Österreich - Russland 1:0

Samstag, 15. November 2014

Nach dem Ausfall von David Alaba war im österreichischen Team beschworen worden im Kollektiv das Fehlen des Schlüsselspielers wettzumachen. Als beim Aufwärmen Julian Baumgartlinger w.o. geben musste standen die Chancen um einiges schlechter als zuvor.
Beide 6er und damit die Schaltzentrale des österreichischen Spielaufbaus mussten ersetzt werden. Koller entschied sich für die Salzburger Achse Leitgeb und Ilsanker.
Gleich von Beginn an zeigte sich, dass der österreichische Spielaufbau nicht in die Gänge kam. Die Russen warteten erwartungsgemäß einmal ab wurden aber der 15. Minute aktiver - nicht zuletzt auch weil klar ersichtlich war, dass Österreichs Spiel überhaupt nicht rund lief.
Zwar wurde versucht über Arnautovic oder Harnik Spielzüge aufzubauen aber es fehlten die Anspielpartner und so versandeten die Angriffe fast ausschließlich in der russischen Abwehr. Russlands Offensivspiel war viel durchdachter und präziser und so kamen die Österreicher in der ersten Halbzeit oft in Bedrängnis. Vor allem Klein auf rechts und Ilsanker im Zentrum machten viele Stellungsfehler und öffneten Räume für russische Vorstöße.
Dass Russland zur Pause nicht in Führung lag schmeichelte dem österreichischen Team.
Nach der Pause kam Österreich aggressiver aufs Feld und zeigte mehr Laufarbeit und Willen die Überlegenheit der Russen mit Kampfkraft auszugleichen. Besonders Zlatko Junuzovic holte alles aus sich heraus und war überall anspielbar. Aber auch Arnautovic zeigte vollen Einsatz  und wurde mehr und mehr zur Schaltzentrale.
Mit der Einwechslung von Okotie für Janko kam mehr Dynamik ins Angriffsspiel.
Österreich hatte eigentlich nur 10 wirklich gute Minuten in dieser Partie, die mit dem 1:0 endeten.
Kurz davor konnte Akinfeev einen Ball hinter der Linie halten - das Tor wird aber nicht gegeben - danach stürmten die Russen vor, der Ball wurde abgefangen und beim Konter von Österreich hatte Österreich die besser positionierten Spieler.
Danach wurde das Ergebnis gehalten und auf Konter gespielt.
Insgesamt war Österreich das schwächere Team gewann aber trotzdem - ein Umstand den österreichische Fans nicht oft erleben dürfen.
Der Sieg gegen Russland ist wichtig für Österreich - gegen Russland wird man jetzt zumindest mit Gleichstand aussteigen - ein wichtiger Meilenstein. Dennoch - die Abhängigkeit von Alaba und Baumgartlinger war klar ersichtlich und auch welche argen Probleme sich dann im gesamten Offensivspiel ergeben.

Die Spieler in der Einzelkritik:
Almer:
War nicht sehr oft geprüft aber sicher wenn es darauf ankam

Klein:
Stand vor allem in der ersten Halbzeit oft schlecht, über seine Seite kamen viele Angriffe durch. Im Offensivspiel bemüht, aber oft unpräzise.

Dragovic:
Fehleranfälliger als sonst, aber insgesamt eine gute Partie von ihm

Hinteregger:
Abgebrüht wie immer, gewann viele wichtige Duelle, vor allem in der Schlussphase

Fuchs:
Sehr bemüht, in der ersten Hälfte noch unauffällig. In der zweiten brachte er auch mehr nach vorne

Leitgeb:
Kaum zu sehen. Im Spielaufbau oft zu ballverliebt was Ballverluste nach sich zog. Nur wenige gute Akzente im Spielaufbau

Ilsanker:
Vor allem in der Anfangsphase sehr nervös und fehleranfällig. Steigerte sich, kam aber weder an Baumgartlinger noch Alaba auch nur annähernd heran.

Arnautovic:
Sehr bemüht, arbeitete viel, brachte die meisten Akzente.

Harnik:
Nicht sein bestes Länderspiel, agierte eher glücklos, legte aber das Goldtor auf.

Junuzovic:
In der ersten Halbzeit lief er noch viele leere Kilometer und fand nicht wie gewohnt ins Spiel. In Hälfte zwei war er der beste Österreicher und leistete ein enormes Laufpensum.

Janko:
Kam wenig zur Geltung.

Okotie:
Brachte viel Schwung und beschäftigte die russische Abwehr. Wie schon gegen Montenegro erzielte er das Goldtor.

Vorschau Österreich - Russland

Dienstag, 11. November 2014

Mit dem Spiel am kommenden Samstag zwischen Österreich und Russland steht dem österreichischen Team eine weitere Nagelprobe bevor. Zwar geht man als Gruppenerster in das Spiel und man hat Heimvorteil - aber sowohl der starke Gegner als auch der Ausfall von Schlüsselspieler David Alaba sind echte Probleme.

Schauen wir uns zuerst den Gegner an:
Russland spielte bei der WM nicht schlecht - aber sehr defensiv ausgerichtet. Russland schießt wenige Tore - bekommt aber auch wenige.
Defensiv sind sie sehr gut gestaffelt und machen schnell die Räume eng.

Im Offensivspiel scheint es am wirkungsvollsten den Spielaufbau über die Flanken zu machen. Zwar sind die Russen im Zentrum kopfballstark aber mit flachen Hereingaben könnte man den wuchtigen Innenverteidigern etwas aufzulösen geben.
Vor allem die rechte russische Abwehrseite bietet sich an, da Kozlov keine gute WM gespielt hat und immer wieder unsicher agiert hat.
Kommt man über das Zentrum formieren sich die Russen wenn der Gegner den 16-Meter Raum erreicht mit 4-5 Mann in Form einer Menschentraube und entblössen die Flanken - spielt man dann hinaus entsteht Chaos in der Defensive - das könnte man nutzen.

Russland kommt selten über die Mitte sondern baut meist über die Flanken - vor allem die linke russische Angriffsseite - auf. Das heißt im Zentrum muss man nicht ganz so massiv aufgestellt sein. Wichtig ist früh attackieren. Der Spielaufbau über den 6er (meist Glushakov) geht nicht sehr schnell und Glushakov spielt unter Druck meist zurück - dann kommt meist ein recht wirkungsloser weiter Ball nach vorne. Hohes Pressing könnte hier Wunder wirken. Aber man hat gesehen man darf den Russen keinen Platz zum kombinieren geben - dann sind sie brandgefährlich. Generell ist ihre Taktik eher auf Konter angelegt. Dagegen muss man gewappnet sein.

Generell passen Russlands Schwachstellen gut zu Österreichs Stärken. Das aggressive Pressing Österreichs sollte verhindern, dass die Russen zu viel Offensivdrang entwickeln und die offensive Ausrichtung Österreichs sollte eine zu große Passivität verhindern. Auf die russischen Konter wird man aber sehr aufpassen müssen. Generell bleibt bei Österreich die Grundstruktur gleich wie in den letzten Partien, viel über die Flanken agieren und früh attackieren.
2 Fragen bleiben offen. Wie kann man den Ausfall von Alaba kompensieren ? Das wird nur schwer möglich sein, da Alaba in der Spieleröffnung unverzichtbar ist - Kavlak dürfte seine Rolle etwas defensiver anlegen als Alaba. Wichtig wird sein, dass Baumgartlinger eine ähnlich starke Leistung zeigt wie gegen Montenegro. Die Spielanlage wird etwas anders sein als mit Alaba, da Alaba sich sehr stark in die Offensive einschaltet, üblicherweise gilt das weder für Baumgartlinger noch für Kavlak.
Die Alternativen zu Kavlak sind Leitgeb, der vermutlich etwas offensiver agieren würde und Ilsanker, für die stark defensiv orientierte Variante. Meiner Meinung nach stellt Kavlak die variantenreichste Option dar.

Im Angriff stellt sich die Frage wer beginnt. Janko, Weimann, Okotie - alle drei stellen gute Varianten dar - vermutlich wäre Okotie die beste Aktie - da er sich derzeit in einer sehr guten Form befindet.

Das Match gegen Russland wird richtungsweisend sein und es bleibt abzuwarten wie die österreichische Mannschaft auf die große Herausforderung reagiert.



Österreich - Montenegro 1:0

Sonntag, 12. Oktober 2014

Österreich steht nach dem 3. Spieltag überraschend als Leader der Qualifikationsgruppe da.
In einer intensiven Partie hat Österreich eine solide aber nicht herausragend gute montenegrinische Elf niedergekämpft.
Spielerisch konnte Österreich wirklich überzeugen. Schnelles Spiel über die Flügel, hohe Ballsicherheit - auch in brenzligen Situationen wurde der Ball geschickt mit schnellem Kurzpassspiel aus der Gefahrenzone kombiniert - und enorme Laufarbeit zusammen mit viel Leidenschaft die Zweikämpfe anzunehmen - so könnte man Österreichs Leistung zusammenfassen.
Großartig wieder der unglaublich bewegliche Alaba, der, wie schon in Moldawien, eigentlich überall zu finden war und immer anspielbar ist. Neben ihm konnte diesmal vor allem Baumgartlinger brillieren, der unglaublich viele Bälle gewinnen konnte und im Spielaufbau immer gefährlich war.
Die Flanken mit Harnik und Arnautovic waren sehr gut besetzt. Während Harnik viel lief und zahlreiche Chancen herausarbeitete, diese allerdings konsequent vergab war Arnautovic auf der linken Seite diesmal Fädenzieher und sorgte immer für Gefahr - nicht zufällig legte auch er den Siegestreffer auf.
Die Abwehr begann nervös - vor allem Dragovic begann ungewohnt unsicher - aber die Hintermannschaft stabilisierte sich bald und Österreich fand damit zu mehr Sicherheit.
Montenegro wurde eigentlich nur 1x wirklich gefährlich - in der 88. Minute - aber Almer konnte klären - sonst fielen die Gäste vom Balkan meist dadurch auf, dass sie bei den leichtesten Attacken liegen blieben - was bald auch der Schiedsrichter erkannte.
Jovetic kam erst nach der Pause, konnte aber nur kurz für Schwung sorgen. Vucinic zeigte sein Klasse nicht und war beim österreichischen Defensivverbung gut aufgehoben.

Problematisch bei Österreich war erneut die Chancenauswertung. Allein Harnik hatte 3 100% Chancen, hinzu kamen Hinterseer und Arnautovic.
Auffallend war aber auch, dass Österreich, wie gegen Schweden gleich nach dem Führungstreffer einige Minuten brauchte um sich wieder zu sortieren und Montenegro in dieser Phase das Kommando übernahm - dieser Effekt ist abzustellen, da es gegen größere Gegner dann eng werden könnte, wie man am Beispiel der Schwedenpartie gesehen hat.
Das Spiel über die Flanken, aber auch die Kreativität über die Mitte machen Österreich sehr unberechenbar, allerdings hat man auch gesehen, dass die vielen jungen Ersatzspieler (Hinterseer, Ilsanker und Lazaro) noch zu wenig Routine haben um die Einser-Garnitur entsprechend zu ersetzen.

Dank des überraschenden 1:1 der Russen gegen Moldawien ist Österreich vor dem Duell mit Russland nun Tabellenführer.

Die Spieler in der Einzelkritik:
Almer:
Hatte nur eine wirkliche Glanztat zu vollbringen bei der Chance Montenegros kurz vor Schluss und hielt bravorös

Klein
Offensiv erneut gefällig, Defensiv lange Zeit überfordert, gegen Ende der Partie stabiler

Dragovic
Begann nervös, steigerte sich aber und wurde in der zweiten Hälfte zum stabilsten Verteidiger der Österreicher

Hinteregger
Erneut staubtrocken, brachte weniger Akzente als gegen Schweden spielte aber seinen Part fehlerfrei

Fuchs
Seine frühere Form hat der Kapitän noch lange nicht erreicht, aber diesmal war er besser und besann sich mehr auf seine defensiven Agenden

Baumgartlinger
In der ersten Halbzeit der beste Österreicher. In Hälfte 2 spielte er solide, musste dem hohen Laufpensum aber etwas Tribut zollen

Alaba
Unglaubliches Laufpensum, sprintete permanent quer über den Platz, war vorne und hinten zu finden, fast immer Anspielbar, fand in der Schlussphase sogar noch die Kraft als Spielmacher Akzente zu setzen.

Harnik
Starkes Laufpensum, hätte zum Mann des Abends werden können vergab aber alle 3 seiner 100% Chancen. Dennoch, arbeitete er sehr viel und war enorm wichtig für Österreichs Spiel

Arnautovic
Setze viele Akzente, bereitete das Tor vor, lief viel, holte die Bälle oft von hinten und brachte viel Ruhe ins Spiel. Musste mit seiner Verletzung kurz vor der Pause dann etwas zurückstecken

Junuzovic
Lief wie immer sehr viel, wie gegen Moldawien konnte er aber keine großen Momente erzeugen, dennoch seine Agilität im Pressing ist sehr wichtig für Österreich

Okotie
Arbeitete und lief viel, schonte sich nicht und tat das was ein Stürmer tun muss - er erzielte den entscheidenden Treffer

Hinterseer
Fand nicht ins Spiel, Vergab eine 100% Chance, wirkte wie ein Fremdkörper

Ilsanker Lazaro
zu kurz eingesetzt

Vorschau Österreich - Montenegro

Donnerstag, 9. Oktober 2014

In das Duell mit Österreich in Wien gehen Österreich und  Montenegro punktegleich mit Russland ins Spiel. Grund dafür ist das blamable 0:0 von Montenegro gegen Liechtenstein. Dahinter liegt Schweden das nach den Unentschieden gegen Österreich und Russland bei 2 Zählern halten.

Trotz des 0:0 - Montenegro verfügt über ein gutes Team - in der Qualifikationsgruppe für die WM 2014 zeigten die Montenegriner sehr gute Resultate. Ein 1:0 Sieg in Kiew gegen die Ukraine zum Beispiel oder ein 1:1 daheim gegen England. Dem gegenüber stehen allerdings eine 0:4 Niederlage gegen die Ukraine daheim und ein 1:4 auswärts gegen England oder das blamable 2:5 gegen Moldawien daheim und jetzt das 0:0 gegen Liechtenstein.

Man sieht dieses Team hat Qualität aber es ist, wie manche Teams vom Balkan, launisch. 

Für Qualität stehen Spieler wie Vucinic (Juventus Turin), Jovetic (Manchester City), Savic (Fiorentina), Zverotic (Fulham) oder  Basa (Lille), aber der Kader ist nicht sehr dicht und die zahlreichen jungen Spieler sind noch nicht so konstant.

Österreich muss, wie gegen Schweden versuchen die Kreise des Schlüsselspielers - Jovetic - einzuengen und dann selbst aggressives Pressing zu spielen um den Spielaufbau früh zu stören. Im Mittefeld sollte Österreich die Oberhand gewinnen können - aber man muss noch mehr als gegen Schweden auf Konter vorbereitet sein. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Montenegriner versuchen werden sich tiefer zurückzuziehen und eher auf Konter spielen.
Personell gibt es bei Österreich wenig Grund zur Änderung im Vergleich zur Schwedenpartie, die Mischung hat gut funktioniert und die Stärken dieser Formation sollten auch gegen Montenegro gelten.

Allerdings muss man auch die Lehren aus der Partie gegen Moldawien ziehen. Gegner die sich hinten reinstellen und von dieser Spielanlage kann man für Montenegro in Wien ausgehen, bereiten den Österreichern Probleme. Stammstürmer Janko ist gesperrt - Österreich wird sich im Angriff jedenfalls umstellen müssen. Der Vorteil des Heimspiels darf nicht unterschätzt werden - Österreich tritt daheim viel entschlossener auf als auswärts - diese Entschlossenheit wird gegen Montenegro auch stark von Nöten sein.

Moldawien - Österreich

Dass Moldawien gegen Österreich kein Leckerbissen werden würde war generell anzunehmen, aber dennoch darf man nach der Partie etwas enttäuscht sein.
Österreich ging als Favorit in das Match und startete ganz bemüht. Ähnlich wie gegen Schweden war das Glück aber zuerst auf Seiten Österreichs als in der 10. Minute ein leichter Leiberlzupfer an Janko zu einem Elfmetergeschenk wurde.
Danach ließ sich Österreich etwas mehr zurückfallen und war bei den Chancen viel zu unentschlossen. Der Schiedsrichter revanchierte sich mit einem ebenfalls nicht zu gebenen Elfmeter für Moldawien. Janko traf nach der Pause zum verdienten 2:1 schwächte 10 Minuten vor Schluss sein Team aber entscheidenend durch eine unnötige rote Karte.
Am Ende steht der wichtige und geforderte Auswärtssieg. Aber die Art und Weise wie er zustande kam war nicht sehr erfreulich.

Die Offensivaktionen waren nur selten zwingend und wirklich gut gespielt hat eigentlich nur Alaba. Arnautovic agierte schlampig, Klein sehr feherlanfällig. Sabitzer und Harnik kamen nicht ins Spiel und Junuzovic lief viel war aber auch nicht in der Lage entscheidende Akzente zu setzen.
Janko arbeitete viel, sein Ausraster in der Schlussphase war aber mehr als unnötig.
Solide agierten noch Baumgartlinger, Prödl und Dragovic und auch Fuchs war stärker als gegen die Schweden.

Gegen Montenegro muss viel mehr gezeigt werden - der Vorteil des Heimspiels wird sicher zu merken sein - aber trotzdem muss sich das Team stark steigern !

Der Unterschied zu vorigen Generationen ist aber, dass man trotzdem die Pflichtpunkte eingefahren hat.

Vorschau Moldawien - Österreich

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Österreich tritt am 9.10. in Moldawien an und muss - zumindest von der Papierform gesehen - 3 Punkte holen. Aber, dass Moldawien kein leichter Gegner ist zeigen zum einen die Spiele von 2003 - in denen Österreich daheim mit Mühe 2:0 gewinnen konnte, auswärts jedoch mit 1:0 verlor.
Aber auch die jüngsten Ergebnisse zeigen mit knappen Niederlagen gegen die Ukraine und einem 5:2 Sieg gegen Montenegro durchaus, dass es sich um ein Team handelt das man nicht unterschätzen darf.
Dennoch Österreich ist Favorit und wenn die Mannschaft von Teamchef Koller eine Leistung wie gegen die Schweden bringt sollte nichts schief gehen. Wichtig wird sein von Beginn an aggressiv zu sein und auf die eigene Offensive zu vertrauen. Das Spiel über die Flanken - also Arnautovic und Harnik sollte gegen Moldawien auch zum Erfolg führen.
Im Angriff wird es sicherlich mehr Einschussmöglichkeiten geben.
Wenn Österreich konzentriert auftritt wird es einen Sieg geben, das Team hat auch gegen Schweden bewiesen, dass es nicht nervös wird wenn es nicht gleich mit dem Torerfolg klappt.


Österreich - Schweden 1:1

Dienstag, 9. September 2014

Marcel Koller überraschte in der Startelf an Positionen. Zum einen brachte er Hinteregger anstatt Prödl auf der linken Innenverteidigerposition, zum anderen Klein anstatt Garics auf der rechten Abwehrseite. Die zweite Umstellung sollte offensichtlich mehr Druck nach vorne bringen, da Garics üblicherweise wenig nach vorne arbeitet.
Nach dem 1:1 muss man sich die Frage stellen, ob es 1 gewonnener oder 2 verlorene Punkte waren. Fakt ist, dass Österreich eine sehr starke Leistung bot. Die Defensive war sehr stabil. Vor allem der junge Hinteregger spielte eine großartige Partie: im Zweikampf kompromisslos, körperlich sehr präsent und in der Spieleröffnung fehlerfrei mit sehr guten Akzenten.
Die Herausforderung die Kreise von Ibrahimovic einzuengen meisterten, wie schon vor einem Jahr, die Österreicher im Verbund. Es gelang sehr gut den schwedischen Superstar nicht ins Spiel kommen zu lassen. Baumgartlinger, Alaba, Hinteregger und Dragovic teilten sich die Arbeit hier sehr gut auf. Fuchs auf der linken Seite konnte kaum Akzente setzen und brauchte ca. 70 Minuten um voll ins Spiel zu finden.
Dies hatte auch eine Auswirkung auf Arnautovic, der mehr nach hinten arbeiten musste.
 Klein auf der rechten Seite brachte sehr viel nach vorne und machte, unüblich für das österreichische Spiel, die rechte Seite zur gefährlicheren. Allerdings zahlte man diese Offensivstärke mit einer hohen Verwundbarkeit der rechten Abwehrseite, da Harnik und Klein oft nach vorne gingen und dann nur Baumgartlinger versuchen konnte die Lücke zu schließen. Dennoch zeigte sich Klein als wertvolle Alternative auf der rechten Seite gegen Gegner, die defensiver spielen.
 
Im Mittelfeld zog Alaba gewohnt die Fäden, Baumgartlinger arbeitete sehr viel im Mittelfeld und kam auch zu einer Riesenchance, die er leider nicht nutzte.
Harnik war, wie schon beim Match letztes Jahr in Wien, jener Spieler, der den Schweden am meisten Probleme bereitete. Junuzovic lief viel, konnte diesmal aber weniger Akzente setzen. Vorne arbeitete Janko fleißig, kam aber nicht zu vielen Chancen.

Österreich kombinierte gefällig und spielte zahlreiche gute Szenen heraus! Vor allem die zahlreichen Doppelpässe auf engem Raum brachten die Schweden immer wieder in Bedrängnis, letzlich blieb das Angriffspiel aber meist zu wenig zwingend. Daran wird das Team noch arbeiten müssen.
Hervorzuheben war die enorme körperliche Präsenz mit der die Österreicher agierten und das hohe Laufpensum.
Und die Schweden? Ein sehr gut organisiertes Team. Bei der Ansicht, die Schweden hätten nicht alles gezeigt muss man bedenken wieviel davon auch der konsequenten Defensivarbeit Österreichs geschuldet ist, die den Schweden kaum Möglichkeit gab ins Spiel zu kommen. Vor allem aber das Offensivpressing das die Österreicher praktizierten und die Tatsache die Schweden früh beim Spielaufbau zu stören zeigte Wirkung. 
Der Auftritt im Gesamten ist sehr positiv zu bewerten: technisch - gut, taktisch - stark, defensiv - sehr gut organisiert und vorne kreativ! Dieses Team hat die Qualität in dieser Qualifikation zu bestehen.



Vorschau Österreich - Schweden

Dienstag, 26. August 2014

Das erste Spiel der Österreicher in der EM Qualifikation am 8.September in Wien wird gegen einen alten Bekannten stattfinden. Schweden.
Dieses Duell ist ein geschichtsträchtiges - ob es das geschichtsträchtige 0:2 in Gelsenkirchen war, bei dem auf schneebedecktem Boden die Qualifikation für die WM 1974 vergeigt wurde, der heroische 1:0 Sieg 1997, der den Grundstein zur WM Qualifikation 1998 legte oder die beiden Duelle 2013 in denen jeweils das Heimteam mit 2:1 gewinnen konnte.

Hier ein paar Berichte aus der Vergangenheit:
http://austrianfootball.blogspot.co.at/2013/10/11102013-schweden-osterreich-21.html
http://austrianfootball.blogspot.co.at/2013/06/762013-osterreich-schweden-21-20.html
http://austrianfootball.blogspot.co.at/2013/05/691997-osterreich-schweden-10.html
http://austrianfootball.blogspot.co.at/2013/07/27111973-als-osterreich-in.html

Die Ausgangssituation ist ähnlich wie im Vorjahr. Bei den Schweden steht diesmal jedoch ein großes Fragezeichen hinter Superstar Ibrahimovic, seine Verletzung ist noch nicht ausgeheilt, vorsichtshalber ist er im Kader aber ob er noch fit wird ist fraglich. Natürlich wäre das für Österreich ein großer Vorteil - Ibrahimovic ist das Um und Auf des Teams - die Spielweise auf ihn abgestimmt und an einem guten Tag kann er Spiele entscheiden. Ansonsten sind die Schweden durchaus auf Augenhöhe mit Österreich.

Österreich hat gegen Schweden sowohl in Wien als auch in Schweden gezeigt wie es funktionieren kann gegen die Skandinavier.
Ein schnelles Kombinationsspiel über die Flanken - über links mit Alaba und Arnautovic funktionierte es besonders gut -  und dann ein steiler Pass durch die Mitte, die Innenverteidiger sind nicht die schnellsten. In beiden Partien hat Österreich damit den wunden Punkt der Schweden getroffen und ist zu Chancen gekommen. Harnik hat mit seiner Dynamik mehrmals für echte Probleme in der schwedischen Defensive gesorgt.

Im Gegenzug muss man im Zentrum gut stehen, die Schweden werden meist über die Mitte gefährlich. Vor allem Ibrahimovic muss man eng markieren, da die Schweden ihren Spielaufbau meist auf ihn zuschneiden - fällt er als Anspielstation weitgehend aus lahmt das Spiel der Schweden sichtlich. Weiters muss man die Kreise von Elmander einschränken. Vor allem beim Spiel in Wien hatte man Ibrahimovic gut im Griff aber Elmander hatte dadurch zu viel Raum würde Ibrahimovic nicht fit werden kann man sich hier mehr auf Elmander konzentrieren.

Generell darf man gegen die Schweden einen Fehler nicht machen den Österreich leider in der zweiten Halbzeit der Auswärtspartie gemacht hat - nicht in die Zweikämpfe gehen und eher nur reagieren. Gegen Schweden muss man viel Laufarbeit leisten- Pressing spielen und vor allem die Verteidiger beim Spielaufbau attackieren, dann nimmt man ihnen viel von ihrer Gefährlichkeit.

Aufstellungsseitig hat Koller mit der Nominierung des Kaders ein wenig für Überraschung gesorgt. Weimann und Ivanschitz nur auf Abruf. Im Falle von Ivanschitz sollte das nicht so ins Gewicht fallen - im Mittelfeld gibt es Alternativen - im Angriff überrascht es schon dass Okotie fix nominiert ist - aber fangen wir hinten an.
Almer dürfte gesetzt sein - trotz einiger Patzer ist er etwas stabiler als Lindner.
In der Abwehr hat Österreich Glück, dass Fuchs gerade rechtzeitig wieder zu Spielpraxis kommt und Suttner fit ist - beim  Ausfall beider hätte man tatsächlich ein Problem gehabt. Alaba auf diese Position zu stellen hätte zu viel Kreativität im Mittelfeld gekostet. Somit kann man von Fuchs auf der linken Seite, Dragovic und Prödl in der Mitte und Garics rechts ausgehen. Rechts gibt es mit Klein eine Alternative für Spiele in denen der rechte Verteidiger viel Druck nach vorne machen soll - gegen Schweden ist dies nicht der Fall - somit ist Garics die bessere Variante. In der Mitte könnte man noch überlegen Prödl durch Hinteregger zu ersetzen, Prödl hat aber mehr internationale Erfahrung, die in diesem Spiel ausschlaggebend sein könnte.

Im defensiven Mittelfeld ist Alaba gesetzt. Neben ihm stellt sich die Frage ob Baumgartlinger oder Kavlak aufzustellen ist. Baumgartlinger würde mehr für den Spielaufbau bringen, Kavlak mehr Robustheit. Ich würde dazu tendieren Baumgartlinger zu wählen wenn Ibrahimovic nicht spielen kann - im anderen Falle Kavlak, der dann Ibrahimovic's Kreise einengen könnte.
Davor bieten sich die Stammkräfte Arnautovic (links), Junuzovic (zentral) und Harnik (rechts) an. Das schnelle Kombinationsspiel hat den Schweden schon in der letzten Qualifikation arge Probleme bereitet und die Laufarbeit von Harnik und Junuzovic ist ein Schlüsselfaktor für Österreich. Arnautovic ist unverzichtbar um Alaba auch über die linke Seite zu entlasten.
Bleibt der Angriff - das alte Problem. Janko hat beim letzten Spiel gegen Schweden den wichtigen Treffer zum 2:0 erzielt. Dennoch würde ich eine quirrligere Variante präferieren - Weimann - aber der wird vermutlich nicht zum Zug kommen. Janko und Okotie ähneln sich von der Spielanlage - somit bleibt Sabitzer. Sicher keine schlechte Variante - die auch durch das spielerisch starke Mittelfeld unterstützt werden würde.





EM Qualifikation für die EM 2016

Sonntag, 13. Juli 2014

Die EM Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich steht vor der Tür. 

Erneut versucht das österreichische Nationalteam zum ersten Mal eine sportliche Qualifikation für eine Europameisterschaft zu erreichen. 

Ich werde in den nächsten Monaten unsere Gegner analysieren, taktische Analysen und Spielnachbetrachtungen posten und hoffe auf zahlreiche Leser.

Als kleine Einstimmung - Österreich und die Europameisterschaf:t
http://austrianfootball.blogspot.co.at/2012/12/osterreich-und-die-europameisterschaft.html