Last but not least wollen wir uns heute der österreichischen Nationalmannschaft widmen.
In den Qualifikationsspielen zeigte Österreich ein klares Bild.
Der Spielaufbau läuft, wie schon in den letzten Jahren, über die Doppel-Sechs, die in der Standardvariante von Alaba und Baumgartlinger besetzt wird. Danach wird oft der Weg auf die Flanke gesucht wo der schnelle Martin Harnik oder der dribbelstarke Marko Arnautovic für den nötigen Raumgewinn sorgen sollen. Die große Stärke im Offensivspiel ist die Variabilität. Alaba, Arnautovic und Junuzovic können ein schnelles und effizientes Kombinationsspiel aufziehen, das Räume schafft. Durch die Verteilung der Kreativität auf mehrere Schultern kann man Österreichs Offensive nicht durch das "herausdecken" eines Akteurs ausschalten. Als einzige echte Spitze operiert Mark Janko, der mit seiner körperlichen Präsenz und seinem Torinstinkt immer torgefährlich ist. In der Qualifikation brauchte Janko nicht viele Chancen für einen Treffer. Mit dem enorm beweglichen Junuzovic ist das Spiel für den Gegner schwer auszurechnen.
In der Defensive ist Österreich ebenfalls gut aufgestellt. Fuchs, der perfekt mit Arnautovic harmoniert, ist sowohl defensiv wie auch offensiv stark und kommt als englischer Meister und vielen Einsatzminuten aus der Premier League. Im Zentrum ist der extrem abgebrüht agierende Dragovic gesetzt. Neben ihm gibt es mit Hinteregger, der in der Qualifikation sehr verlässlich agierte, jedoch seit seinem Wechsel nach Deutschland nicht mehr so viele Einsatzminuten hatte, Wimmer und Routinier Prödl, die um den Platz neben Dragovic rittern. Rechts dürfte Klein gesetzt sein. Die Dynamik die er im Spiel nach vorne bringt war in der Qualifikation wichtig für die Offensivgefährlichkeit des Teams. Der Preis dafür ist jedoch manchmal eine eher offene rechte Abwehrseite.
Die rechte Seite ist generell eher die Schwachstelle der Österreicher, gerade für das bevorstehende Duell mit Portugal eine schlechte Kombination - da genau dort Superstar Ronaldo agiert.
Die erste Garnitur der Österreicher ist fix vergeben.
Aber fast jede Position kann gut ersetzt werden.
Suttner und Garics auf den Aussenverteidigerpositionen sind verlässliche Alternativen. Garics könnte bei einer bewußt defensiven Variante - vielleicht gegen Portugal - auch als erste Wahl fungieren.
Ilsanker als robuster 6er ist ebenso eine Alternative wie der spielerisch stärkere Schöpf.
Im Angriff ist Rubin Okotie der Ersatzmann für Goalgetter Janko und hat bereits in der Qualifikation mit den wichtigen Treffern gegen Montenegro und Russland gezeigt dass auf ihn Verlass ist.
Einzig an den Flanken gibt keine echten Alternativen. Marcel Sabitzer und Jakob Jantscher stehen als Alternativen bereit, Harnik oder Arnautovic werden sie aber nur schwer ersetzen können.
In der Qualifikation zeigte Österreich vor allem im Heimspiel gegen Russland Schwächen in der Defensive und eine starke Anfälligkeit für ein schnelles Direktspiel der Gegner. Ebenso offenbarte die Abwehr in der Anfangsphase des fulminanten 4:1 Sieges in Schweden einige Schwächen und wirkte ca. 20 Minuten überfordert.
Österreich tat sich gegen Teams schwer die defensiv sehr gut organisiert stehen und die Räume sehr eng machen, bewies aber Geduld und wurde selbst nach zahlreichen Fehlversuchen nicht nervös. Teams die selbst mitspielen bieten Österreich den Raum zu spielen, aber wie erwähnt ist die Abwehr generell nicht immer ganz sattelfest.
Ungarn und Island haben zwar eine defensive Spielanlage, es ist aber nicht zu erwarten, dass sich diese Teams am eigenen Strafraum einigeln, ein Umstand der Österreich in die Karten spielen sollte. Kritisch könnte die Anfangsnervosität gegen Ungarn sein, da dies vermutlich das Schlüsselspiel um den Kampf um Platz 2 sein dürfte. Island wird unangenehm zu spielen sein, vor allem wegen der zu erwartenden hohen physischen Intensität. In der Qualifikation haben die Isländer durchaus auch auf die Offensive gesetzt, hier könnte Österreichs Geduld auf die Probe gestellt werden auf die Chance zu warten die frei werdenden Räume zu nutzen.
Gegen Portugal wird Österreichs Defensiv stark gefordert sein, dafür dürfte es auch genug Raum für eigene Angriffe geben. Die individuelle Klasse spricht in diesem Duell eher für Portugal.
EM Vorschau - Österreich
Dienstag, 31. Mai 2016Eingestellt von Hubert um 21:27 0 Kommentare
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EM Vorschau - Gruppe F - Ungarn
Montag, 23. Mai 2016Eingestellt von Hubert um 21:29 0 Kommentare
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EM Vorschau - Gruppe F - Portugal
Sonntag, 22. Mai 2016Eingestellt von Hubert um 22:34 0 Kommentare
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EM Vorschau - Gruppe E - Belgien, Italien, Irland, Schweden
Freitag, 20. Mai 2016Die Gruppe E ist der Albtraum aller Tippspieler. Vom Namen her ist Italien selbstverständlich Favorit, doch die Squadra Azzura befindet sich im Umbruch. Die belgischen Talente, die in dieser Konstellation ihre Turnierpremiere in Brasilien feierten könnten bereits reif sein für größere Aufgaben. Dazu kommen die Schweden, die mit Ibrahimovic einen Spieler in ihren Reihen haben, der Spiele im Alleingang entscheiden kann und die physisch starken Iren, die mit ihrer Dynamik sehr unangenehm zu spielen sind.
Eingestellt von Hubert um 19:46 0 Kommentare
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EM Vorschau - Gruppe D - Spanien, Tschechien, Kroatien, Türkei
Mittwoch, 18. Mai 2016Gruppe D stellt eine Ansammlung von Topteams dar, die schwer einzuschätzen sind. Die Dominanz der Spanier war bereits 2014 gebrochen worden, der Umbruch des Teams schreitet voran. Auch die Tschechen kommen nicht mehr an den Glanz vergangener Zeiten heran. Die Türken sind zu einem starken Kollektiv gewachsen, das weniger abhängig von Einzelspielern ist als dies früher der Fall war und die Kroaten haben eine sehr hoffnungsvolle Mischung im Kader.
Eingestellt von Hubert um 22:45 0 Kommentare
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EM Vorschau - Gruppe C - Deutschland, Polen, Nordirland, Ukraine
Donnerstag, 12. Mai 2016Gruppe C steht im Schatten von Titelfavorit Deutschland. Polen, jenes Team das gegen die Deutschen in der Qualifkation eine sehr gute Leistung bot hat vom Kader her durchaus das Potential eine Überraschung des Turniers zu werden. Auch die Nordiren spielen einen offensiven Fußball und können mit ihrer typisch britischen Einsatzbereitschaft Druck erzeugen. Die defensiv ausgerichteten Ukrainer kompletieren die abwechslungsreiche Gruppe.
Eingestellt von Hubert um 18:57 0 Kommentare
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EM Vorschau - Gruppe B - England, Russland, Slowakei, Wales
Sonntag, 8. Mai 2016In Gruppe B stehen sich vier Teams gegenüber, die alle eine recht offensive Spielanlage haben und keines der Teams zählt zum engsten Favoritenkreis. Die verjüngten Engländer sind ebenso schwer einzuschätzen wie die Russen, die nach dem Abgang von Defensivprediger Capello sich wieder auf ihre Offensivqualitäten konzentrieren. Doch auch die beiden EM Debütanten Slowakei und Wales mit ihren Stars Hamsik bzw. Bale sind für eine Überraschung gut.
Eingestellt von Hubert um 19:32 0 Kommentare
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EM Vorschau - Gruppe A - Frankreich, Schweiz, Rumänien, Albanien
Donnerstag, 5. Mai 2016In Gruppe A gibt es mit Gastgeber Frankreich einen klaren Favoriten. Doch die Vormachtstellung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gruppengegner durchwegs gut organisierte defensiv stabile Mannschaften sind, die ohne großen Erwartungsdruck in das Turnier gehen können. Frankreich muss aufsteigen, diesen Umstand werden sich Rumänien, Schweiz und Albanien durchaus zu Nutze machen.
Albanien:
Eingestellt von Hubert um 11:31 0 Kommentare
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Die Qualifikation für die Euro 2016 im Zeitraffer
Sonntag, 21. Februar 2016Das Österreichische Nationalteam hat in der Qualifikation für die Euro 2016 großes geleistet.
Zum Auftakt ein 1:1 gegen Schweden, die einzige Partie, in der Österreich nicht für seinen Einsatz belohnt wurde, obwohl man das bessere Team war reichte es durch eine kurze Phase der Konzentrationslosigkeit nur zum Unentschieden.
Es folgte das mühsame und hart erarbeitete 2:1 in Moldawien, ehe die kompakt auftretenden Montenegriner in Wien niedergekämpft (1:0) wurden.
Das folgende Heimspiel sah Österreich als glücklicheres Team, gegen die Russen, die die erste Halbzeit dominiert hatten, doch Österreich stand defensiv gut und konnte in einer nur 15 Minuten andauernden Drangperiode in der Schlussphase den entscheidenden Treffer erzielen.
Das 5:0 auswärts gegen Liechtenstein war eine gelungene Pflichtaufgabe, dem das erste Glanzstück in Russland folgte, wo man eher lethargisch agierende Russen permanent beschäftigte und am Ende dank eines Traumtreffers von Janko als Sieger vom Platz ging.
Der mühsame 1:0 Arbeitssieg in Wien gegen Moldawien ging der Kür der Qualifikation voran - dem eindrucksvollen 4:1 Sieg in Schweden.
Obwohl bereits bedeutungslos ließ sich Österreich in Montenegro trotz fragwürdiger Einflussnahme des Schiedsrichters nicht einschüchtern und erkämpfte in den Schlussminuten noch einen 3:2 Sieg.
Während das abschließende 3:0 in Wien gegen Liechtenstein nur mehr die Draufgabe darstellte.
Als zweiterfolgreichstes Team der Qualifikation (nur England gab gar keinen Punkt ab) arbeitete sich Österreich auf Platz 10 der Weltrangliste vor.
Neben Robert Almer, der nur 5 Treffer in 10 Spielen zuließ spielten sich in dieser Qualifikation einige andere ins Rampenlicht.
Alexander Dragovic zum Beispiel, der unglaublich abgebrüht agierte und in vielen Partien die Abwehr sicher zusammenhielt.
Oder Julian Baumgartlinger, der mit großer Laufbarbeit viele gegnerische Angriffe bereits im Mittelfeld abfing, sich jedoch, im Unterschied zu früher auch oft im Spielaufbau aktiv einbrachte. Seine vermutlich beste Partie der Qualifikation war das Heimspiel gegen Montenegro.
An seiner Seite kurbelte David Alaba das österreischische Spiel an und seiner Übersicht, Laufarbeit und Zweikampfstärke ist das Übergewicht im Mittelfeld, mit dem Österreich in dieser Qualifikation so oft überzeugte zu verdanken.
Marko Arnautovic an der linken Flanke spielte nicht immer gute Partien, doch brachte er in nahezu jeder Partie Genieblitze, die nicht selten zu entscheidenden Situationen führten.
Der geheime Schlüsselspieler des österreichsichen Teams ist aber zweifellos Zlatko Junuzovic, der zwar oft fürs freie Auge unauffällig agierte, aber ein immenses Laufpensum verrichtete, immer anspielbar war und die Fäden im so erfolgreichen Offensivspiel der Österreicher zog.
An vorderster Front überzeugte Marc Janko, früher als Chancentod abgetan durch Effizienz und Durchschlagskraft. Vor allem der Treffer in Russland wird noch lange in Erinnerung bleiben und wurde zum Tor des Jahres gewählt.
Doch auch seinem Ersatzmann, Rubin Oktotie, der in den 2 Heimpartien gegen Montenegro und Russland jeweils den Siegestreffer erzielte ist hier zu danken.
Nicht zuletzt sei Martin Harnik erwähnt, der im Abschluss oft unglücklich agierte, jedoch über die rechte Flanke zahlreiche Chancen kreierte und viele Torvorlagen lieferte. Vor allem gegen Schweden war er der größte Gefahrenherd für die gegnerische Abwehr.
Eingestellt von Hubert um 18:08 0 Kommentare
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Ungarn, Portugal, Island - ein interessantes Los für Österreich
Samstag, 12. Dezember 2015Die heutige Auslosung ergab, dass Österreich sich im Rahmen der Europameisterschaft mit Ungarn, Portugal und Island messen darf.
Generell ein machbares Los, obwohl es bekanntlich bei einer Endrunde quasi keine leichten Gegner gibt. Auch die Spielorte sind "fanfreundlich" - Bordeaux und zweimal Paris sollte für die Reiseplanung nicht extrem kompliziert sein.
Schauen wir uns die Gruppengegner etwas näher an.
Gegner im ersten Spiel ist Ungarn - ein echter Klassiker.
In der Qualifikation reichte es in der Gruppe mit Nordirland, Rumänien, Finnland, Färöer und Griechenland nur zum dritten Platz. Im Playoff gegen Norwegen gewannen beide Partien knapp (1:0 und 2:1).
Besonders überzeugt hat das starke Kollektiv aus dem höchstens Torhüter Gabor Kiraly herausragt nicht. Unter den 4 Siegen waren drei 1:0 (Färöer auswärts und beide Duelle mit Finnland) und ein 2:1 (daheim gegen Färöer). Toreschießen ist also nicht die Stärke der Ungarn.
Mit 9 Gegentreffern (davon 4 beim 3:4 gegen Griechenland) ist die Defensive stabil aber nicht unbezwingbar.
Portugal - der Gegner im 2. Spiel - bürgt für Qualität - in der Qualifikation gab es 7 Siege und nur eine Niederlage - daheim gegen Albanien. In der Gruppe mit Armenien, Dänemark, Albanien und Serbien keine schlechte Leistung.
Mit Cristiano Ronaldo steht ein echter Weltklassespieler im Kader und Spieler wie Quaresma, Nani oder Moutinho stehen für Qualität. Einziges Manko der Portugiesen ist, dass die Mannschaft schon in die Jahre gekommen ist - allerdings war Routine bei einem Großturnier noch selten von Nachteil. Portugal liegt Österreich generell vom Stil her nicht so schlecht, da offensiv gespielt wird, die Qualifikation hat gezeigt, dass Österreich sich gegen sehr defenisv spielende Teams schwerer tut.
Was uns zum letzten Gruppengegner bringt. Island. Die Skandinavier waren das Überraschungsteam der Qualifikation. In einer Gruppe mit Tschechien, Niederlande, Türkei, Kasachstan und Lettland wurden die Isländer Zweiter und waren lange Zeit Gruppenerster.
2 Siege gegen die Holländer, ein Sieg gegen Tschechien und einer gegen die Türkei bei nur einer Niederlage gegen die Tschechen und gegen die Türkei.
Island agiert kollektiv sehr stark, defensiv sehr gut organisiert und in der Offensive durchaus schlagkräftig. Die Frage wird sein ob das Team der Isländer nach der sensationellen Qualifikation nicht den Hunger verloren hat und diese sensationelle Leistung nicht in die Endrunde retten kann.
Österreich hat gegen jeden Gegner durchaus Chancen - nachdem alle Gruppenzweiten und auch 4 der 6 Gruppendritten aufsteigen sollte ein Aufstieg in Greifweite sein.
Frankreich wir kommen !
Eingestellt von Hubert um 22:13 0 Kommentare
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