EM Vorschau - Gruppe F - Portugal

Sonntag, 22. Mai 2016

1966 schlug die erste Sternstunde des portugiesischen Teams. Mit Superstar Eusebio, der sich auch zum Schützenkönig des Turnieres kürte stieß man bis ins Halbfinale vor wo gegen den späteren Weltmeister England Endstation war. Das Spiel um Platz 3 gegen die Sowjetunion gewannen die Portugiesen dafür.
Viele Jahre vergingen ehe die Portugiesen wieder vorne mitspielen konnten. Bei der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden erreichte das Team rund um die Stars Rui Costa, Sergio Conceicao und Luis Figo das Halbfinale, das zugunsten von Frankreich durch Golden Goal entschieden wurde. Dieses Spiel ist auch bekannt für die Randale der portugiesischen Spieler, die nach Abpfiff den österreichischen Schiedsrichter Benkö attackierten.
2004 bei der Heim EM gehörten die Portugiesen wieder zu den stärksten Teams. Figo und Cristiano Ronaldo spielten gemeinsam – Figo trug seine Nummer 7 – die heutige Nummer 7 Ronaldo musste sich mit 17 begnügen. Im Finale waren die Gastgeber haushoher Favorit gegen das Überraschungsteam aus Griechenland, doch auch diesmal schafften die Portugiesen den letzten Schritte zum Erfolg nicht und unterlagen mit 0:1.
Bei der Weltmeisterschaft 2006 bestätigte das Team, erneut mit Figo und Ronaldo die Leistung und schaltete im Achtelfinale Holland und im Viertelfinale England aus ehe gegen Frankreich mit einem unglücklichen 0:1 Endstation war. Im Spiel um Platz 3 scheiterte man an der „Sommermärchen-Mannschaft“ der Deutschen mit 1:3.
2012 bei der EM in Polen und der Ukraine stand Portugal erneut im Halbfinale, hatte aber gegen die entfesselten Spanier keine Chance.
Ähnlich wie die Schweden lebt Portugal vor allem von einem Schlüsselspieler. Was bei Schweden Ibrahimovic ist ist Ronaldo bei den Portugiesen. Der 3fache Weltfußballer ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel Portugals und kann Partien im Alleingang entscheiden. Der Rest des Kaders ist ein Mischung als überalterten Routiniers wie z.B. den Abwehrspielern Bruno Alves, Pepe oder Ricardo Carvalho, die alle weit über 30 sind, wodurch die Verteidigung zwar viel Erfahrung mitbringt aber nicht zu den schnellsten zählt und recht unerfahrenen Akteuren. Im Mittelfeld gibt es mit Moutinho, Tiago und Miguel Veloso drei erfahrene Spieler um die sich lauter Spieler tummeln die weniger als 20 Länderspiele in den Beinen haben.

Das Prunkstück Portugals ist der Angriff. Neben Superstar Ronaldo gibt es mit Nani oder Quaresma namhafte Alternativen, die jedoch im Nationalteam selten wirklich durchschlagskräftig agieren. Viel wird von der Tagesform von Ronaldo abhängen und davon wie gut sich die unerfahrenen Spieler einfügen können.