in der zweiten Halbzeit mit ein paar Glanzlichtern, Effektivität war jedoch heute nicht sein Attribut
Janko: Hatte einen schweren Stand, bewegte sich gut, war aber meist gut gedeckt.
Österreich - Moldawien 1:0
Sonntag, 6. September 2015Eingestellt von Hubert um 00:06
Labels: EM 2016 Qualifikation
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