Vorschau Österreich - Island

Sonntag, 19. Juni 2016

Um den Aufstieg ins Achtelfinale zu schaffen benötigt Österreich im letzten Spiel gegen Island auf jeden Fall einen Sieg. Bei einem Unentschieden könnte man zwar Dritter werden - allerdings einerseits nur wenn Portugal punktelos bleibt. Die 2 Punkte die Österreich in dieser Konstellation erkämpft hätte wären aber ziemlich sicher nicht genug um einer der vier besten Gruppendritten zu sein. Somit bleibt nur ein Sieg als Option.

Koller hat gegen Portugal den Mut bewiesen taktisch und personell umzustellen und hatte Recht behalten. Sein Fokus auf die Defensivaufgaben hat Österreich den wichtigen Punkt gerettet. Gegen Island wird es jedoch erforderlich sein den ersten Treffer bei diesem Turnier zu erzielen womit mehr Augenmerk auf die Offensive gelegt werden muss.
Dragovic kommt nach seiner Sperre wieder zurück und wird vermutlich Prödl wieder auf die Bank verbannen. Alaba hat in der Rolle des Spielmachers nicht überzeugen können und obwohl Ilsanker eine sehr gute Vorstellung gezeigt hat dürfte Alaba auf seine angestammte Position zurückkehren. Es bleibt zu hoffen dass gerade Alaba endlich zu seiner Normalform auflaufen kann, seine Qualität wäre ein wichtiger Faktor für einen möglichen Sieg gegen Island.
Wer aber soll die zwei Schlüsselpositionen in der Offenisve einnehmen. Es ist anzunehmen, dass Zlatko Junuzovic für das Match nicht fit wird, außerdem ist fraglich ob er rekonvaleszent dem Team wirklich viel helfen kann.
Arnautovic auf der linken Flanke ist gesetzt. Zentral bietet sich am ehesten Alessandro Schöpf an, dem es am ehesten zuzutrauen ist Impulse nach vorne zu setzen. Auf der rechten Flanke hat Sabitzer gegen Portugal eine gute Leistung abgeliefert und vor allem defensiv gut gearbeitet, Harnik, der seine bereits lange andauernde Formkrise bisher auch in Frankreich nicht ablegen konnte, könnte vermutlich als Joker in der zweiten Halbzeit mehr bringen als von Beginn an.
Im Angriff hat Koller, so Janko wieder fit ist, eine Vielzahl an Optionen. Für Janko würde die körperliche Präsenz im Strafraum sprechen, wenn Österreich als nicht auf Konter spielt sondern versucht viele Bälle in den 16-Meterraum zu bringen wäre er die richtige Wahl.
Okotie würde einen Hauch mehr Beweglichkeit bringen und mehr Dynamik im Bereich vor dem Strafraum.
Wählt man eine Konterstrategie könnte sowohl Harnik als auch Sabitzer an vorderster Front Empfänger für Steilpässe sein.

Es ist anzunehmen, dass Island nicht auf ein Unentschieden spielt sondern, wie schon in den ersten beiden Gruppenspielen, frech drauf los spielen wird. Österreichs Defensive wird dadurch sicherlich einiges zu tun haben, aber vermutlich nicht so unter Druck stehen wie gegen Portugal. Obwohl Island sehr dynamisch agiert ist zu erwarten, dass die österreichischen Offensivspieler mehr Platz für ihr Kombinationsspiel vorfinden werden. Im Gegensatz zum Spiel gegen die Ungarn muss gegen Island aus diesem Platz Kapital geschlagen werden will man den Traum vom Aufstieg realisieren.